Akatsuki

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Hidan:

Wieder reißt mich das Klingeln meines Weckers aus dem Schlaf. Erst bin ich verwirrt, wo ich hier überhaupt bin, bis ich schließlich realisiere, dass ich es irgendwie geschafft habe, mich im Schlaf so zu drehen, dass ich jetzt mit dem Kopf auf der Fußseite und mit den Füßen auf der Kopfseite meines Bettes liege.

Nachdem ich meinen Wecker ausgeschaltet habe, stehe ich auf und gehe zum Fenster, um erstmal die Vorhänge zu öffnen und mir die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen. Schön.

Ein weiterer Tag an der Uni heute. Und das hoffentlich mit ein wenig mehr Auswahl an Sitzpositionen, denn mein Hintern scheint nicht mehr so stark zu schmerzen, wie die Tage zuvor.

Kakuzus Blick, als er mich gestern aus meinem Zimmer geschickt hat, geht mir bis jetzt nicht aus dem Kopf. Er ist so kalt gewesen, dass es fast wehtut. Als würde er Mordlust hinter der Kälte verbergen.

Ein Gedanke an früher kommt aufeinmal auf und ich bleibe vor dem Fenster stehen, während ich daran zurückdenke, wie es in der Schule gewesen ist, als mein Dorf noch gestanden ist.

„Geh weg! Du bist scheiße!", schreit Daiki mir ins Gesicht und alle um ihn herum lachen.

„Was hab ich dir getan?!", schreie ich zurück.

„Geboren bist du!", ruft jemand anderer aus der Gruppe.

„Hey, Opa, waren die Haare immer schon so grau?", lacht ein Mädchen und zieht an meinen Haaren.

Daiki tritt mir in den Magen, sodass ich mich vor Husten fast übergeben muss und hinfalle.

„Ich dachte, wir wären Freunde", sage ich leise, als ich gekrümmt am Boden knie.

Wir waren zumindest Freunde. Immer haben wir miteinander gespielt und Daiki hat mich immer vor den anderen verteidigt, gesagt niemand könnte mir, seinem besten Freund, etwas antun. Warum tut er das jetzt?

„Was?!", lacht er laut, „Wer würde schon mit dir befreundet sein wollen?!" Alle lachen mich aus.

Von jemandem aus der Gruppe bekomme ich einen Tritt ins Gesicht und falle nach hinten. ‚Warum immer ich? Warum will denn niemand mit mir befreundet sein? Warum muss ich immer alleine sein? Warum hasst mich jeder? Warum?'

Als ich halb liegend zu den anderen aufsehe, haben alle einen gnadenlosen, kalten Blick. Als würden sie sich alle meinen Tod wünschen. Als wäre ich irgendein Ungeziefer, das vernichtet gehört.

„Sensei!", rufe ich verzweifelt, als ich unseren Klassenlehrer entdecke, der hinter Daikis Gruppe aufgetaucht ist.

„Was ist hier los?", fragt er wütend und sieht sich in der Gruppe um. Der Sensei wirkt so groß im vergleich zu uns, aber wir sind ja auch nur acht bis neun Jahre alt.

„Das ist nur Spaß!", ruft Daiki mit einem fröhlichen Lächeln im Gesicht. „Stimmt's, Hidan-kun? Du bist ja nur gestolpert!"

„Stimmt das, Hidan?", fragt mich unser Lehrer nun, worauf ich nur schweige.

„Hidan?", höre ich ihn erneut fragen.

„Äh... Ähm, ja! Ich bin nur mit dem Fuß am Tischbein hängengeblieben!", antworte ich schließlich und setze ebenfalls ein breites Grinsen auf, als ich Daikis warnenden Blick bemerke.

So war es immer. Auch beim Spielen mit den Nachbarskindern bin ich immer ausgegrenzt worden und Freunde hatte ich auch nie. Aber jetzt brauche ich ja sowieso keine Freunde mehr. Schließlich habe ich Jashin-sama.

Meaningless [Yaoi Story || Smuts included]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt