Ich sah dem grellen Leuchten eines Zauberstabs entgegen und kniff instinktiv die Augen zusammen.
„Da bist du ja wieder."
Ich kannte diese Stimme. Im Hintergrund vernahm ich noch mehr Stimmen. Eine davon war Sirius.
„...musste sie da wegbringen. Ich weiß wir können nicht bleiben, aber sie braucht Hilfe und-"
„Beruig dich Sirius! Ihr kommt jetzt erstmal rein" unterbrach ihn eine andere, sehr sanfte Stimme. Ich lag immer noch in dem kalten Gras, aber eine sanfte Hand half mir mich aufzusetzen.
„So, dich bringen wir auch lieber rein" sagte die Person und ich erkannte Julian Potter. Er hob mich kurzerhand hoch und trug mich Richtung Haus.
„Ihr habt uns ganz schön erschreckt. Einfach so durch unsere Schutzzauber brechen und das mitten in der Nacht..."Julian legte mich auf einem Sofa ab. Ich glaubte, dass es sich um das Wohnzimmer der Potters handelte, aber meine Sicht war irgendwie verschwommen. Kaum hatte er mich abgelehnt beugte sich ein zweiter Kopf über mich.
„Merlin, wie siehst du denn aus? Julian geh schnell und hol meinen Verbandskasten aus dem Badezimmer. Und du Harold machst Sirius erstmal einen Tee. Wenn's sein muss mit Schuss, damit er sich erstmal beruhigen kann."
Ich erkannte Julie Potter. Sie begann mir das Haar aus dem Gesicht zu streichen.
„Schlaf ruhig ein wenig meine Liebe" sagte Julie leise. „Es ist angenehmer wenn du für den Teil nicht wach bist."
Auf einmal fühlte ich mich unglaublich müde. Ich versuchte wach zu bleiben, aber meine Augen waren schwer geworden und ehe ich mich dagegen wehren konnte fielen sie zu.Das nächste mal als ich aufwachte duftete es nach Tee und Toast. Ich fühlte mich auf einmal viel besser. Die Kopfschmerzen waren nicht ganz verschwunden aber dafür fühlte sich nicht mehr jeder Atemzug so an als würde ein Lastwagen auf mir parken. Ich schlug die Augen auf und konnte endlich wieder klar sehen. Ich lag auf dem Sofa im Wohnzimmer der Potters. Im Kamin brannte ein Feuer und jemand hatte eine Decke über mir ausgebreitet. Als ich sie zurückschlug sah ich, dass mein Finger in einen dicken Verband eingewickelt war.
„Ah du bist wach" Julie Potter erschien in der Türe zum Wohnzimmer. Zwar noch im Nachthemd und mit Lockenwicklern im Haar, aber trotzdem hell wach. Sie setzte sich neben mich und lächelte mich an.
„Ihr habe uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Ich hab deinen Finger gerichtet, aber es dauert ein bisschen bis so ein komplizierter Bruch verheilt ist, deshalb der Verband" erklärte sie. „Deinen Zahn konnte ich aber gleich wieder nachwachsen lassen und die geprellten Rippen habe ich auch geheilt. Allerdings hast du ziemlich sicher eine Gehirnerschütterung, ganz zu schweigen von den vielen Prellungen in deinem Gesicht, also solltest du dich schonen."
„Danke Julie. Wirklich ich weiß nicht wie-"
Sie unterbrach mich sofort.
„Nein nein, nichts davon. Wenn du dich gut genug fühlst kannst du zum Frühstück in die Küche gehen. Ich wollte gerade James und Cora wecken."
Sie schenkte mir ein Lächeln und machte sich dann auf den Weg in den oberen Teil des Hauses, um Cora und James zu wecken. Ich blieb noch einen kurzen Moment liegen und genoss einfach nur die Ruhe, ehe ich vorsichtig aufstand. Julie hatte wirklich ganze Arbeit geleistet und meine Beine knickten nicht weg, als ich mich auf den Weg in die Küche machte.Als ich eintrat fand ich Harold und Sirius an dem großen hölzernem Esstisch sitzend. Sie waren in eine wilde Diskussion vertieft, unterbrachen sich allerdings, als ich eintrat.
„Ah Silvia" begrüßte Harold mich lächelnd und stand auf. „Setz dich! Möchtest du eine Tasse Tee, bevor du mir sagst, dass ihr unmöglich bleiben könnt?"
Immer noch ein wenig wackelig setzte ich mich neben Sirius. Harold platzierte sogleich eine bis zum Rand gefüllte Tasse vor mir.
,,Tut mir leid, dass wir euch so erschreckt haben. Wir wussten nicht wo wir sonst hinsollten. Wir sind gleich wieder weg, versprochen. Wir wollen euch wirklich keinen Ärger machen" mit gesenktem Blick starrte ich in die Tasse und kaute auf meiner Lippe herum. Sofort schmeckte ich Blut und begriff, dass meine zerbissenen Lippen wohl doch noch nicht geheilt waren. Ich fühlte mich furchtbar, die Potters in diese Situation zu bringen. Sie waren Herzensgute Menschen und sie hier mit reinzuziehen fühlte sich einfach nur schrecklich an.
,,Ach wegen der Drohung deiner Eltern meinst du? Ja Sirius hat mir alles erzählt. Lass das mal schön unsere Sorge sein" freundlich lächelte Harold mich an. „Wir frühstücken jetzt erstmal, sobald es Julie geschafft hat die anderen zu wecken und dann sehen wir weiter."
„Aber-"
„Ich hab es schon versucht. Er will nicht zuhören" murmelte Sirius neben mir. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah nicht glücklich aus.
„Ganz genau" erwiderte Harold gut gelaunt.
„Wie spät ist es?" fragte ich, um etwas anderes zu fragen.
„Kurz vor sieben."
Ich erschrak beinahe zu Tode, als Julians Stimme hinter uns erklang. Er stand lässig an den Türrahmen gelehnt. Er trug eine Jogginghose und eine. Kapuzenpulli und auch wenn er immer noch ein wenig verschlafen aussah, hatte er diese gewisse Coolnis, die ihm schon in Hogwarts einige Verehrerinnen eingebracht hatte.
„Es war kurz nach fünf Uhr morgens, als ihr durch unsere Schutzzauber gebrochen seid und ich dich im Garten aufgesammelt hab. Und kurz nach sechs, als ich eure Koffer aus den Schließfächern am Bahnhof geholt habe."
„Danke" murmelte ich, ohne ihn anzusehen. Die ganze Situation war mir mehr als unangenehm. Zum Glück ertönten in diesem Moment Schritte auf der Treppe und hinter Julian erschienen drei andere gestalten im Flur.
,,Mum was ist denn los? Es ist noch mitten in der Nacht ich will schlafen."
,,Mann James, wenn das Haus jemals vor zehn Uhr abrennt wirst du sicher sterben, weil du nicht aufstehen willst" war nun auch Cora zu hören.
,,Das Haus brennt aber nicht ab Fräulein ich-bin-so-schlau. Das Haus brennt doch nicht ab oder Mum?"
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I might be Crazy but at least I'm free
Teen FictionSilvia Bellatrix Lestrange ist die beste Freundin von Sirius Black, sie sind Nachbarn, kämpfen gemeinsam gegen Eltern, Lehrer und Slytherins. Doch was passiert wenn aus Freundschaft plötzlich mehr wird und die eigene Mutter plötzlich von heiraten an...