"Lass dich nicht davon abbringen, was du unbedingt tun willst. Wenn Liebe uns Inspiration vorhanden sind, kann es nicht schiefgehen." ~ Ella Fitzgerald
Einmal, als ich noch kleiner war, jagten mein Bruder und ich uns durch unser großes Haus. Ich verstand nie warum Vater gegen den ganzen Spaß war den wir hatten. Und ich verstand auch nie warum ich nicht im Garten spielen durfte. Also verlegte Alec unser Spiel nach drinnen wenn Vater wieder unterwegs war.
Ich hatte viel Spaß und lief stehts kichernd durch die Gänge. Natürlich versuchte ich so leise wie möglich zu sein doch natürlich musste ich ständig lachen. Alec musste nur der kindlichen Lache folgen und schon konnte er mich wieder schnappen und durchkitzeln. Ich war glaub ich noch nie so glücklich seit meine Mutter verschwunden war.
Tatsächlich war ich nie sicher ob meine Mutter nur verschwunden war ober tot. Daddy und Alec erzählten mir immer sie sei verschwunden aber schon ein paarmal hatte ich mitbekommen wie mein Daddy mit seinen Männern über Moms Tod sprach.
An diesem Nachmittag war ich übermütiger als sonst. Kichernd rannte ich auf die große Treppe zu und wollte hinunterlaufen. Ich hörte nur wie mein Bruder plötzlich nach mir rief doch da war es auch schon zu spät. Ich rutschte auf einer der oberen Treppenstufen aus und viel polternd die Treppe hinunter. Ich weiß nicht mehr wie lange es dauerte bis ich unten war und auch an die Schmerzen in meinen Knochen kann ich mich kaum noch erinnern. Doch weiß noch genau wie es sich anfühlte als ich auf den Rücken prallte und mir sämtliche Luft aus den Lungen gepresste wurde. Ich hatte das Gefühl nicht mehr atmen zu können. Egal was ich tat, es strömte einfach keine Luft mehr in meine Lungen und ich geriet einfach nur in Panik.
Genau so fühlte ich mich jetzt. Ich hatte das Gefühl nicht mehr atmen zu können. Als ich meinen Vater so sah vor diesen Männern presste es mir auch jegliche Luft aus meinen Lungen. Unfähig mich zu bewegen oder zu denken starrte ich einfach nur auf die Szene vor meinen Augen.
„Ich erkläre es dir nochmal. Wir wollen seit 3 Monaten Geld von dir sehen. Aber von dir kommen nur langweilige Entschuldigungen. Uns interessiert nicht warum du das Geld brauchst. Du hattest lange genug Zeit. Du weißt was passiert, wenn du dich mit uns anlegst."
Aus dem Augenwinkel bekam ich nur mit wie der Mann mit den schwarzen Haaren weg dreht und ein paar andere mein Vater vom Boden hoch zogen um ihn weg zu schleifen. Genau in diesem Moment kam wieder Leben in meinen Körper. Ich spürte meine Beine wieder und meine Lungen füllten sich schlagartig mit Luft. Und da war noch etwas. Pures Adrenalin sprudelte durch mein Blut.
Wie von der Tarantel gestochen rannt ich auf die Männer zu. „Dad! Daddy!", schrie ich. Natürlich zog ich damit die gesamte Aufmerksamkeit der Fremden auf mich. Mitten auf dem Stück Wiese blieb ich stehen. Mein Vater sah mich mit weit aufgerissenen Augen panisch an. „Nein...Oh nein Belle was tust du denn hier?", hauchte er erschrocken und irgendwie verzweifelt. Doch ich ignorierte ihn und wandte mich an den jungen Mann mit den schwarzen Haaren.
„Was machen Sie mit ihm? Lassen Sie ihn in Ruhe! Er hat nichts getan!", verzweifelt artikulierte ich herum und versuchte irgendwie die Situation zu verstehen. Doch meine Stimme klang brüchig und überhaupt nicht so stark wie ich es mir vorgestellt hatte. Der Kerl trat einen Schritt auf mich zu. Nun trennte und knapp ein Meter Luft. Bei genauerer Betrachtung konnte ich giftige grüne Augen erkennen. Unter seinem linken Auge verlief eine dünne, lange Narbe über seine Wange bis hin zu seinem markanten, spitzen Kinn. „Und wer bist du, wenn ich fragen darf?", spöttisch hob er eine Augenbraue. Die Wut überkam mich und ich wusste nicht genau woher ich den Mut nahm plötzlich so mit einem fremden, offensichtlich gefährlichen Mann zu sprechen: „Ich habe zuerst eine Frage gestellt. Was machen Sie da mit meinem Vater?". „Belle! Verschwinde von hier. Ich komm schon klar!", rief mein Vater dazwischen. „Also Belle. Ein hübscher Name für ein hübsches Mädchen.", lachte der Mann dreckig und schlenderte um mich herum. „Isabelle!", fauchte ich. „Natürlich. Also süße Isabelle. Dein Vater schuldet meinem Boss eine ganze Menge Geld. Und wir haben es nicht zurückbekommen. Fazit. Dein Daddy kommt mit uns mit und wird wohl bald getötet.". Geschockt sah ich in die funkelnden Augen meines Gegenübers. „Nein...", hauchte ich schwach und entrüstet. „Das dürfen Sie nicht. Er ist mein Vater und hat nie etwas Schlimmes verbrochen. Sie dürfen ihn nicht einfach umbringen."
Verzweifelt glitt mein Blick zu meinem Vater. „Belle. Bitte verschwinde von hier. Ich hatte dir etwas versprochen. Zwing mich nicht das Versprechen zu brechen! Bitte Belle tu mir das nicht an.", die Stimme meines Vaters war nicht so fest und streng wie ich sie kannte. Er war völlig von der Rolle. Es machte mir fast Angst meinen Vater so zu sehen. Er war immer mächtig und Herr der Lage, doch nun schien er einfach nicht mehr die Kontrolle zu haben. Es fühlte sich an als wäre mein Vater bereits verloren. Als könnte ich ihm nicht mehr helfen. Ich musste doch irgendwas tun können? Nur was? Mir fiel einfach nichts ein was tuen könnte um meinem Vater zu helfen.
„Du hast es gehört süße kleine Isabelle. Lauf! Lauf nach Hause und vergiss deinen geliebten Daddy. Du wirst ihn nie wiedersehen.", säuselte mir die Stimme des Schwarzhaarigen ins Ohr. In diesem Moment kam mir eine Idee. Eine Idee, welche so absurd war und doch schien es mir der einzige Weg das Leben meines Vaters zu retten. Doch dabei riskierte ich mein eigenes Leben. Ich würde mein Leben aufs Spiel setzten um das meines Vaters zu retten. Wenn ich genauer darüber nachdachte hätte ich fast alles getan um meinen Dad zu retten. Ich liebte ihn. Und ich weiß er würde dies auch für mich tun.
„Dad...es tut mir leid. Ich kann nicht gehen.", ich sah dem Schwarzhaarigen direkt in die grünen Augen. Tränen sammelten sich in meinen als ich einen schwerwiegenden Entschluss fasste. „Bitte lassen Sie meinen Vater gehen.". „Und wer bezahlt dann die Schulden meine Süße? Du wirst ja wohl kaum soviel Geld mal eben bei dir haben.", spottete er wieder. „Vielleicht habe ich nicht das Geld bei mir was sie brauchen aber ich habe etwas Besseres für Sie im Austausch für das Leben meines Vaters. Ich werde seinen Platz einnehmen. Lassen Sie meinen Vater gehen. Dafür werde ich bleiben."
Stille...
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Beast and his Beauty
RomansaDie 17 jährige Isabelle wollte sich immer nur aus den krummen Geschäften ihrer Mafia- Familie raus halten und ein normales Leben führen. Doch eine schicksalhafte Begegnung und eine tapfere Entscheidung später findet sie sich mitten drin wieder. Sie...