Kapitel 1

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Seit Wochen hörte ich die Menschen über nichts anderes mehr reden. Schon vor den Sommerferien hatte es angefangen. Alles andere schien unwichtig geworden zu sein. Stundenlang zerbrachen sie sich den Kopf über nichts anderes mehr. Die Welt der Hexen und Zauberer wurde aus der bisher friedlichen Ruhe gerissen und das nur weil der Minister, Cornelius Fudge, unruhig wurde. Es kam mir so vor, als wäre er eine Art Vorbild, dem alle nacheiferten. Erst wenn er etwas bestätigte, entsprach es der Richtigkeit. So als ob man keine eigene Meinung haben durfte, außer Fudge erlaubte es.

Meiner Meinung nach war dies total lächerlich. Und nun konnte ich dieses Thema nicht mehr hören.

Ja, es war real. Der Dunkle Lord war wieder da.

Niemand wollte Harry glauben. Im Gegenteil, sie haben sogar keine Möglichkeit ausgelassen ihn zu verspotten. Es würden schwere Zeiten auf uns zukommen, das wussten nun alle. Ich konnte es auch verstehen, dass viele Angst hatten, auch ich hatte eine furchtbare Angst davor, aber wir mussten uns auf den Unterricht konzentrieren, um später, wenn es wirklich dazu kommen sollte, kämpfen zu können. Es war an der Zeit sich vorzubereiten, solange die Möglichkeit noch bestand.
«Lia, denkst du denn schon wieder über ihn nach?», Harry sah mich besorgt an. Letztes Jahr war einfach viel zu viel passiert. Aber er wusste immer, wenn es mir nicht gut ging. Auch wenn er nicht genau wusste, wie er damit umgehen sollte.

«Nein, Bruderherz. Ich bin nur etwas müde. Das ist alles», ich bemühte mich zu lächeln.

«Lass den Kopf nicht hängen. Wir sind für dich da.»

«Danke, aber mir geht es gut. Wirklich!»

Professor Dumbledore hielt wieder seine alljährliche Rede (diesmal ohne Unterbrechung von einer nervtötenden Dame, die versuchte die Menschheit mit ihrer Vorliebe an pinken Kleidern in den Wahnsinn zu trieben) und man merkte, dass er sich alle Mühe gab uns zu beruhigen. Ob ihm das nun gelang oder nicht, lag ganz im Auge des Betrachters. Zur Abwechslung hörte ich seiner Rede zu und bekam dadurch mit, dass (wie jedes Jahr) ein neuer Lehrer an der Schule war. Anscheinend hatte er schon einmal an Hogwarts unterrichtet. Zumindest hatte ich das so verstanden. Er wird uns in Zaubertränke unterrichten. Meinem Vater, Professor Snape, wurde dieses Jahr sein lang ersehnter Wunsch erfüllt. Er durfte und endlich die Verteidigung gegen die dunklen Künste lehren. Man sah ihm an, dass er sich darüber freute. Ja, er lächelte sogar.

Das Essen schmeckte auch wieder fantastisch. Aber irgendwie bekam ich kaum einen Bissen hinunter. Ab und zu Riskierte ich einen Blick an den Slytherin-Tisch. Draco unterhielt sich mit seinem besten Kumpel Blaise. Und ich wurde leider auch Zeugin wie sich Pansy Draco immer mehr näherte. Es hätte nicht mehr viel gefehlt, da hätte sie sich auf seinen Schoß gesetzt. Ich raste innerlich vor Wut und auch als Dracos Blick meinen traf wurde es nicht besser. Ein elektrischer Schlag durchfuhr meinen Körper, der mich zusammenzucken ließ.

Hermine schaute mich verwundert an, aber als sie meinem Blick folgte, wusste sie sofort was los war.

«Kommst du mit Lia? Ich möchte mich noch einmal in den Unterrichtsstoff vom letzten Jahr reinlesen.», ohne eine Antwort abzuwarten, nahm sie mich schon an der Hand und führte mich aus der Großen Halle. «Ich gehe davon aus, dass wir dort weiter machen, wo wir Ende letzten Jahres stehen geblieben sind.»

Hermine war immer für jemanden da, wenn man sie brauchte. Sie hatte sogar das erstaunliche Talent dies zu ihrem eigenen Vorteil auszunutzen. Aber mir half sie dabei auch und dafür war ich ihr weitaus mehr als nur dankbar.

Als wir den Gryffindor-Gemeinschaftsraum betraten, waren wir alleine. Das Feuer im Kamin begann zu lodern und füllte den Raum langsam mit Wärme. Wir setzten uns aufs Sofa und Hermine nahm die Unterlagen vom letzten Schuljahr hervor und begann darin zu lesen. Währenddessen studierte ich unsere Stundenpläne.

«Das ist ja super. Wir haben fast jeden Kurs zusammen!», ich war wirklich begeistert.

«...Das ist wirklich toll. Aber erwarte nicht von mir, dass ich mich die ganze Zeit mit dir unterhalten werde. Bereite dich sogar lieber mal darauf vor, dass ich alles dafür tun werde, dass du dich auf den Unterricht konzentrierst. Dann muss ich dir nicht alles noch einmal erklären so wie-»

«Okay, okay, ich habe dich verstanden. Ich werde im Unterricht zuhören, auch so oft wie möglich etwas zum Unterricht beitragen und mich am besten schon heute auf die Abschlussprüfungen vorbereiten», ich grinste sie frech an. Als Antwort bekam ich nur einen gespielt bösen Blick. Doch als ich daraufhin anfing zu lachen, kassierte ich auch noch ein Kissen, dass sie mir mitten ins Gesicht schlug.

«Na na, Ms. Granger. Sie wollen doch nicht gewalttätig werden. So etwas schickt sich nicht für eine Dame Ihres Alters. Und außerdem: Haben Sie in den letzten Sekunden mal auf die Uhr geschaut? Wenn nicht, sollten Sie das schleunigst nachholen um festzustellen, dass es langsam an der Zeit ist sich in Ihr Bettchen zu begeben»

Wir konnten uns beide vor lachen nicht mehr halten. Es tat gut wieder zu lachen. Ich glaubte schon daran, dass ich mein Lachen durch die Ereignisse des letzten Jahres verloren hätte.

«Aber mal Spaß beiseite. Ich bin wirklich müde», ich stand auf und verabschiedete mich mit einer Umarmung von ihr. Danach kuschelte ich mich in mein Bett und schlief, ohne meinen Koffer auch nur annähernd ausgepackt zu haben, ein.

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Es ist wieder so weit. Die Geschichte von Amélia gut weiter. Ich hoffe sie gefällt euch und ihr habe Spaß beim lesen 😃😃😘😘

Amélia 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt