Kapitel 12 - Enttäuschungen

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Kapitel 12 - Enttäuschung

Händchenhaltend gingen Jason und ich durch den Flughafen. Bei einigen Duty Free Läden zog mich Jason hinein und zwang mich förmlich etwas auszusuchen. Jede normale Frau hätte jetzt Tränen in den Augen und würde dem Mann die Füße küssen nur um Jimmy Choo Schuhe kaufen zu können oder das komplette Chanel Kosmetiksortiment. Ja da bin ich wohl ein (klein) wenig anders. Selbstverständlich würde auch ich mich tierisch über all diese Luxusprodukte freuen, jedoch gibt es da einen kleinen Haken. Ich kann es ganz und gar nicht leiden, wenn mir jemand etwas kauft, was ich mir gar nicht leisten könnte. Obwohl es Jason ist, will ich nicht, dass er Geld wegen mir verschwendet. „Schatz, welche Lippenstift Farbe möchtest du: Rouge Coco oder Rouge Coco Shine. Weißt du was, ich kauf dir einfach alles." Ohne auf eine Antwort von mir zu warten, nahm er von allem eins, sogar vom Make-up nahm er jeden Hauttypen. Super, ehrlich! (Sarkasmus) Ich darf mal wieder gar nichts sagen. Leicht verärgert ging ich einfach aus dem Laden und setzte mich in den Wartebereich, indem auch andere Flugzeugpassagiere warteten. Total müde und erschöpft atmete ich tief ein und aus. Schwanger zu sein ist wirklich kein Zucker schlecken. Man ist den ganzen Tag erschöpft und launisch. Man hat immer Heißhunger auf irgendetwas und was meiner Gewichtszunahme betrifft: G-R-A-U-E-N-V-O-L-L (!) „Larissa? Schatz ich hab mir Sorgen um dich gemacht. Wieso verschwindest du einfach?", hörte ich Jason sauer sagen. Dass er sauer war machte mich nun sauer. Er hatte schließlich keinen Grund sauer zu sein. Naja, irgendwie schon. Egal, er muss es ja nicht wissen. Jedenfalls war ich dann sauer und schrie ihn an: „Du bist jetzt sauer? Jason halt die Klappe. Ich sag ich will nichts und du kaufst einfach alles. Ich will nicht, dass mir jemand etwas kauft. Vor allem nicht so teure Sachen. Ich brauch sowas nicht. Weißt du wie ich mich fühle wenn du mir ständig Klamotten von Louis Vuitton und Schuhe von Jimmy Choo kaufst? Ich fühle mich wie der letzte Dreck, der sich ein Scheiß leisten kann. Ich hab dann das Gefühl, dass du nicht mit mir gesehen werden willst, wenn ich „billige" Kleidung trage. Gefalle ich dir nicht? Sag es mir! Denn jetzt ist der passende nein perfekte Moment dafür. Dann musst du nicht mit mir eine ganze Woche auf Hawaii verbringen. Ich kann auch nach Hause und den Job kündigen. Das Kind musst du dann auch nicht sehen. Ich sorge dafür, dass es ihr oder ihm gut gehen wird." Als ich meinen Satz beendete, war ich außer Atem und mir liefen Tränen die Wangen herunter. Mittlerweile schauten alle Reisenden zu uns mit gespanten Augen. Ich schaute aber nur in Jasons Augen. Was ich sah war, Shock, Trauer und ... Enttäuschung. Ich wartete auf seine Worte. Es kamen aber keine, was ich dann als Antwort nahm. Ohne ein weiteres Wort ging den Weg zurück. Ich hörte Jason meinen Namen rufen ich rannte aber nur. Immer weiter und weiter. Ich bin enttäuscht: ich habe mich verliebt in einen Mann, der mir den Anschein gab, dass er mich genauso viel liebt. Ich bin schwanger von ihm und alles scheint in Ordnung zu sein. Alles war so... perfekt. Das schlimmste ist doch aber, dass er nicht verneint hat. Er hat nicht um mich gekämpft. Er stand nur da. Habe ich überreagiert? War das zu viel? Nein. Er wollte sogar, dass ich in eine teure Wohnung ziehe. Nur weil meine eigene alt ist. Ich lief ständig weiter und ignorierte die Rufe der Security und der Zollbeamten. Ich rannte aus dem Flughafen in der Hoffnung ein Taxi zu erwischen. Tatsächlich es gab eine Reihe an leeren Taxis. Ich nahm das nahste. Ich gab dem Taxifahrer meine Adresse und weinte weiter, während ich aus dem Fenster schaute. „Mam, alles in Ordnung?" „Ja, fahren sie einfach weiter.", sagte ich schluchzend. Nach einer 20 minütigen Fahrt kamen wir endlich an, ich bezahlte den Taxifahrer und stieg aus. Ich ging in das Wohngebäude und dann in den Stockwerk, in dem ich wohne. SCHEIßE! Ich hab keine Schlüssel. Die sind am Flughafen. Mist! Wieso? Was soll ich jetzt machen? Ich lehnte mich an meine Tür und rutschte an ihr weinend runter bis ich auf dem Boden saß. Schlimmer kann der Tag doch nicht werden oder? Langsam schloss ich meine Augen und was ich sah war schwarz.

Hoffe es hat euch gefallen :)

- The Girl in Red Heels

The Secret of New YorkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt