Nachbarn III

Kapitel XX - Max

„Du bist ein Fan, Max.", meinte Luca dann. Was? Ich dachte ich höre nicht richtig.

„Ja, Luca. Von ConCrafter und dem Luca auf YouTube. Aber das bist du jetzt nicht. Du bist Luca, der neben mir wohnt und mit dem ich in Amsterdam bin, im Hafen am Wasser stehe. Und von dem bin ich kein Fan. Von dem bin ich ein Freund. So wie er mein Freund ist."

Luca schaute hoch in den Himmel.

„Max du verstehst nicht, was mein Problem ist.", fing er an und drehte sich zu mir. Seine Augen waren komplett rot und er brach jeden Moment in Tränen aus.

„Ich hatte nie zwischen meinen Fans Unterschiede gemacht. Außer bei dir. Dich hatte ich reingelassen, obwohl ich jeden anderen hätte stehen lassen. Ich weiß nicht warum, aber ich hatte das dringende Bedürfnis, dass du die Chance dazu hast. Wärst du beim Fan-Treffen nicht mehr rangekommen, hättest du das Bild nicht. Ich hätte dich nicht bevorzugt, und ich hätte jetzt nicht dieses Problem."

„Was? Welches Problem?", fragte ich sofort und Luca schaute mit tief in die Augen.

„Das ich dich anders behandelt habe, als andere Fans."

Er drehte sich um und ging den Weg zurück. Was? Ich...

„Luca! Warte!", rief ich, doch er ging einfach weiter. „Luca was soll das denn jetzt?", fragte ich ein wenig außer Atem, weil ich ihm hinterhergelaufen bin.

„Max, ich hatte dich anders behandelt als andere Menschen. Und das will ich nicht.", rief er und die Tränen bahnten sich ihren Weg. „Außerdem hatte ich dich angelogen, was die Reise nach Amsterdam angeht.", er wurde zum Schluss hin immer leiser. Dann drehte er sich um und ging weiter doch er weinte nur immer mehr.

Ich zog ihn am Arm zu mir und legte meine Arme um ihn. Anfangs versuchte er sich wegzudrücken und flüsterte mehrmals leise ‚geh weg', doch daran dachte ich gar nicht erst.

„Dafür müsstest du mich schon umbringen, dass ich verschwinde.", meinte ich und dann schlang er seine Arme fest um mich und fing immer stärker an zu weinen.

„Es tut mir so leid Max.", rief er in meine Jacke und schluchzte.