Kapitel 1

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Jimin schlug seine Augen auf und hatte das Gefühl, dass sein Kopf gleich explodieren würde- Er war wohl ziemlich hart aufgekommen.

Er blinzelte ein paar Male, um sich wieder an das Licht zu gewöhnen und sah sich dann um.

Er war im Dorm, aber nicht in seinem Zimmer.

Es sah eher aus wie das Zimmer von Namjoon und Jungkook, aber trotzdem war er der einzige im Raum- Zumindest bis sich die Tür öffnete und Jungkook reinkam.

"Du bist wach.", stellte er fest und setzte sich zu Jimin aufs Bett.

"Ne, ich tu nur so...", grummelte der kleinere und rieb sich den schmerzenden Schädel.

Jungkook seufzte.

"Sei froh, dass ich den anderen noch nichts davon gesagt habe- Du weißt doch, wie das letztes Mal ausgegangen ist."

Jimin grummelte etwas unverständliches.

"Du solltest was essen.", meinte Jungkook.

"Kein Hunger..."

"Jimin, du hast in letzter Zeit wieder viel zu viel abgenommen, also wirst du jetzt etwas essen. Ende."

"Aber-"

"Kein 'Aber', Jimin. Ich geh dir was holen und wehe, du stehst auf.", sagte Jungkook in einem Ton, der keine Widerrede erlaubte.

Jimin seufzte ergeben, während Jungkook den Raum verließ, um Essen zu holen.

Dieser Junge würde nie verstehen, dass Jimin keine Hilfe von ihm brauchte.

Jimin ging es gut.

Naja, das war, was er sich und jedem anderen tagtäglich einredete.

Eigentlich ging es ihm alles andere als gut. Er ekelte sich auf irgendeine Weise selbst an: Seine Wangen waren zu dick, er war zu feminin und an ihm war nichts besonderes. Er war nur ein Möchtegern-Idol, das verzweifelt versuchte, mit den anderen mitzuhalten.

Aber es gelang ihm nicht.

Er überschritt immer wieder seine Grenzen und trotzdem war er einfach nicht gut genug.

Und das machte ihn fertig.

So eine Zeit hatte es schonmal gegeben. Er hatte es so weit getrieben, dass er ins Krankenhaus musste und bekam letzten Endes Therapiestunden, um die Selbstzweifel loszuwerden.

Seitdem spielte er jedem vor, dass es besser geworden war. Er tat einfach so, als wäre alles gut- Wobei er sich nicht sicher war, ob er damit die anderen oder sich selber reinlegen wollte.

Aber helfen tat das alles nichts.

"Hier, guten Appetit", meinte Jungkook und setzte sich wieder an Jimins Bett, nachdem er das Tablett mit dampfendem Essen neben ihm abgestellt hatte.

Jimin schluckte- Wie sollte er das alles essen?

"D-Das ist viel zu viel...", murmelte er.

"So viel essen wir dreimal täglich."

Jimin seufzte und nahm dann, beinahe ehrfürchtig, ein Stück von dem Fleisch zwischen seine Stäbchen, um es sich dann in den Mund zu führen und nach kurzem Kauen runterzuschlucken.

Dabei wurde er genaustens von Jungkook beobachtet.

"Kannst du bitte aufhören, so zu gucken? Das ist unangenehm...", nuschelte er und wurde dabei leicht rot.

"Ich muss sichergehen, dass du das auch auf isst. Danach reden wir."

Jimin wurde nervös. Wieso wollte Jungkook mit ihm reden? Hoffentlich würde er ihm keine Standpauke halten...

Aber da jede Widerrede zwecklos war, aß er einfach.

Und in diesem Moment fiel ihm auf, wie sehr er es vermisst hatte, etwas vernünftiges zu essen- Wie lange war das letzte Mal überhaupt her?

Als er dann fertig war, legte er die Stäbchen neben den Teller.

"Also...", kam es von Jungkook.

Da war ja was...

"Jimin, wir müssen wirklich reden."

Und davor hatte er Angst.

"Du weißt, dass du immer zu mir kommen kannst, wenn dich etwas beschäftigt, oder? Wir wohnen seit mehr als fünf Jahren zusammen und du solltest wissen, dass du uns allen hier sehr wichtig geworden bist und, dass wir uns in letzter Zeit Sorgen um dich machen."

Sie machten sich Sorgen. Wegen Jimin.

Wieso war er so ein furchtbarer Mensch? Alles, was er konnte, war, den Menschen, die ihm wichtig waren, Sorgen zu bereiten.

Sie waren alle so wunderbare Menschen und machten sich wegen Jimin Sorgen.

Aber das sollten sie nicht.

Er hatte es nicht verdient, dass man sich um ihn sorgte.

Als Jimin Jungkook nach mehreren Minuten immer noch keine Antwort gegeben hatte, stand dieser seufzend auf und ging.

Jetzt hatte er auch noch Jungkook enttäuscht.

Was konnte er eigentlich? Konnte er nicht mal eine einzige Sache richtig machen?! Konnte er nicht eine Sache machen, ohne die Leute zu verletzen, die ihm wichtig waren?!

Er hasste sich selbst dafür.

Jetzt lief die erste Träne über seine Wangen.

Er war so ein verdammter Idiot.

Er hatte es nicht verdient, dass man sich um ihn sorgte.

Er hatte es nicht verdient, gemocht zu werden.

Er war einfach nur ein furchtbarer Mensch.

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Know how u feel, Chimchim. Aber es kommen noch bessere Zeiten 💙 Hwaiting!

Btw ist das Kapitel zu kurz...

Und ich würde es eigentlich GigglyBotch widmen, weil sie die einzige war, die gestimmt hat XD

Merry Christmas, Bitches!

Born Singer | JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt