Kapitel XXV - Max

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„Gefällt es dir?", fragte Luca mich und ich musste irgendwie grinsen. „Ja.", gab ich beschämt zu. „Sehr sogar.", fügte ich noch wahrheitsgemäß an. Wir saßen auf dem Sofa, dass direkt am Fenster stand. Von hier oben aus konnte man Amsterdam richtig gut sehen. Dennoch beschäftigte mich, wo wir hier überhaupt waren.

„Wo sind wir hier eigentlich?", fragte ich Luca. Dieser löste seinen verträumten Blick vom nächtlichen Amsterdam und schaute zu mir. „Meine Eltern kennen die Besitzer von dieser Bar. Ihnen gehört das Haus hier, und damit auch diese tolle Aussicht die man von hier oben hat. Sie sind aus Deutschland und vor einigen Jahren in die Niederlande ausgewandert. Daher hatten wir immer mal wieder Kontakt.", erklärte und schenkte uns dabei nochmal irgendeinen Drink ein, bei dem ich noch nicht so recht wusste, ob es eine gute Idee war. Immerhin hatte ich noch nichts gegessen und auf leeren Magen soll man ja nicht trinken. Außerdem wusste ich auch nicht, was das Zeugs eigentlich war. Aber so schlecht schmeckte es scheinbar nicht, denn ich trank recht viel davon.

„Immer, wenn ich hier in Amsterdam bin, schau ich vorbei und fahr hier hoch. Eigentlich soll das nur für VIP-Gäste sein, die extra zahlen. Aber meist ist ohnehin niemand da, und dann kann ich die Aussicht für mich haben.", hing Luca noch an. „Recht entspannt."

„Ich find es Wahnsinn.", kam es nur aus mir, da ich noch nicht so recht fassen konnte, was in den letzten Minuten passiert war. Irgendwie kam mir das alles so seltsam vor. „Ich dachte, ich kenn dich.", meinte ich und stand auf und ging zu Luca, der an der Bar unsere Gläser auffüllte. „Aber scheinbar doch nicht." Er schaute zu mir rüber. Das dunkle türkise Licht der Bar beleuchtete sein Gesicht nur schwach. Er stellte mein Glas zu mir auf die Bar und nahm sein. Er ging um die Bar zu mir und zog mich wieder zurück zum Sofa.

„Gleich geht es los.", flüsterte er und setzte sich schnell hin. Doch noch bevor ich mich setzten konnte, meinte er, ich solle noch kurz warten. Luca verschwand weiter hinten im Dunkeln und kam mit einer großen Decke wieder.

„Los. Mach's dir bequem.", meinte der Blonde nur, und ohne groß zu zögern zog ich meine Schuhe und meine unbequeme Hose aus. Ich setzte mich mit angewinkelten Beinen aufs Sofa und Luca legte die Decke über mich. Er zog sich ebenfalls Schuhe und Hose aus und legte sich auch eine Decke über als er sich aufs Sofa setzte.

„Und worauf warten wir jetzt?", fragte ich und Luca schaute sofort nach hinten an die Wand, wo ich eine Uhr erkennen konnte.

„Warte einfach.", meinte er. Ich schaute also wieder nach vorne auf die Stadt und wartete auf irgendwas, doch auf was wusste ich nicht. Was war überhaupt los? Erst ist Luca so schlecht drauf, weil er Angst hat, und mich anders behandelt als andere. Doch jetzt ist er mit mir hier und scheint ziemlich gut drauf zu sein. Irgendwie ein bisschen seltsam. In diesem Moment machte sich ein ungutes Gefühl in mir bereit, dass Luca sich vielleicht zu viel Hoffnung macht. Sicherlich ist er süß, aber ich steh halt nicht auf Jungs.

Ein Knall lies mich nach vorne gucken und vor mir eröffnete sich ein Feuerwerk, wie ich es noch nie zuvor gesehen hatte.

Nachbarn IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt