Kapitel 10.

1.6K 59 0
                                    

Sesshomaru Sicht:

  - Okay, Sesshomaru. Du hast jetzt drei Möglichkeiten zur Auswahl:
A: Dir die Hand auf den Hund klatschen, weil du das nicht sagen wolltest.
B: Dir die Hand an die Stirn klatschen, weil du so ein Idiot bist.
C: Den edlen Helden spielen und damit die Chancen steigern, Yoru's Herz für dich zu gewinnen.
Ich glaube ich nehme C. Obwohl: ich wollte noch nie eine Frau für mich alleine haben. Das entspricht nicht meiner Natur. Allerdings- Er warf einen kurzen Blick über die Schulter, um nach der geschockten Yoru zu sehen, deren Augen aber im Inneren freudig funkelten. Er lächelte leicht. - Allerdings hat sich viel in mir getan, seit sie an meiner Seite ist. Keine Sorge, mein geliebter Panther. Ich halte mein Wort!- Er wendete seine Aufmerksamkeit wieder Hiretsuna vor ihm. Sie trug einen dunkel-violetten Kimono mit einem schwarzen Blätter-Muster am Kragen, welches sich bis zu ihrer Brust zog. Ihre langen schwarz-braunen Haare hatte sie achtlos zu einem Zopf geflochten und ihn auf die Schulter geworfen. Im Schein der Fackeln, die beiden in der rechten Hand hielten, schimmerte ihre Haut leicht rötlich. Sie hatte sich ungefähr 3 Tonnen grünen Lidschatten und 50 Tonnen Mascara auf die Augen geschmiert. Ihre sonnengelben Augen sprühten Blitze durch ihn hindurch. - Ja, ich kann mich noch gut an diese Hexe Hiretsuna erinnern. Eine hinterhältige Zauberin von adligem Dämonen-Geblüt, die ihre gesamte Kindheit, welche knapp 150 Jahre umfasst, der schwarzen Magie verpflichtet hat. Ihre Eltern haben sie nach ihrem Studium verstoßen, weil sie meinten, dass sie damit den reinen Namen der Familie beschmutzt, und seitdem sie mich gesehen hat, will sie mich für sich allein beanspruchen. - Er schüttelte sich bei der Erinnerung an ihre gnadenlosen Taten. - Ich hasse sie bei meiner dämonischen Seele. Und jetzt will sie auch noch, neben mich für sich beanspruchen, Yoru ebenfalls verletzen. - Die dämonische Zauberin verzog angewidert ihr Gesicht. " Mein lieber Sesshomaru. Du willst doch nicht etwa sagen, dass du dieses Menschen-Weib liebst? Sie kann nichts für dich tun außer eine dumme Visage zu ziehen. Ich hingegen würde ALLES für dich tun. Wie wäre es, wenn ich deinen Vater wiederbelebe und du im Gegenzug bei mir bleibst? " Er knurrte verärgert. " Lass' die Toten in Frieden ruhen, Hiretsuna! " Sie machte ein unschuldiges Gesicht. " Ach komm, mein Lieber. Ich habe dir doch nichts getan. Im Gegenteil. Denk doch nur an die schöne Zeit zurück, die wir miteinander verbracht haben." Er spuckte ungerührt, aber ziemlich angewidert, auf den Boden. " Sie war schrecklich. " Erschrocken stand ihr Mund offen. " Wie kannst du nur so etwas sagen? Es ist wegen dieser Blinden, nicht wahr? " Wütend erhob sie ihre linke Hand, die in einem bedrohlichen violett aufleuchtete. - Komm schon. wenn du nicht bald etwas unternimmst, wird sie Yoru ernsthaft weh tun. in einer solchen Angelegenheit ist mit dieser Hexe nicht zu spaßen. Sie wird von Hass angetrieben und momentan ist ihre Eifersucht-Rate bei 200%. Sie kann sehr gefährlich werden. - In leichter Hektik blickte er von der Zauberin zur Blinden. - Ich hab eine Idee. Eine ziemlich dumme um ehrlich zu sein. Und riskant. Sehr riskant. Für mich und Yoru. - Er ließ ohne zu zögern blitzschnell seine Peitsche aus den langen, gefährlichen Krallen auf das Handgelenk der Zauberin schnellen. Sie schrie spitz auf, ließ aber nicht die Fackel in ihrer anderen Hand fallen. Er stellte sich schnell auf die rechte Seite seiner Geliebten und nahm mit seiner linken Hand ihre linke Gesichtshälfte und zog sie zu sich, sodass er sie sanft mit seinen weichen Lippen auf ihre Wange küssen konnte. Ein wohliger Schauer durch fuhr seinen ganzen Körper. - Allein ihre Haut ist schon so zart und weich. - Völlig hin und weg strich er vor den Augen Hiretsuna's verführerisch mit seinen vollen Lippen über ihr Ohr." Hab keine Angst", flüsterte er ihr sanft hinein. Sein Bauch kribbelte vor Aufregung. - Endlich. Endlich lässt Yoru das hier zu. Danach sehne ich mich im Inneren so lange! - Gedankenlos knabberte er leicht an ihrem Ohrläppchen, während sie sein Handgelenk vorsichtig streichelte. " Nein! ", schrie Hiretsuna plötzlich voller Verzweiflung. - Geschieht dieser Hexe nur Recht, dass sie meine WAHREN Gefühle sieht. - " HÖR SOFORT AUF, SESSHOMARU! DIESES MÄDCHEN HAT DICH NICHT VERDIENT! WAS FINDEST DU ÜBERHAUPT AN IHR? WAS HAT SIE, WAS ICH NICHT HABE?" " Wunderschöne, einzigartige Augen und ein rebellisches, aber liebenswertes Herz", antwortete er mehr an seinem ' kleinen Panther' gerichtet als zu Hiretsuna, als er kurz aufhörte ihr Ohr zu verwöhnen. Er starrte direkt in ihre hellblauen Augen, die ihn leicht, aber liebevoll an funkelten" Sesshomaru", murmelte sie. Er lächelte sie an. " Yoru..." Sie lächelte ebenfalls, zwar in nicht ganz die Richtung, in der er stand, aber das war ihm gerade völlig egal. Wichtig war ihr Gesicht. Ihr wunderschönes, geschmeidiges Gesicht, das sein Herz komplett erweichen ließ. Seine Hand glitt zu ihrem Hinterkopf und holte ihr Gesicht näher an ihr heran. - Beim ehrwürdigen Oni! Ich kann es bald nicht mehr ohne ihre Lippen aushalten. Alles an ihrem Körper ist perfekt. Sogar ihr Blut schmeckt fantastisch. Und allein diese Augen...- Nun ließ er das mit sich machen, wovon er früher unbehagliche Gedanken pflegte: Ihre Augen holten ihn den Abgrund, aus dem er nie wieder entkommen würde. Seine Gedanken spielten allein von diesem einzigartigen, leeren Blick verrückt. Diese Schönheit, die in ihrer Iris lag...Das war für den Dämon Grund genug sie zu beschützen. Ihre Stirn und ihre Nase berührten nun die seine. Dort wo sich beide trafen, dort spürte er ihre leichte Wärme. Er schloss die Augen, um dieses Gefühl genießen zu können. Währenddessen kochte die Zauberin vor Eifersucht und Wut. Er öffnete genervt die Augen und starrte diese mit einem diabolisch bösen Blick an. Er gab seinem Panther noch einen festen Kuss auf ihre Stirn, bevor er ihr die Fackel in die Hand drückte. " Bitte sei so lieb und halte die Fackel aufrecht. " Damit wand er sich von ab und drehte sich nun zu Hiretsuna, die ein Stück vor ihm ihre Hand in ein tiefes schwarz auflodern ließ. " Das hättest du nicht tun dürfen! ", brüllte sie ihm entgegen. " Du gehörst mir. Mir allein. Hast du verstanden, Mädchen? Sesshomaru gehört mir!" Die Angesprochene schüttelte selbstbewusst den Kopf. " Falsch. Er gehört niemandem, außer sich selbst. " Er lächelte sie verständnisvoll an. " Wohl gesprochen. " - Mein Geist und meine Gesinnung gehören mir. Aber mein Herz lege ich in deine Hände, weil ich weiß, dass du es wie einen Schatz beschützen wirst. - " Und nun zu dir." Er grinste der Zauberin hämisch entgegen und hielt seine Hand vor sein Gesicht. " Hiretsuna. Was du gerade eben gesagt hast, ist unverzeihlich. Ich werde dich von dieser Sünde erlösen. " Das Gift floss zu seinen Krallen und ließen es in einem gefährlichen grünen Licht erstrahlen. Die Zauberin lachte überheblich, bevor sich in ihrer Hand eine bedrohliche, schwarze Energie-Kugel bildete. Sie schleuderte diese in seine Richtung, jedoch wehrte er sie einfach ab, indem er sie mit seinen Fingern zur Seite schnipste. " Wie ich sehe, hast du dazu gelernt", presste sie aus ihrem Mund heraus. " Und wie ich sehe, hast du immer noch dieselben Tricks drauf", erwiderte er. " Und wie ICH sehe, wird der gute Sesshomaru diese Hexe gleich in Grund und Boden rammen", meldete sich Yoru frech zu Wort. Er lachte bis er sich an etwas erinnerte. " Moment mal!" Er drehte sich schnell zu der Blinden um, die wie ein Unschuld-Engel mit den Schultern zuckt. Er rollte belustigt mit den Augen. - Der Spruch müsste bei Hiretsuna gesessen haben. -Also weiß der kleine Panther von meinem Plan. Zumindest hat sie eine Ahnung. - Er ging selbstsicher in seine Kampfhaltung. - Alles klar. Wenn sie nichts gemeineres ausgeheckt hat, kann ich es schaffen- Er atmete noch einmal tief durch.- Ich muss mich nur konzentrieren. Ihre unbändige Wut ist sehr gefährlich- Er lief blitzschnell auf sie zu, während sie wieder eine Kugel in ihrer Hand auflodern ließ. Als sie diese auf ihn warf, wich er geschickt aus und schlug mit seinen Giftklauen voller Elan nach ihr. Noch bevor seine giftigen Klauen sie erreichten, löste sie sich in eine Wolke aus schwarzen Kirschblüten auf. Diese wich seinem Schlag aus und fügte sich hinter ihm wieder zusammen. - Das ist ein Fehler!- Er wirbelte mit ausgestrecktem Arm herum und traf die Zauberin, die soeben in ihre humanoide Gestalt gewechselt hatte, mitten im Gesicht. Ein langer, tiefer Kratzer zog sich durch ihr Auge und entstellte ihr Gesicht vollkommen. Schwarzes Blut, das sich mit dem Gift vermischt hatte tropfte aus der Wunde. Er zuckte nicht mit der Wimper, als sie merkte, dass sie auf der linken Gesichtshälfte nun blind war und qualvoll aufschrie. Sie blickte ihn mit Schmerz und Trauer, aber auch mit unergründlicher Wut an. " Wie du willst. Ich hatte eigentlich nicht vor dich zu verletzen, aber..." Sie fasste sich mit der Hand an die Wunde, die im purpurnem Licht aufstrahlte. Sie wuchs zusammen und es gab keine Anzeichen, dass das Gift irgendeine Wirkung zeigte. Ihre schwarze Aura um sie herum fiel weiter in die Dunkelheit. Eine Ausstrahlung, die selbst dunkler ist als seine. Langsam und bedrohlich hob sie ihre Hand in die Höhe. Die Finger hingen kraftlos nach unten. Sie öffnete die Augen und schrie ihm unbarmherzig entgegen: " ...du lässt mir keine andere Wahl!" Ihre Finger erhoben sich blitzschnell und, bevor auch nur blinzeln konnte, wurde er von einer unsichtbaren Kraft auf den Boden gedrückt, die ihm zu allem Überfluss auch noch die Luft Abschnitt. Keuchend wandte er sich auf dem kalten Höhlenboden, während Hiretsuna lässig über ihn stieg und bedrohlich Richtung Yoru schritt. " Und nun zu dir..." Mit aller Kraft stemmte er sich gegen die Kraft, die ihn zu Boden drückte. Seine größte Sorge war, dass die Zauberin seine Freundin bald erreichte. - Komm schon! KOMM SCHON! Ihr Leben steht gerade auf Messer's Schneide. Du kannst nicht zulassen, dass sie verletzt wird nur, weil du zu schwach warst. - Er schaute auf. Über ihm hing noch eine Fackel, die die Höhle leicht erleuchtete. Seine starken Arme drückten sich mit voller Kraft gegen die eiserne Kette. Er nutzte all seine Stärke in den Muskeln, um sich wieder aufzurichten. Bloß weg von ihm. Weg von seinem Körper.
Ihre Sicht:
Währenddessen hörte sie die Schritte der Zauberin auf sie zu gehen. " Du bist also das Mädchen, das Sesshomaru seine Kälte beraubt hat", grunzte sie. "Lass mich dich ansehen!" Sie wollte gerade etwas erwidern, als ihr Gesicht von einer unheimlichen Hand nach oben gedrückt wurde. Ihr ganzer Körper zitterte unter dieser Hand. Pechschwarze Aura floss durch die Venen dieser Frau. Sie spürte wie diese Frau ihrem Gesicht näher kam. "Er gehört mir, Mädchen. " - Igitt. Die hat ja widerlichen Mundgeruch. Ich glaube ich muss mich gleich übergeben.- Sie musste sich innerlich zusammenreißen, um nicht gleich aus zu rasten. " Wie schon gesagt: Er gehört niemand außer sich selbst ", erwiderte sie kalt. Die Zauberin schlug sie so heftig gegen die Backe, dass sie nach hinten taumelte. " Blind, unverschämt und eingebildet. Was hast du dir nur für ein Weib ausgesucht, Liebster. " " Wage es nie wieder Yoru auch nur anzufassen ", schrie der Dämon wutentbrannt. Auf einmal lag der einsame Geruch von Blut in der feuchten Luft. Schnaufend und keuchend sah zu sich runter, und dann zu Yoru, die sich erschrocken gegen den Fels lehnte. " Geht...geht es dir gut,....Yoru?", schnaufte er. - Ich habe noch nicht einmal die Kraft zu sprechen. Er blickte noch einmal zu seinem Bauch hinunter und hustete heftig. " Warum? Warum hast du das getan, Liebster?", hauchte Hiretsuna besorgt. Er biss die Zähne zusammen. Er fühlte den pochenden Schmerz in seiner Brust. Er hatte sich vor Yoru geschmissen, bevor die Zauberin sie mit ihren giftigen Händen durchbohren konnte. Heißes Blut tropfte aus seiner Wunde. " Nenne...mich nie...wieder...Liebster." Er zog mit Schmerz verzehrtem Gesicht ihre Hand aus seinem Körper. " Mein...Herz gehört...ihr..." Er drehte sich um, taumelte zu seiner Geliebten und ließ sich in ihre Arme fallen. Er blickte auf, als sie verwundert bemerkte, dass er stark blutete. " Was hast du getan?", schrie sie ihn verzweifelt an. Lächelnd streichelte er ihre Wange. " Keine Sorge...ich werde nicht..." " Stopp! So ein Gespräch haben wir erst vor kurzem geführt. Hör bitte damit auf! Hör auf, immer halb um zu kommen, wenn du mich beschützen willst! " Trauer lief in ihm zusammen. Warum musste er aber auch immer so einen Mist bauen? " Reiß dich zusammen, Yoru. Ich habe es ihm versprochen. Ich habe es ihm versprochen, nicht mehr zu weinen", murmelte sie abwesend. - Sie erinnert sich daran und will ihr Versprechen einhalten. Was für eine Treue!- Er lächelte sie unter Schmerzen an, während sie seine Hand nahm und diese mit ihren eigenen Fingern streichelt. Er hustete noch einmal kräftig. Doch diesmal war es kein normaler Anfall. Er spuckte eine kleine Menge Blut. " Du bist schuld! Wegen dir ist Sesshomaru schwer verletzt", schrie plötzlich die Zauberin wütend und zeigte auf Yoru. - Warum regt sie sich so auf?- " Niemand Geringeres als du ist schuld ", murmelte er so laut es ging, während die Blinde traurig mit ihrem Arm ihn sanft zu sich hoch hob. Ihr Kopf sank zu seinem Gesicht hinab und sie atmete tief den Duft ein. Eine kleine Träne bildete sich ungewollt in seinem Auge und kullerte langsam seine Wange hinab.

Yoru Sicht:

Unruhig schnupperte sie seinen süßlichen Duft, der sich nun mit dem stechenden Geruch seines Blutes vermischte. Sie hob ihre andere Hand und streichelte deprimiert seine Wange. Eine Träne floss über ihr Handgelenk. Völlig überrascht riss sie die Augen auf. Weinte er tatsächlich? Er, der mächtige Dämon, der stark verletzt wurde, WEINTE! - Warum tust du mir das an? Warum sagst du mir, dass du mich liebst, nur um mich dann ein paar Minuten später zu verlassen? - " Bleib stark. Bitte. Für mich...", bat sie ihn im Flüsterton. " Für niemanden sonst...würde ich...das tun...Aber...sei nicht wegen...mir traurig! Das...macht es mir...nur unnötig...schwer!" Seine Hand schob sich kraftlos unter ihre Haare und streichelte sie mit dem Daumen zaghaft am Hals. Die Trauer um ihn schnürte ihr die Luft zu und machten es ihr fast unmöglich zu atmen. " Dann sei doch nicht so ein Idiot, der sich so einfach umbringen lässt!", schrie sie ihn verzweifelt an. Hiretsuna, die das Geschehen mit gerümpfter Nase beobachtete, brüllte laut in ihre Richtung: " Euch kann man nicht zusehen! Nehmt euch doch gleich ein Zimmer in der Dunkelheit dieser Höhle. Niemand wird euch stören. Nie wieder!" Damit spürte sie eine dunkle Präsens, die sie dicht umhüllte. Sie drückte Sesshomaru fest ansehen. - Ich werde ihn nicht verlieren. Egal was passiert. - " Yoru. Verschwinde, bitte. Du wirst mich nicht verlieren. Aber verschwinde, bitte", hauchte er in ihren Armen. Sie krallte sich mit der Hand, die eben noch auf seiner Wange geruht hatte, verzweifelt in dessen Kimono. " Wenn ich muss, dann gehe ich mit dir bis ans Ende der Welt!", erwiderte sie kalt    

  

Sesshomaru und das blinde MädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt