Kapitel 10

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„Ich nehme einen Kaffee und für meine Linda bitte ein Erdbeereis und natürlich das selbstgemachte Mangoeis von dir Friday."

„Gerne Mrs Patin.
Im Becher oder in der Waffel?"

Die brünette Dame schenkte mir ein aufrichtiges Lächeln, wobei sich tiefe Falten um ihre Mundwinkel bildeten, während Linda, ihre vierjährige Tochter, ungestört mit zwei Stofftieren herumalberte.

„Ich denke im Becher."

Sie hievte ihren Mantel, sowie den dazu passenden Schal über die Stuhllehne, derweil ich ihre Bestellung auf einen Blog kritzelte und mich für einen kurzen Moment von den stürmischen Wetter, außerhalb des warmen, gemütlichen Cafés ablenken ließ.

Es regnete und alte Laubblätter schwebten rasant über den Boden, die von eigentlich langsam vorbeifahrenden Familienautos aufgewirbelt wurden.

„Stürmisch draußen, ich hoffe das legt sich bald wieder. Mein Mantel ist nicht Regenfest."

Mrs. Patin beobachtete besorgt die nassen Straßen, was Linda scheinbar genauso wenig interessierte, wie den blauen Plüschelefanten, den sie rücksichtslos auf die Fliesen schmiss.

Für mich war das ein Anzeichen zu verschwinden, da ich möglichst vermeiden wollte ihr anderes Kuscheltier in den Magen geschleudert zu bekommen, was allerdings nicht das erste Mal wäre.
Zu meinem Glück hatte sie diesmal keinen Gummiball eingesteckt.

Andauernd, wenn ich mich in Lindas Anwesenheit befand, bildete ich mir ein, immer noch dieses elende Pochen an meiner Stirn zu spüren.

„Ich besorge dann mal ihre Bestellung."
Mit diesen Worten wandte ich mich unseren Gästen ab und stolzierte hinter die Theke, wo meine Granny auf mich wartete und Mrs. Patin spöttisch musterte, während sie nach einem Eisbecher griff.

„Ich kann diese Frau nicht ausstehen, sie kümmert sich nur um ihr eigenes Wohl und um ihr Kind schert sie sich einen Dreck"

Meine Granny hielt sich nur mühevoll in ihrem Geflüster, da sie mit jedem Wort lauter wurde und ich mit jedem mehr zu Grinsen anfing.

„Granny, sie ist ein wichtiger Stammkunde."

Sie schnaufte und füllte den Becher mit meinem zubereiteten Mangoeis, das sich neben weiteren Sorten, wie Himbeere und After Eight befand.
„Was will sie den?"
Ich zeigte ihr meinen Blog mit der gewünschten Bestellung, woraufhin sie mir das Mangoeis in die Hand drückte und dabei war in die Küche zu gehen.

„Würdest du das bitte zu Tisch Nummer drei bringen? Ich mach den Kaffee fertig."
Bevor ich ihr überhaupt antworten konnte verschwand sie hinter der dicken Holztür und ließ mich alleine hinter der Theke stehen.

Schließlich schnappte ich mir ein Tablett auf dem ich das Eis mit einer Servierte und einem Löffel ausstattete und gelassen zu einem der Tische an der Scheibe schlenderte.

Vorerst schien mir die Silhouette des Fremden nicht außergewöhnlich, doch mit jedem einzelnen Schritt wurde mir bewusster, welcher Mann, wenn er überhaupt einer war, an diesem Tisch hauste, der mich mit einem belustigendem Blick verfolgte.

„Wie schön dich hier vorzufinden Monday."

Mein Atem erlaubte sich frecherweise eine Pause einzulegen, sowie mein verräterisches Herz.
Natürlich musste er hier sitzen.

„Friday." korrigierte ich ihn trocken.
„Und ich arbeite hier, was dir sicherlich nicht entgangen ist, also tu nicht so überrascht."

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