7. Kapitel

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Ohne Tränen hätte die Seele keinen Regenbogen.
(John Vance Cheney)


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Am nächsten Morgen wurde Lucy als erstes wach. Sie setzte sich langsam auf ihrem Schlaflager auf und wickelte die Decke etwas enger um ihren Körper. Es war noch recht frisch so früh in der Natur. Nebelschwaden hingen schwer über dem angrenzenden Feld gleich neben ihrer Lagerstätte und verwandelten die Umgebung um sie herum in einen wunderschönen Blickfang.
Die aufgehende Sonne darüber am Himmel bildete mit ihrem kräftigen orange einen wunderschönen Kontrast.

„Wie schön" ,flüsterte sie leise und sah dann zu ihren noch schlafenden Freunden um sich herum. Sogleich wurde ihre Miene ein wenig traurig.

~ Wieder bereite ich ihnen allen Sorgen. Und nur weil es mich jetzt erwischt hat, müssen wir total umdisponieren... ich hab echt ein schlechtes Gewissen deswegen... ~ dachte sie betrübt und ließ dann ihren zuvor wandernden Blick an Natsu haften. Der Feuermagier lag nicht weit von ihr entfernt und gab leise Atemgeräusche von sich. Man konnte es auch als eine leichte unterform des Schnarchens abstempeln...

Ihr Blick wurde sanft und sie lächelte scheu.

~ Wenn das so weiter geht, dann kann ich es bald nicht mehr unterdrücken... Er ist manchmal so lieb und zuvorkommend zu mir. Diese Seite an ihm hab ich mehr als nur lieb gewonnen... Und wenn er mir nahe ist, dann kribbelt es überall... vor allem aber in meinem Bauch. Apropos... der scheint auch nicht ganz okay zu sein. Ich sollte das bei dem Arzt ansprechen. Wendy besteht ja drauf und bei diesem Thema wage ich es nicht, ihr zu wiedersprechen ~ überlegte sie und stand dann vorsichtig auf. Ihre Beine waren noch ein wenig wackelig, doch nach einigen Sekunden, verbesserte sich ihr Gesamtzustand wieder. Tastend ließ sie ihre Hände nun zu ihrem sich abzeichnenden Bauch fahren.

~ Da stimmt was nicht... ganz und gar nicht. Das ist kein Fett allein. Dieses Gefühl, als ob sich meine Därme umdrehen, wird immer mehr. Fühlt sich so eine Magenverstimmung an? ~

Bedrückt schaute sie in den Himmel auf.

~ Ich mag Arztbesuche genauso wenig wie Natsu Zugfahrten. Aber was muss, das muss. Es wird ja nicht besser, ich hab es ja die letzen Wochen selbst gemerkt. Und wenn sogar Wendy darauf besteht, werd ich mich dem dann wohl fügen müssen ~

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„Gut, wir treffen uns dann heute Abend in dem Gasthaus am Bahnhof von Gora und nehmen dann den Nachtzug wenn es Lucys Gesundheit zulässt" ,fasste Gray ihr weiteres Vorhaben noch einmal zusammen. Die fünf Magier standen mit ihren gepackten Sachen zusammen an einer Feldwegkreuzung mit mehreren Hinweisschildern, die alle die Entfernung zu Dörfern in der Umgebung und zu der Stadt Gora selbst zeigten. Die beiden Exeeds schwebten um sie herum.

„Es wird schon gehen Gray" ,sprach die Blondine bedrückt und nickte ihren Freunden dann lächelnd zu.

„Ich werde mich bei euch revanchieren, versprochen"

„Das brauchst du nicht Lucy" ,winkte Erza ab und legte ihr dann eine Hand auf die Schulter.

„Du bist unsere Freundin. Es konnte doch keiner ahnen, dass du krank werden würdest. Das kann jedem von uns auf einer Mission passieren" ,sprach sie ihr Trost zu.

„Also, wir sehen uns dann heute Abend in dem Gasthaus" ,winkte Gray und folgte dann der Titania in die Richtung des ausgeschilderten Dorfes Thorkos.

„Aye, bis später Lucy und werd schnell wieder gesund" ,sagte auch Happy und folgte dann den zwei Magiern. Nur Natsu stand jetzt noch mit einem besorgt dreinschauenden Gesicht vor den beiden Mädchen und dem weiblichen Exeed.

„Guck doch nicht wie sieben Tage Regenwetter Natsu, mir geht es gut. Der Arzt wird nichts anderes sagen als ich jetzt gerade. Und Wendy möchte einfach nur auf Nummer sicher gehen. Also los, geh schon. Heute Abend ist alles wieder beim alten" ,versuchte sie den Dragon Slayer aufzumuntern.

Fußspuren - Verfolgst du sie vor oder zurück?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt