Kapitel 2

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Ein klopfen ließ mich aufschrecken aus meinem tiefen und traumlosen schlaf.

Die Tür wurde geöffnet und kurze Zeit darauf sah ich auch schon wie die Frau, die vor einiger Zeit sich neben mir befunden hatte, Das Zimmer betrat.

Sie kam mit langsamen Schritten und einem ruhigen Lächeln auf den Lippen auf mein Bett zu. Auf mich hinabschauend stellte sie sich neben meine Bett. Ihr Blick verriet nichts. Ein Riesen Rätsel.

„Wie geht es dir?", erkundigte sie sich in einem ruhigen Ton.

Nickend beobachtete ich sie stumm weiter und ließ sie wisse, dass es mir gut ging.

„Na gut. Ich habe mit dem Doktor gesprochen. Er ist der Meinung, dass dein gesundheitlicher Zustand es zu lassen würde, in einer Woche mit der Reha zu beginnen. Wir wollen dich ja so schnell wie es auch nur möglich ist wieder auf die Beine bekommen, stimmst?", sprach sie, ihr Vorhaben erklärend, voller Euphorie.

„Wer sind Sie?", wollte ich wissen. Meine Stimme klang noch immer leicht kratzig. Lange Zeit Monologe mit mir selber in Gedanken zuführen hatte deutliche Spuren hinterlassen.

Einige Minuten wurde es still zwischen uns also konzentrierte ich mich auf den Ausblick, der mir aus dem Fenster geboten wurde. Der blaue Himmel, dessen Farbe mich in ihren Bann zog. Lange war ich gefangen im schwarzen. Das Blau war eine wohlige Abwechslung

Als ihr schweigen jedoch anfing unangenehm zu werden und meine Neugier über ihre Person überwog drehte ich meinen Kopf schließlich erneut in ihre Richtung.

Sie wirkte etwas blass und ihr Blick war auf einen Punkt an der, makellos weißen, Wand fixiert.

„Ist alles in Ordnung bei Ihnen?"

Als sie mich erneut ansah, schlich sich ein Lächeln in ihre Gesichtszüge, erreichten aber nicht wirklich Ihr Augen. Sie wirkte abwesend.

„Das kriegen wir alles wieder hin Schatz.", entgegnete sie, drehte sich um und verließ das Zimmer wieder.

Was war nur mit ihr los? Sie schien ziemlich verwirrt zu sein.

So war ich wieder alleine mit mir selber und meinen Gedanken. Wieso war ich hier in diesem Zimmer? Wieso befand ich mich in diesem Zustand? Und wieso konnte ich mich an nichts erinnern?

Beim umschauen stellte ich fest, dass die gesamte Einrichtung des Zimmers in hellen Tönen gehalten wurde. Überwiegend weiß. Steril. Nichts war mehr dunkel. Wie die Dunkelheit, in der ich mich gefühlt eine Ewigkeit aufgehalten hatte.

Auf dem Beistelltisch, neben meinem Bett, stand eine gläserne Vase worin einige Lilien den Raum schmückten. Die zarten lila Blüten durchbrachen das eintönige weiß im Raum und brachten etwas Abwechslung ins Spiel.

Ich beschloss, mich etwas außerhalb des Zimmers umzuschauen. Diese Idee hätte ich ziemlich schnell wieder verworfen, wenn ich gewusst hätte, wie unsicher ich tatsächlich auf den Beinen stand. Wenn man es denn stehen nennen durfte.

Ich setzte mich auf. Diese kleinste Bewegung erforderte so viel Kraft, dass ich erst einmal eine kleine Pause einlegen musste, bevor ich den nächsten Schritt eingehe konnte.

Mit einem schwungvollen Ruck schmiss ich die Decke von mir und atmete noch einmal tief ein und aus bevor ich mit aller Kraft mein linkes Bein über die Bettkante zu schwang. Auch das andere Bein schaffte ich über die Bettkante zu befördern, indem ich sie mit den Händen eher Richtung Kante schob.

So hingen sie schlaff vom Bett herunter und ich wusste nicht genau, wie das enden würde, denn ich hatte das Gefühl mein Körper war schwächer als ich es mir ausgemalt hatte.

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