Weihnachtsschatten

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Golden glänzen alle Wege,
Schnee erstrahlt im Lichterschein.
Kinder ziehen Schlitten rege
Über Fluren, Stock und Stein.

Kerzen stehn in jedem Fenster,
Haus und Höfe sind geschmückt.
Fortgedrängt sind Schreckgespenster,
Kinderlachen hallt verzückt.

Süßer Duft zieht durch die Straßen,
Pfefferkuchen, Zimtgebäck,
Selbst in jene schmalen Gassen,
Wo die Armut sich versteckt.

Lockt die heimatlosen Kinder
Zu den warmen Fensterfluchten,
Wo, entflohn vom kalten Winter
Licht und Liebe himmlisch duften.

Doch den schmutzig-kleinen Händen
Bleiben Haus und Hof verschlossen,
Harren an den eisig Wänden
Können nicht auf Wärme hoffen.

Wind empfängt die reinen Seelen,
Treibt sie fort von ihrem Sehnen,
Nagt an ihnen, will sie stehlen,
Bis sie sich im Tode wähnen.

Doch ein Licht erhellt die Schatten
Jener weihnachtlichen Weite,
Solche, die zuvor nichts hatten,
Stehn dem Reichtum nun zur Seite.

Gütig Hände retten jene,
Die die Hoffnung längst verlassen.
Eh ich mich in Wahrheit wähne,
Lern ich diesen Traum zu hassen.

Wird er doch nie Wahrheit werden,
In des Stumpfsinns blinden Herden.
Kann nur selbst ein Zeichen setzen,
Will mich opfern den Verletzten.

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