Chapter 3

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*Lucys POV*

Ich lief aus der Arztpraxis und setzte mich auf eine Bank. Ich fing an zu weinen. Das konnte doch nicht deren Ernst sein. Ich hab nicht mal mehr jemanden mit dem ich reden kann. Meine Eltern sind tot. Ja, meine ganze Familie ist sogesehen tot. Bis auf die, die nichts von mir wissen wollen. Jacky hatte sich auch lang nicht mehr gemeldet. Ich hatte so viele Tage an denen es mir schlecht ging und nie hat es jemanden interessiert. Ich spürte Wasser auf meiner Haut. Es hatte angefangen zu regnen. Doch ich rührte mich nicht vom Fleck. Mir war klar das ich mir so eine Unterkühlung holen konnte und krank werden würde, aber was solls. Krank bin ich doch sowieso schon. Ich saß anscheinend eine Ewigkeit gedankenverloren auf dieser Bank, denn irgendwann wurde ich hochgenommen und zu irgendeinem Auto getragen. Ich war viel zu schwach um zu erkennen wer es war. Aber es war mir auch ziemlich egal. Auch wenn es ein Vergewaltiger oder so ist, ich hab nichts zu verlieren. Ich merkte noch, das wir los fuhren, danach schlief ich ein. Als ich wieder aufwachte lag ich auf einem Bett. Aber nicht in meinem Bett. Ich setzte mich auf und schaute mich um. Das sieht nicht aus wie das Zimmer eines Mädchens. Ein Mädchen hätte mich aber sicher auch nicht getragen. Dann ging die Tür auf und ich tat wieder so als würde ich noch schlafen. Immer wieder öffnete ich meine Augen um zu sehen wer da an dem Bett saß und redete. Aber es war zu dunkel. Ich beschloss mich auf die Stimme zu konzentrieren. Ich kannte die Stimme. Harry. Ich schrak auf und stieß mich am Bettkopf(?). "Au, fuck", schrie ich. Harry lachte.

"Hör auf so blöd zu lachen."

Sofort wurde er wieder ernst.

"Also ich glaube jetzt bist du wach. Hier ich hab dir Tee gemacht, du hattest ziemlich gezittert."

Ich nahm den Tee dankend an und nahm ein paar Schluck.

"Wieso hast du mich hierher gebracht?", fragte ich.

"Naja, es hat geregnet. Du saßt da, wie eim Häufchen Elend. Ich hätte dich auch nach Hause fahren können, aber da ich nicht genau wusste wo das ist hab ich dich hierher mitgenommen und meiner Tante gesagt das sie Essen machen soll, auch für dich."

"Oh, ähm, Okay. D-danke.", stotterte ich und nahm wieder einen Schluck vom Tee. Dann rief eine Frau von unten das es Essen gäbe und Harry stand auf und hielt mir seine Hand hin. Ich schaute ihn erst verwirrt an, nahm sie dann aber doch. So gingen wir dann runter. Mir fiel auf, das ich noch immer leicht zitterte. Die Frau, die wahscheinlich Harrys Tante ist, riss mich aus meinen Gedanken und hielt mir ihre Hand hin. "Hallo Lucy. Mein Name ist Amanda. Und das hier *sie deutet auf den Stuhl neben sich* ist mein Mann Tom" Ich  schüttelte dann auch noch Tom die Hand und setzte mich. Wir aßen und unterhielten uns über alles Mögliche. Bis Harry aufstand und fragte, ob ich wieder mit nach oben kommen würde. Ich bedankte mich noch für das Essen und ging mit Harry hoch. Er setzte sich auf das Bett und klopfte auf den freien Platz neben sich. Ich setzte mich und er fing an zu reden:"Tut mir leid, meine Tante redet gerne sehr viel"

"Ach was, das ist schon in Ordnung", lächelte ich. Wow, ich hatte schon lang nicht mehr gelächelt. Na gut, nach all dem was passiert ist, kein Wunder.

"Harry?"

"Ja"

"Danke. Danke, dass du mich hierher gebracht hast."

"Denkst du ich lass dich bei der Kälte verrecken oder was? Das war selbstverständlich."

"Wenn du meinst."

"Hey, wenn du mal Hilfe brauchst oder so, dann kannst du mich gern anrufen"

"Danke. Gott, du hilfst mir und alles und ich kann mich nicht mal revangieren."

"Ist nicht schlimm. Das passt schon. Ich mach das gerne." Er grinste mich an. Ich musste lachen, da er noch etwas vom Essen an seinem Mund hatte.

"Was?"

"Du hast da was im Gesicht."

"Waas? Mach es weg!"

"Nein, geh zum Spiegel."

Er stand auf und schaute in den Spiegel.

"Du hast mir einen Schrecken eingejagt. Ich dachte, da wär irgendwie eine Spinne oder so. Dabei ist das nur Essen."

Er machte es weg und stellte sich vor mich:"Also ich würde sagen das du schlafen gehen solltest."

Ich nickte.

"Moment. Wo soll ich schlafen? Und was soll ich anziehen?" Ich hatte gerade nicht wirklich ein Problem damit, nicht zuhause zu schlafen. Harry und ich, wir verstanden uns ja eigentlich gut. Also ist das halb so wild.

"Du schläfst hier in meinem Bett. Und ich geb dir ein Shirt von mir und ne Jogginghose oder so."

"Und wo willst du schlafen?"

"Ich leg mich auf den Boden"

"Spinnst du? Das ist kalt und hart! Und außerdem müsste ich dann dort schlafen, weil das dein Bett ist."

"Ich bestehe aber darauf, das du dort in meinem Bett bleibst."

"Okay warte." Ich legte ein Kissen auf die linke Seite und eins auf die rechte. Harry schaute mich verwirrt an.

"Schau nicht so blöd. Du hast ein Doppelbett. Das reicht für zwei. Dann muss niemand auf dem harten Boden schlafen."

"Bist du dir sicher?", fragte er zögernd.

"Ja."

Daraufhin grinste er und warf sich aufs Bett. Ich musste lachen.

"Okay, jetzt aber gute Nacht"

"Gute Nacht"

Ich drehte mich um und schlief mit einem Grinsen ein.

Secrets [h.s.] ~ on hold ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt