Hassliebe

12

Die darauffolgenden Tage verbrachte ich mit viel Denken.

"William? Können wir reden?"

Er schüttelte den Kopf.

"Ich wüsste nicht, was es da zu bereden gäbe."

Ich baute mich vor ihm auf und ließ ihn nicht an mir vorbeilaufen.

"Gut. Dann hör mir bitte wenigstens zu."

Meine Augen suchten seine und fanden sie schließlich.

"Dann sag,was du zu sagen hast, ich muss gehen."

Ich seufzte.

"Können wir dafür bitte woanders hin. Hast du zufällig noch Zeit?"

Diesmal seufzte er.

"Selbst wenn ich es hätte, würde ich nicht wollen. Ich verschwende meine Zeit doch nicht mit dir. Also spucks aus. In Kurzversion wenn möglich."

Ich fuhr mit meinen Händen durch meine Haare.

"Weißt du was? Vergiss es. Ich wollte mich eigentlich bei dir entschuldigen, weil ich dich grundlos gehasst habe und merkte dass du schon einen "Grund" hast. Aber das ist echt nicht mein Problem. Bis mir auffiel,dass auch du doch nicht vernüftig verhalten hast. Ja,ich bin dort geboren, William,dass heißt noch lange nicht, dass ich was dafür kann,verstanden? Ich war weder der Autofahrer, der euch angefahren hat noch der Arzt, der deine Mutter leider nicht das Leben retten konnte. Also hör auf mich als Sündenbock zu nehmen. Du willst lediglich diesen verdammten Schmerz los werden, weil er dich innerlich zerreißt und er dir jede Hoffnung auf ein normales und gutes Leben genommen hat. Ich wollte mich entschuldigen, weil ich nicht wusste, was du alles in deinen jungen Jahren hast erleben müssen und wünschte du müsstest das nicht erleben, aber wenn du nicht langsam einsiehst,dass ein Land keine Schuld daran haben kann, dann wirst du dein Leben lang so sein und nichts rein gar nichts wird sich ändern. Und glaub mir, ich kann verstehen,dass du auch dir selbst die Schuld in die Schien schiebst. Aber versteh es endlich. Du. Hast. Keine. Schuld."