Kapitel XIII - Luca

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Langsam öffnete ich meine Augen. Ein seltsamer Geruch machte sich in meiner Nase breit. Wo war ich? Nachdem ich einigermaßen gucken konnte schielte ich mit meinen Augen umher. Ich lag auf der Seite. Und direkt vor meiner Nase sah ich weiß? Ein Shirt? Rücken? Max? Max... nur Max. Oh Gott, fuck, warum liegt er denn so dicht bei mir? Ich bekam leicht Panik und wollte zurückrutschen, doch ich merkte, dass ein Arm von mir um ihn gelegt war und er meine Hand vor seinem Bauch mit seinen Händen hielt.

Ah. Das war genau das, wovor ich immer Angst hatte, wenn ich mal jemanden kennenlernen würde. Das ich einfach mit ihm so im Bett liege. Ich kann nichts dafür, ich bin jemand, der beim Schlafen alles dicht an sich ran zieht und umarmt. Sogar meine eigene Bettdecke.

Ein wenig unsicher versuchte ich mich weiter umzusehen. War hier keine Uhr? Ich stützte mich auf meinen linken Arm, da meiner rechter ja von Max wie verrückt festgehalten wurde, und schaute mich um. Ich konnte an der Wand die Uhr sehen. Kurz nach 8. Naja, das geht ja noch. Dann kann man sich ja langsam fertig machen dachte ich. Ja, ah stimmt da war ja was. Etwas abschätzig und genervt schaute ich zu Max. Dieser war noch tief im Traumland... dachte ich zu mindestens.

„Ah. Luca.", kam es ruhig von ihm, als er ein Auge öffnete. Er lag ebenfalls auf seiner linken Seite und schielte mich seitwärts an. Ich lächelte ihn einfach nur an. Vielleicht merkt er es ja selbst.

Er schaute sich kurz um, und schreckte dann zusammen. Plötzlich schob er meinen Arm weg und setzt sich auf.

„Ich eh. Es tut... Eh tut mir leid. Ich wollte dich nicht.", stotterte er. „Also das war wohl nur irgendwie ich weiß nicht.", doch ich unterbrach ihn. Bevor er noch stirbt, weil er keine Luft holt.

„Aber ich weiß." Sein Blick richtete sich stur auf mich. Okay, jetzt wars schon ziemlich süß. „Ich zieh beim Schlafen immer alles an mich. Kann sein, dass ich dich dann gestern Abend zu meinem Opfer gemacht hatte." Bei dem letzten Satz musste ich ein wenig lachen, und auch Max schien das ganz entspannt zu nehmen.

„Ja. Ich kam aus dem Bad und legte mich ins Bett, als du mich plötzlich an der Schulter ins Bett zogst. Dann hast du dich an mich gekuschelt.", er kratzte sich am Kopf. „Eh also gelegt halt.", verbesserte er sich. Oh Max.

„Keine Sorge. Du kannst mir ruhig sagen, dass es dir gefallen hat.", scherzte ich rum. Sein Blick weitete sich und er schaute mich überrascht an.

„Was nein. Hat es nicht.", kam es dann etwas verlegen von ihm. Man konnte eine leichte röte in seinen Wangen sehen.

„Lüg nicht, Max.", sagte ich während ich ihm mit meinem Finger auf die Nase tippste. Dann stand ich auf und ging rüber zu meinen Sachen. Ich nahm mir ein Shirt und eine neue Boxershort. Dann ging ich Richtung Badezimmer und konnte schwören, dass ich Max' Blicke auf mir spürte. Wohlwissen, dass er schaute blieb ich vor der Tür stehen. Ich drehte mich ruckartig um und konnte direkt in seinen fokussierten Blick schauen. Doch als er dies merkte schaute er verlegen zur Seite, und tat so, als wäre nichts.

„Max?", fragte ich um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Ein wenig widerwillig schaute er in meine Richtung. Er strengte sich wirklich an, mein Gesicht zu fokussieren.

„Hatte ich dir nicht gesagt, du sollst nicht lügen?", fragte ich mit einem Schmunzeln im Gesicht. Er schaute dann nur wieder auf seine Hände.

„Max?", fragte ich wieder. Wieder schaute er hoch zu mir.

„Es ist nicht schlimm, wenn du auf mich stehst.", meinte ich nur entspannt und lächelte ihn ruhig an. „Und es ist auch nicht schlimm, wenn du das nicht tust.", hing ich noch an, bevor ich mich endgültig umdrehte und im Bad verschwand.

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