Erinnerungen

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Kakuzu:

Fröhlich laufe ich zu Mama und lache laut, als sie mich hochhebt, umarmt und sich einmal mit mir im Kreis dreht. ‚Heute gibt es sicher wieder etwas Gutes zum Essen!'

Tatsache. Mama hat Sushi und zur Nachspeise Dango gemacht. Das kann sie besser als jeder mögliche Koch, denn bei ihr schmeckt es am besten.

Immer spricht sie beim Kochen von einer Geheimzutat, die das Essen so lecker macht, die aber kein Koch in Restaurants richtig verwendet. Jedes Mal habe ich gefragt, was denn diese Geheimzutat ist, aber nie ist mir die Frage wirklich beantwortet worden.

„Du wirst es sicher sehr bald herausfinden. Spätestens, wenn du dann selbst Kinder hast", lautet auch heute wieder ihre Antwort.

„Aber Mama! Warum verrätst du es mir nicht?", schmolle ich wieder.

„Weil es etwas ist, das man selbst herausfinden muss. Und das beste an dieser Geheimzutat ist, dass du sie in jedem Bereich deines Lebens einsetzen kannst – nicht nur beim Kochen", antwortet sie in einem liebevollen Ton. Den zweiten Teil ihrer Antwort höre ich zum ersten Mal.

‚Eine Geheimzutat für das Essen, die man auch so einsetzen kann? Ich bewerfe ja meine Freunde auch nicht mit Gewürzen...'

Gerade als wir fertig mit dem Essen sind, höre ich die Haustür zuknallen. Das ist Vater. Sofort bin ich komplett still und sehe meine Mutter an, die nun genauso ängstlich dasitzt wie ich.

„Mama, tut Vater dir weh?", flüstere ich ihr zu und sehe ihr dabei in die Augen.

„Aber nicht doch, mein Schatz. Mach dir kein Sorgen um Mama", flüstert sie, als sie mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht streicht.

„Sagt hier keiner Hallo? In was einer Scheißfamilie bin ich hier gelandet?!", höre ich Vater hinter mir relativ undeutlich sagen.

Im Raum steigt ein starker Geruch von Sake auf und ich weiß bereits, dass Vater mich gleich wieder schlagen wird.

Schnell springe ich vom Stuhl auf und verbeuge mich vor ihm, indem ich auf die Knie gehe. „Hallo, Vater! Tut mir leid, ich habe dich vorhin nicht gehört!", rufe ich verängstigt, in der Hoffnung, er würde mir glauben.

„Lüg nicht, Balg!", schreit er und schlägt mir so fest ins Gesicht, dass ich gut einundhalb Meter zur Seite fliege. Das tut weh.

Als ich aufsehe, merke ich, dass er mich treten will und rolle mich schützend zusammen.

„RYUU, HÖR ENDLICH AUF DAMIT!", schreit meine Mutter hysterisch und ich sehe, wie sie mit einem Messer auf ihn zurstürmt.

Ich will aufstehen, dazwischengehen, bin aber zu schwach, um aufstehen. Jetzt sehe wegen Schlags vorhin nur noch die Umrisse meiner Umgebung und mir ist schwindelig und schlecht.

Plötzlich ist so viel rot und meine Mutter fällt auf den Boden.

„Mama...", flüstere ich, ohne die Situation begriffen zu haben. „Mama...", sage ich schließlich etwas lauter, als meine Sicht wieder etwas aufklart und ich sie blutüberströmt am Boden liegen sehe.

„MAMAAA!", schreie ich panisch und krieche zu ihr, während mein Vater das Messer auf den Boden wirft und weggeht.

Ohne auch nur irgendetwas mitzubekommen, rüttle ich aus letzter Kraft an ihr und schreie sie immer wieder an, sie solle aufstehen. Ich scheie, es sei alles gut und dass ich mich an Vater dafür rächen würde.

Meaningless [Yaoi Story || Smuts included]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt