Kapitel 3.

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Sesshomaru Sicht:

Sesshomaru beobachtete Yoru ohne ein Wort. Die Sterbliche wälzte sie im Halbschlaf unruhig auf seinem Fell hin und her. ' Kein Wunder, dass sie nicht schlafen kann, wenn sie den halben Tag lang bewusstlos in der Höhle verbracht hat.' Er blickte zum Himmel hinauf. Es würde wohl bald der Morgen anbrechen. Er erhob sich und schritt auf die schlafende Rin zu. Als er ein paar Schritte vor ihr stand, wachte sie auf. " Sesshomaru - sama? " " Sammle ein paar Beeren, Rin", befahl er ruhig. " Für das Mädchen auch? " " Ja! " Er blickte über seine Schulter. " Yoru wird vermutlich bald aufstehen. " Sofort sprang sie putzmunter auf. " Ich mache mich auf den Weg. " Fröhlich lief sie in den Wald. Er sah ihr kurz nach, um sicher zu stellen, dass sie auch wirklich weg ist, um Beeren sammeln ist. Langsam schritt er auf Yoru zu. "Lord Sesshomaru!" " Nicht jetzt, Jaken", erwiderte er genervt. " Aber ich..." " Jaken? " " Ja mein Lord? " " Halt deinen Mund! " " Aber ich..." " Wie oft noch? Hole besser noch einen Krug Trinkwasser. " Beschämt starrte der kleinere Dämon zu Boden. " Sehr wohl, mein Lord! " Traurig trottete er davon. Sesshomaru kniete sich zu Yoru hinunter, die immernoch auf seinem Fell schlief. "Hm?" " Schlaf ruhig weiter. " " Wie denn? " Sie drehte sich weg, sodass sie mit dem Rücken zu ihm lag. " Dann steh auf!" " Hmpf! " Widerwillig setzte sie sich auf. " Und was jetzt? " Der Dämon nahm sein Fell, warf es sich wieder über die Schulter und blickte derweilen nach hinten. " Jetzt stelle ich dir deine Weggefährten vor. Nimm meine Hand. " Seufzend tastete sie nach seiner Hand. Als sie seine Hand fasste, zog sie auf die Beine.

Yoru Sicht:

Yoru wurde von Sesshomaru auf ihre Beine gezogen. Sie spürte wie er hinter sie ging, um mit ihre Schultern zu fassen. Sanft schob er sie in eine Richtung. ' Er ist führt mich ganz anders als Yoko es tut. Ich brauche mich aber auch nicht wundern. Sesshomaru ist ja kein Hund. ' Sie setzt vorsichtig einen Schritt nach dem anderen. Als er anfing, sie schneller zu führen, stolperte sie plötzlich über einen Stein. Bevor sie auf den Boden aufschlug, spürte sie, wie zwei starke Arme sich um ihre Taille schlungen und sie vor dem Aufschlag schützte. " Hups!" " Passt doch auf! Ich bin doch kein Ding, das du so vor dich herschubsen kannst. " " Ihr Menschen könnt doch keinen Fuß vor dem anderen setzen. " " Jaja, und manchen fällt es nun mal schwerer, wenn sie nichts sehen. " Er seufzte. " Dann erlaube mir..." Sie wurde auf ihre Füße gehoben. Eine seiner Hände ging zu ihrem Arm und fasste ihre Hand. Die andere blieb an ihrer Hüfte. Sanft führte er sie nach vorne. " Besser? " " Äh...ja...besser!" Schrittweise liefen sie nach vorne " Bist du Yoru? ", fragte eine Mädchenstimme. " Ja. Yoru, Dieses Mädchen vor dir ist Rin. " " Yoru? Dürfte ich Euch eine Frage stellen? " " Was gibt es denn? " " Was ist mit Euren Augen? Sie sind so weiß. So etwas habe ich noch nie gesehen! " " Sie ist blind. Das heißt sie kann nichts sehen", antwortete Sesshomaru kalt. " Wirklich? Das tut mir leid." " Das braucht dir nicht leid zu tun. Du kannst schließlich nichts dafür. " " Und eure Verletzung?" " Verletzung?" Sie fühlte eine Hand an ihrer Wange. " Als ich dich gefunden habe, hattest du an deiner Stirn eine Wunde. Jaken hat sie mit Spinnenweben und Blättern verbunden. Es wundert mich, dass du sie noch bemerkt hast. " ' Spinnenweben? Igitt! Haben sie nicht anders gehabt. ' " Jaken? Wer ist das?", fragte sie stattdessen. " Er ist...wie soll man ihn beschreiben?", versuchte Rin ihn zu beschreiben. " Er ist verwirrt", erklärte Sesshomaru. " Du wirst sehen was ich damit meine. Und zwar früh genug. Setz dich. " Yoru wurde zu Boden gedrückt. " Hier. " Rin legte ihr eine Hand voll Beeren in die Hand. " Ihr habt bestimmt Hunger. " Die Blinde schnüffelte daran. " Was sind das für Beeren? " " Johannisbeeren. Die müsstest du doch kennen", schnaubte Sesshomaru. " Probiere doch mal." Ihr wurde eine Beere in den Mund gedrückt. " Hey. Lsch msch. Misch kisch glebear äschin!" " Bitte? Könntest du das wiederholen." Belustigt nahm er noch eine Beere aus ihrer Hand. Sie schluckte die Beeren hinunter. " Ich kann selber essen", fauchte sie wütend. " Das ist kein Grund gleich aggressiv zu werden. " " Ich bin nicht..." Sie atmete einmal tief durch. "Hört zu: Ich möchte einfach nur so schnell wie möglich zurück nach Hause. Okay? " " Ich habe damit absolut kein Problem. " " Gut. dann wüsste ich gerne, wo mein Hund Yoko ist. " " Oh, Ihr meint das Wollknäul?", fragte Rin. " Das ist mit Jaken-sama zur Quelle gegangen. ' Na super. Mein einziger Vertrauter ist bei einem komischen Kauz, den ich nicht kenne und ich selbst bin unter Fremden. Die eine muss ein kleines Mädchen sein, der andere ist irgendein schwachsinniger Sturkopf! Allerdings riecht er gut. Yoru, was denkst du da?' Sie stopfte sich ein paar Beeren in den Mund. ' Jetzt heißt es wohl: Abwarten und Tee trinken . '

Sesshomaru sicht:

Sesshomaru nahm ein paar Beeren, nahm sie in den Mund und schluckte sie hinunter " Yoru? " " Ja? " " Wie bist du eigentlich in die Höhle gekommen. Es gibt keinen anderen Eingang. Und ich glaube wohl kaum, dass du vom Eingang aus in diese Epoche kommst. " Sie zuckte mit den Schultern. " Ich weiß es selber nicht so genau. Da musst du Yoko fragen." " Ich soll deinen Hund ausfragen? " " Natürlich nicht!" ' Dieses Mädchen macht wirklich alles Unvorhersehbare. Ich sollte Yoru langsam unter meine Kontrolle bringen. Sonst stellt sie noch irgendwas dummes an. Ich möchte ungerne alles ausbaden. Allerdings steht sie unter meinem Schutz steht .Sonst hätte ich sie schon längst einem Dämon ausgeliefert. Apropos Dämon. Wo bleibt dieser dämliche Jaken? ' " Lord Sesshomaru! " ' Wie immer nicht zu überhören. ' Der kleine Yokai kam mit einem riesen Krug voll Trinkwasser abgetrudelt. " Oh! wie ich sehe, ist unser Gast auch schon aufgewacht. " Hinter ihm trottete der Golden Retriever her. Er bellte. " Yoko! Komm her mein Junge!" Sie nahm den Hund in den Arm und kraulte ihm den Kopf. Sesshomaru entriss Jaken den Krug und reichte ihn Yoru. " Du solltest viel trinken. Wir haben eine lange Reise vor uns." Sie zuckte neben ihm zusammen, nahm aber den Krug entgegen. Sie trank gierig ein paar Schlücke und gab ihm Sesshomaru zurück. Nachdem alle etwas getrunken hatten, erhob sich der Dämon und rief: " Wir brechen auf! " Er hob Yoru ohne ein weiteres Wort auf seine Arme hoch. Während er sie zu Ah - Uhn trug, starrte er in ihre leeren Augen. ' Wieso faszinieren mich diese Augen auf eine solche Weise? Ich muss endlich aufhören in diese Augen zu blicken. Wie nimmt sie mich wohl wahr? Sie kann sich ja bloß auf meine Stimme beschränken, oder? Oder gibt es etwas an mir, das ihr besonders auffällt?' Obwohl ihn diese Gedanken plagten, versuchte er sie aus seinem Kopf zu verbannen. ' Beherrsche dich! Du bist ein mächtiger Dämon. Lass dich nicht von solchen Gedanken und Gefühlen auffressen. ' Er setzte sie hinter Rin ab, die schon länger auf Ah-Uhn saß. " Sesshomaru? " " Yoru?" " Wohin gehen wir?" " Auf eine kleine Suche nach Antworten..."

Sesshomaru und das blinde MädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt