Mad love

Kapitel 2

  In einer Turnhalle schwang sich Harleen an Seilen hinauf und hinab, vollführte künstlerische Positionen und probierte sich in sämtlichen weiteren Disziplinen aus. Das Gefühl von Eleganz, die Hingabe und die Leidenschaft, welche sie in jeder Bewegung vermittelte, hätte manch einen Mann um den Verstand bringen können, der ihr nur kurz zuzusehen wagte. Doch in dieser Turnhalle waren keine Männer. Oder Frauen. An diesen Ort brach sie seit zirka einer Woche ständig heimlich ein und übte, um nicht aus der Form zu kommen. Mit verführerischen Tänzeleien bewies sie allein den Wänden ihr Talent. Wäre die Psychologie nicht so faszinierend für sie gewesen, hätte sie sich vermutlich längst dem Zirkus angeschlossen. Zumindest war das immer ihr Plan B.
  Die Sportkleidung umarmte ihren Körper auf eine fast jugendlich charmante Art, zuweil sie sich endlich zurück zu Boden begab. Mit langen Schritten und einer Melodie auf den Lippen, schritt sie damenhaft über den Linoleum Boden hinweg. Doch als sie fast über einen Baseballschläger gestolpert wäre, blieb sie überrascht stehen.
  "Wer hat den denn hier liegen lassen?", sprach sie zu sich selbst. Schnell entdeckte sie die dazugehörigen Bälle, warf sie in die Luft und schlug sie nach vielen Versuchen immer erfolgreicher queer durch die Turnhalle.
  "Ha! Ich SCHLAGE vor, dass sich keiner mit mir anlegt", kicherte sie begeistert. Auf einmal hielt sie jedoch inne. Keiner würde sie aufhalten, wenn sie... Nein, das war illegal... Andererseits, war das hier doch Gotham, wie alle sagten... Wer würde sie davon abhalten, einen Baseballschläger mitgehen zu lassen?
Eine Weile stand sie da und blickte den Schläger an. Doch dann huschte sie mit einem Satz aus der Turnhalle, packte ihn in ihre riesige Tasche, sodass nur ganz wenig noch herausguckte und floh unbemerkt.
  Als sie die Straßen entlang spazierte, ließ sie das Gefühl nicht los, jemand würde sie beobachten. Lag es an ihrem kleinen Diebstahl? Aber es fühlte sich nicht nach dem Augenpaar von Polizisten an. Die hatten eh besseres zu tun. Eher etwas... düsteres...

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  "Feiert ihr nur eure kleine Party. Ich sorg für die Bombenstimmung!", kicherte ein Mann mit grünem Haar und weißem Gesicht. Sein eingeschlitztes Grinsen hatte auch nach dem Verlust seiner Kameraden sich nicht zu einem Schmollmund verzogen. Wie könnte es auch.
  Der Joker war fest entschlossen allen zu beweisen, dass er auch ohne seine Helfer für Angst und Schrecken sorgen konnte. Das ganze GCPD sollte es wissen. Jim Gordon würde weiterhin mit ihm zu kämpfen haben. Auch wenn es irgendwie manchmal langweilig mit ihm war...
  Die Bomben erst einmal in Position gebracht, huschte jener Verbrecher aus den Räumlichkeiten heraus und machte sich daran, zu verschwinden. Er huschte durch die Flure und näherte sich den Türen als eine Stimme ihn plötzlich aufhielt.
  "War der Plan nicht etwas übereilt geschmiedet?" Joker drehte sich zu Jim um und grinste.
  "Ich glaube das trifft eher auf dich zu, Jimbo"
  Jim runzelte die Stirn. Plötzlich machte der Joker einen Sprung aus dem Fenster und warf sich einem Seil entgegen, dass er von einer der hervorragenden Tierstatuen am Dach hatte runterbaumeln lassen. In kürzester Zeit war er hoch geklettert, sprang auf das Dach und stieg in den dort geparkten Hubschrauber.
  "Das gibt ein Feuerwerk", zischte er grinsend, hob ab und verließ den Wolkenkratzer mit einem lauten Lacher, der scheinbar meilenweit durch die Nacht hallte.
 
Jim Gordon brüllte seine Männer zusammen, sie sollen das Gebäude evakuieren. Ein paar seiner Leute bekamen den Auftrag die Bomben zu entschärfen. Aber Jim schnappte sich sein Funkgerät.
  "Batman?"
  "Ja?"
  "Er ist im Hubschrauber"

Ein lautes Motorengeräusch erklang. Der Mann im riesigen Fledermauskostüm starrte auf die Straße vor sich. Einen Schalter umlegen, dann noch einen und noch einen...
  Er raste los, fuhr immer schneller durch die Straßen Gothams, zuweil das Auto sich zu verändern begann. Es wurden Platten vor und zurückgeschoben, Funken stoben unter den Reifen hervor, Flügel wurden ausgefahren, Batman zog einen weiteren Hebel und das Batmobil hob ab.

Joker ahnte noch nicht wer da auf ihn zukam. Er glaubte sich siegessicher - bis er in den Rückspiegel blickte.
  "Oh, mir scheint ich kriege Gesellschaft!"
Das Batmobil, ein Fahr-/Flugzeug das er noch nie gesehen hatte, begann ihn einzuholen und schließlich über seinen Hubschrauber drüber zu fliegen. Allmählich erkannte er eine riesige  Fledermaus, welche aus dem, was auch immer es sein mochte, stieg und auf ihn herabblickte.
  "Oh wer ist das? Willst du spielen?"
Als Batman sprang, lenkte Joker den Hubschrauber zur Seite. Batman rutschte ab und konnte sich geradeso noch an den Stangen unter dem Hubschrauber festhalten. Ein schallendes Lachen erklang aus dem Hubschrauber, während er langsam aber unerbittlich zu klettern begann. Mit Hilfe seiner "Grapnel Gun" schoss er einen Enterhaken in das Fenster des Beifahrersitz und zog sich hoch.
  "Wow, den hab ich nicht kommen sehen. Hast du noch mehr solche Tricks auf Lager?"
Mit einem Griff zerrte Batman den Joker aus dem Hubschrauber heraus und setzte damit zu einem freien Fall ein. Joker musste lauthals Lachen, als beide gemeinsam auf ihren beinahe sicheren Tod zurasten. Batman jedoch nutzte seine Flügel, fing die Geschwindigkeit ab und wurde langsamer, bis beide auf den Straßen Gothams lediglich etwas unsanft landeten.
  "Wer bist du?!", keuchte Joker überrascht.
  "Ich bin Batman", knurrte jener. Joker grinste.
  "Und wieso hast du mich noch nicht getötet?"
  "Ich töte niemals"
Jokers Augen leuchteten fasziniert auf. In ihm wuchs das Gefühl, dass Batman sehr viel interessanter war, als Gordon.
  "Mitkommen"

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Laternenbeleuchtete, nasse Straßen glitzerten romantisch. Doch für Harleen wirkte die Nacht grau und kalt, als diese langsam in ihre Glieder kroch und sie spüren ließ, wie allein sie eigentlich war. Vielleicht dachte sie einfach zuviel nach. Ihre Arme umschlangen ihren Körper. Wann würde sie endlich geliebt werden? Einsame Tränen schimmerten golden auf den rosigen Wangen irgendwo in den menschenüberfüllten Straßen Gothams.