Kapitel 8

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«Ich sterbe vor Hunger», Ron gähnte und sein knurrender Magen war nicht zu überhören.

Ich musste lachen, denn auch ich hatte großen Hunger. «Dann sollten wir uns beeilen»

«Ron, Hermine, geht doch bitte schon mal vor. Ich möchte noch kurz mit Lia sprechen.», Harry sah besorgt aus und ich fing an mir Sorgen zu machen.

Unsere Freunde taten ihm den Gefallen. «Kommst du bitte kurz mit mir mit?»

Er nahm mich an der Hand und zusammen liefen wir zur Eingangshalle. Dort angekommen stellten wir uns in eine unauffällige Ecke und er sah mich ernst an.

¥Worüber möchtest du mit mir sprechen?»

«Über ihn», er nickte kaum merklich in die Richtung hinter mir. Ich konnte mir nur zu gut vorstellen, wer dort stand. Dennoch schaute ich dort hin und somit direkt in seine Augen. Mein Herz fing augenblicklich an schneller zu schlagen. Anscheinend hatte ich ihn dabei erwischt wie er uns angestarrt hatte oder so etwas in der Art, denn er drehte sich peinlich berührt um und ging zur Großen Halle.

«Lia, bitte pass auf dich auf»

«Natürlich, das werde ich, aber wegen was denn genau?»

«Hermine, Ron und ich glauben, dass er irgendwas im Schilde führt»

«Glaubt ihr das nicht jedes Jahr», ich musste lachen, verstummte aber, als mich mein Bruder böse an funkelte. «Tut mir leid. Was glaubt ihr, was er dieses mal vor hat?»
«Das wissen wir nicht, aber wir haben die starke Vermutung, dass er.. naja...»

«Los Harry. Sag schon!»

Harry machte sich große Sorgen um mich, seit er wusste, dass ich unserer Liebe noch eine Chance geben wollte.
Er versuchte mir seine Vermutung schonend beizubringen.

«Wir denken, dass er ein Todesser ist»

Mein Herz schmerzte und ich konnte die Tränen nicht zurück halten. «Woher willst das wissen?»

«Wir sind uns nicht wirklich sicher, aber wir vermuten es ganz stark. Ich will nur, dass du auf dich aufpasst. Hermine und Ron wollen das übrigens auch.», er nahm mich in den Arm um mir Trost zu spenden.

«Ich weiß. Ich werde auf mich aufpassen. Versprochen!

Nach unserer Unterhaltung widmeten auch wir uns dem Essen. Wie zu erwarten, machte ich mir pausenlos Gedanken über das was Harry mir gesagt hatte und musste die Tränen zurückhalten, als ich bemerkte, dass er zu mir herüber sah.

Ich musste so schnell wie möglich mit ihm reden.

Und genau das tat ich am noch am selben Abend. Während meine besten Freunde im Gemeinschaftsraum saßen und sich über alles mögliche Unterhielten, beauftragte ich eine Eule, Draco eine Nachricht zu überbringen.

So stand ich also im Raum der Wünsche und hoffte, dass er meine Einladung annahm. Der Raum war wie immer mit ein paar gemütlichen Sofas ausgestattet und das mir nur zu gut bekannte Kaminfeuer erwärmte den Raum. Es war zwar erst Herbst, aber im Schloss hatte sich eine leichte Kälte ausgebreitet, die sich durch meine Nervosität nur noch intensivierte.

Meine Hände waren eiskalt und ich lief schon einige Zeit im Raum auf und ab. Gerade als ich mich fragte wie lange ich schon wartete, erschien über dem Kamin eine Uhr. Das Ziffernblatt zeigte mir, dass ich seit einer viertel Stunde hier im Raum war. Machte ich nicht zu viele Gedanken? Na super. Amélia, du bist echt schlau. Du möchtest dich mit Draco treffen, aber sagst nicht um welche Uhrzeit. Ich schlug mir mit der Hand gegen die Stirn, musste aber über mein Missgeschick lachen. Nun gut. Ich setzte mich auf eines der Sofas und entspannte mich.

Entweder er würde bald kommen oder ich musste noch bis in die späten Abendstunden auf ihn warten. Ich nutzte jedenfalls die Gelegenheit dazu um mir in meinen Gedanken auszumalen, was ich zu ihm sagen konnte. Dass dies nicht viel bewirken würde, wusste ich auch so, aber es erschien mir als ein guter Zeitvertreib.

Es vergingen Stunden, oder auch nur Minuten, das konnte ich nicht genau sagen, aber die Müdigkeit gewann die Oberhand und ich schlief kurz darauf ein.

Amélia 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt