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Jimin PoV

Ich starrte einen Moment lang auf die Stelle, wo Yoongi vor ein paar Sekunden noch gesessen hatte, bis ich realisierte, was gerade passiert war und aufsprang. Ich beeilte mich, ihm hinterherzukommen und sah gerade noch, wie er um eine Straßenecke bog. Ich folgte ihm eine Weile, bis er sich schließlich auf eine Parkbank setzte und das Gesicht in den Händen vergrub. Ich kam keuchend neben ihm an. Er war ganz schön schnell. Als er mich bemerkte, legte er die Hände in den Schoß, räusperte sich und sagte mit belegter Stimme: „Ich freu mich für euch" Ich sah ihn verwirrt an und setzte mich neben ihn. „Was meinst du?" „Ach komm schon" Er lachte bitter. „Das sah nicht so aus, als würdet ihr das das erste Mal machen." Ich wurde rot. „War es auch nicht." Seine Augen weiteten sich ein wenig und ich meinte, ein paar Tränen in ihnen glitzern zu sehen. „Und... wie, wie seid ihr zusammen gekommen?", fragte er mit leicht zitternder Stimme. „Wir sind nicht zusammen!" „Verarschen kann ich mich alleine", antwortete er schnippisch. Ich stand auf. „Min Yoongi. Hör mir zu. Ich bin nicht mehr mit Hobi zusammen, das war vor vier Jahren und ist schon lange vorbei, weil wir gemerkt haben, dass wir nicht mehr als Freundschaft für einander empfinden!" Er sah noch nicht ganz überzeugt aus. „Und was war das letztens, als du nicht schlafen konntest?" „Da haben wir zusammen geschlafen, weil wir beide Gesellschaft brauchten. Ich, weil du mich in diesen bescheuerten Gruselfilm geschleppt hast und er, weil seine Freundin vor Kurzem mit ihm Schluss gemacht hat!" Nun sah er mich nur noch ein wenig traurig an. „Aber ich will ihn nicht", sagte ich leise. „Ich will das hier" Ich beugte mich zu ihm hinunter und legte meine Lippen auf seine. Er erstarrte vor Schreck und ich wollte schon zurückweichen, doch er zog mich auf seinen Schoß und küsste mich heftig, was ich nur allzu gerne erwiderte. Ein Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus. Es prickelte angenehm und wärmte mich von innen heraus. Seine kühle Hand auf meinem Rücken jagte mir einen Schauer über die Haut. Ich entfernte meine Lippen vorsichtig von seinen. „Ich liebe dich", murmelte ich. Er sah mich mit einem schwer definierbaren Blick an, eine Mischung aus Erstaunen, Freude und Verlangen. „Sag das nochmal", verlangte er. Ich holte tief Luft. „Ich liebe dich, Yoongi." Sein Daumen strich leicht über meine Wange. „Ich dich auch." Damit verband er unsere Lippen erneut und ich ließ mich in den Kuss fallen, ignorierte die Leute, die uns jetzt höchstwahrscheinlich merkwürdige Blicke zuwarfen und genoss den Moment. 

Namjoon PoV

„Heeey! Gib es zurück!", rief ich lachend und verfolgte Jin bis in sein Zimmer. Er warf einen Blick über seine Schulter, grinste und steckte mein Handy in seine Gesäßtasche. Ich schlug mir die Hand vor den Kopf. „Echt jetzt?" Er nickte hinterhältig und legte sich auf den Bauch auf sein Bett. Dann fing er an, künstlich zu schnarchen und zwinkerte mir zu. Ich schaute leicht beschämt weg. Allerdings, wenn er es so haben will...

Ich stürzte mich auf ihn und setzte mich auf seinen Rücken, knapp über der Tasche. Er versuchte mich runterschubsen, doch ich hielt kurzerhand seine Hände über seinem Kopf fest und angelte mein Handy mit geröteten Wangen aus der Jeanstasche. Als ich es weglegen wollte, lockerte sich mein Griff und Jin konnte seine Hände befreien. Er schnappte mir das Handy aus der Hand und legte es auf den Nachttisch. Dann drehte er sich blitzschnell um, so dass er nun auf dem Rücken lag. Ich saß nun auf seiner Hüfte und war röter angelaufen als je zuvor. Er legte seinen Kopf schief und sah unschuldig zu mir auf. Wieso sah er selbst in dieser Position so unglaublich gut aus? Und wieso ging mein Herzschlag so schnell? Was war nur mit mir los? Ich beugte mich langsam zu ihm hinunter, meine Hände stützte ich auf seiner kräftigen Brust ab. Unsicher sah ich in seine Augen, die einen erwartungsvollen Glanz bekommen hatten. Was tat ich hier überhaupt? Nicht drüber nachdenken. Schnell überwand ich die letzten Zentimeter und legte meine Lippen auf seine. Sie waren unglaublich weich und schmeckten ein wenig nach Erdbeeren. Er erwiderte den Kuss sofort, als hätte er sein ganzes Leben lang nur darauf gewartet. Er drehte uns um, ich lag unter ihm und spürte seine großen warmen Hände unter meinem Shirt. Irgendwann mussten wir uns voneinander lösen und als ich die Augen öffnete, konnte ich Jins Grinsen sehen, das mich automatisch zum Lächeln brachte. Doch plötzlich schweiften seine Augen von meinem Gesicht und starrten irgendwo ins Nichts hinein.

Jin PoV

Ich sprang vor Entsetzen auf. Oh nein, das war gar nicht gut, ganz und gar nicht gut. Ich sollte dem Jungen zeigen, wie ein normales Leben abläuft und mich nicht in ihn verlieben, verdammt nochmal. Das war falsch. Ich zog ihn vom Bett hoch, ignorierte seine verwirrte und verletzte Miene, drückte ihm sein Handy in die Hand und schob ihn aus dem Zimmer.

Klack.

Abgeschlossen.

*6 Monate später*

Ich war auf dem Weg zu einer Vorlesung. Wenn ich mich jetzt nicht beeilte, würde ich noch zu spät kommen, also beschloss ich, den Rest des Weges zu rennen. Ich beschleunigte mein Tempo, bis ich schließlich völlig außer Puste war und eine Pause machen musste. Die Hände auf die Oberschenkel gestützt und um Luft ringend, sah ich auf und blickte direkt kn das kleine Café neben mir. Der Tisch am Fenster war besetzt von einem Jungen und einem Mädchen, die gerade beide in Lachen ausgebrochen waren. Ich starrte sie an. Diese pastellrosafarbenen Haare würde ich immer wieder erkennen. Plötzlich drehte der Junge den Kopf und blickte aus dem Fenster direkt zu mir. Er schluckte. In seinen Augen lag ein merkwürdiger Ausdruck. Trauer, Wut?

Und plötzlich stürzte alles wieder auf mich ein. Unsere gemeinsame Zeit, die mit einem Kuss beendet wurde; von mir, der Namjoon abgewiesen und ihn verletzt hatte. Wieso war ich so dumm gewesen? Nur weil er jünger war als ich und außerdem mein „Patient?"

Nun gut, eines stand fest: Ich musste ihn wieder zurückgewinnen. Nur wie?

Jimin PoV

Hobi, seine Freundin Taeyang, Yoongi und ich saßen im Wohnzimmer, lachten, redeten und tranken ab und zu etwas. Hobi und Taeyang waren etwa zwei Wochen nach mir und Yoongi zusammen gekommen und passten wirklich gut zusammen. Irgendwann beschloss ich, Taehyung und Jungkook zu besuchen, die sich in ihrem Zimmer zurückgezogen hatten. Ja, richtig gehört, sie waren in ein Zimmer gezogen, da Jin eines belegt hatte. Aber der hatte sich im letzten halben Jahr eifrig mit seinem Studium beschäftigt und war kaum aus dem Zimmer gekommen, besonders nicht, wenn Joonie da war. Merkwürdig.

Ich näherte mich dem Zimmer der beiden, wir anderen vermuteten insgeheim, dass sie während ihrer Zeit im Gefängnis zusammen gekommen waren, zumindest hatten sie sich oft ein wenig so verhalten.

Ich hörte, wie die beiden irgendetwas zockten. Plötzlich ertönte ein lautes Rufen. „Ich hab gewonnen!" „Du hast geschummelt, Hyung!" „Stimmt gar nicht!"

Noch eine Weile ging das so weiter, bis es auf einmal komplett still war.

Ich lugte durch den Türspalt und sah Tae auf der Couch, Jungkook lag über ihm und küsste ihn stürmisch. Ich grinste. Also waren sich die beiden in diesen sieben Monaten doch näher gekommen.

Plötzlich wurde alles dunkel und ich wollte schon losschreien, doch eine Hand auf meinem Mund verhinderte das. „Du willst die beiden doch nicht stören, oder?", flüsterte mir eine tiefe Stimme ins Ohr. Ich entspannte mich. Yoongi. Er legte seine Arme von hinten um meine Hüfte und wiegte mich langsam hin und her, als würde er tanzen wollen. Dabei legte er seinen Kopf in meine Halsbeuge und brummte zufrieden. Seine Haare kitzelten mich und die Tatsache, dass er tief ein und aus atmete, machte es nicht besser. „Du riechst so gut", murmelte er. „Äh Danke?", lachte ich. „Lach nich", grummelte er und nahm seine Arme von mir. Beleidigt lehnte er sich an die Wand. Super, jetzt war mir kalt. Ich ging zu ihm und stellte mich auf Zehenspitzen, um ihn zu küssen. Er grinste, da ich Schwierigkeiten hatte, seine Lippen zu erreichen, erbarmte sich dann aber, hob mich hoch, drehte sich und drückte mich gegen die Wand. Er verband unsere Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss, der schnell wild und grob wurde. Seine kalten Hände fuhren unter mein Shirt und hoben es leicht an, was mir einen angenehmen Schauder über den Rücken jagte.

Schließlich lösten wir uns erschöpft voneinander. Er legte seine Stirn an meine und schenkte mir ein sanftes Lächeln, das ich sofort erwiderte. So verharrten wir noch eine Weile, lächelten uns an und sahen einander in die Augen, einfach glücklich, endlich vereint zu sein.

Ende

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So, wie dieses schlaue kleine Wort da oben schon sagte, ist diese Geschichte hier beendet, allerdings werde ich eine Fortsetzung zu Namjin schreiben, denn so kann man die Luvstory der beiden doch nicht enden lassen :( Jaa, ich hoffe es hat euch gefallen, schreibt eure Meinung in die Kommentare und schaut doch mal bei meinen anderen Storys vorbei, wenn ihr Bock habt, Byee :3

You Don't  Owe Me Anything |Yoonmin|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt