Chapter 4

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*Harrys POV*

Ich konnte nicht schlafen. Es ist 4 Uhr morgens und ich hatte noch immer kein Auge zugemacht. Lucy schlief seelenruhig neben mir. Ich versuchte leise aufzustehen. Als Lucy sich bewegte bekam ich erst einen Schock, aber als ich merkte, das sie noch immer schlief, stand ich schnell auf, nahm mir eine Jacke und ging raus auf den Balkon. Dort setzte ich mich auf den Stuhl und schaute hoch in den Himmel. Es wird bald wieder hell. Ich nahm eine Zigarette und zündete sie an. Das entspannt mich oft. Dieser Frieden, diese Ruhe.. Ich war in meinen Gedanken versunken bis ich merkte, wie sich jemand hinter mich stellte und mir die Hände auf die Schultern legte. "Ziemlich schön hier draußen, nicht?", sagte ich. "Ja. Es ist wunderschön." Lucy. "Wieso schläfst du nicht, Harry?" Ich zuckte nur mit den Schultern und antwortete:"Kann nicht schlafen" Sie nahm ihre Hände von meinen Schultern und setzte sich neben mich. Ich merkte ihre Blicke auf mir als ich die Zigarette ausdrückte. "Noch nie jemanden rauchen sehen?", versuchte ich die Stimmung zu lockern. "Doch, natürlich. Aber ich wusste nicht, das du rauchst." Ich drehte meinen Kopf zu ihr und schaute ihr in die Augen. "Tu ich auch eigentlich nicht. Nur wenn ich, wie heute, nicht schlafen kann oder zu viel Stress in der Ausbildung habe." Sie nickte nur und sah weg. Ich stand auf und hielt ihr meine Hand hin:"Kommst du mit rein, schlafen?" Sie nahm meine Hand, wir gingen rein und legten uns hin. "Harry?", fragte sie. Ich schaute sie an, um ihr zu zeigen, dass sie reden soll. "Ist es okay, wenn du einen Arm um mich legst? Ich weiß, das klingt blöd und alles, aber so würde ich mich nicht so alleine fühlen..." Ich nickte, legte meinen Arm um ihre Schulter und zog sie näher zu mir. Ich hörte, wie sie noch ein kleines, leises "Danke" murmelte und dann schon anfing, regelmäßiger zu atmen. Wenn ich ehrlich sein soll, tut es mir auch mal wieder gut jemanden an mich ran zu lassen und jemandem so nah zu sein. Mit dem Gedanken fiel dann auch ich in einen tiefen und traumlosen Schlaf.

Nächster Morgen

Als ich aufwachte und Lucy nochmal weiter zu mir ziehen wollte, bemerkte ich das neben mir niemand mehr war. Ich setzte mich auf und fand einen Zettel neben mir auf dem stand: "Danke, das du das für mich getan hast, aber ich musste los. Lucy" Wo musste sie denn so früh hin? Es ist gerade mal halb 8. Und zum Arzt kann sie nicht gegangen sein, da ich ja für sie zuständig bin. Und einkaufen oder so geht auch schlecht, wenn Sonntag ist. Naja, ihr wird schon nichts passieren. Und wenn etwas ist, weiß sie, dass sie mich anrufen oder mir schreiben kann. Ich stand also auf und machte mir Frühstück. Meine Tante und mein Onkel schliefen noch. Also saß ich da alleine in der Küche, aß und starrte Löcher in die Luft. Ich hasse Sonntage. Man kann nichts machen, Geschäfter haben zu, ALLES hat zu. Nach dem Essen ging ich ins Bad und machte mich fertig. Zumindest duschen und Zähne putzen und Jogginghose usw anziehen. So legte ich mich wieder ins Bett und schaute mir ein paar Filme an.

*Lucys POV*

Ich musste eigentlich nicht weg. Aber ich wollte mich nicht noch mehr aufdrängen. Also lief ich ohne Ziel durch die Stadt. Es war kalt und ich hatte nur eine dünne Jacke an. Das heißt, ich werde mich diesmal wirklich erkälten, wenn ich nicht schleunigst reingehe. Aber wo soll ich hin? Von Harry komm ich gerade, da kann ich nicht hin. Familie gibt es für mich nicht mehr. Und Jacky? Die hatte sich immernoch nicht ein einziges Mal gemeldet. Falsch gedacht. Denn genau bei diesem Gedanken bekam ich eine Nachricht von ihr, in der stand:

"Hey Süße, ich weiß ich hab mich ewig nicht gemeldet. Aber ich war so verplant und alles war stressig und dann meine Familie... Du weißt schon. Aber ich würde mich echt freuen, wenn wir beide mal wieder was zusammen unternehmen und mal wieder bisschen quatschen. Meld dich dann, Jacky x "

Soll ich mich melden? Ja. Sie hat sich ja doch noch gemeldet und mir das erklärt. Und sie ist meine beste Freundin. Also schrieb ich zurück:

"Hey. Ist schon okay, bei mir wars auch bisschen stressig. Wann hast du denn Zeit? Dann könnten wir einen Film schauen oder zu Starbucks, wie du willst. Lucy x "

Es dauerte keine 2 Minuten bis sie schrieb:

"Wenn du willst, können wir uns jetzt bei Starbucks bei mir um die Ecke treffen und dann eben einen Film schauen? Jackyy x "

Ich stimmte zu und machte mich auf den Weg. Nach 10 Minuten sah ich dann Jacky, die auf mich zu lief und mich in den Arm nahm. Ich musste lachen, genau wie sie. Mir hat das schon gefehlt, das wir uns nicht gesehen haben. Wir gingen rein, holten uns was zu trinken und gingen zu ihr. Dort schauten wir noch 'Twilight' und redeten viel. Um halb 7 sagte ich dann, das ich gehe und machte mich wieder auf den Weg. Ich trödelte noch ziemlich. Ich wollte nicht nachhause. Aber ich hatte auch kein Geld für ein Hotel oder so etwas. Ich wollte das, was ich jetzt tue eigentlich nicht machen, aber ich rief Harry an. Es klingelte ein paar Mal bis er ran ging:

"Hallo?"

"Hi, ich bins. Lucy"

"Oh, hey. Was gibts? Vermisst du mich jetzt schon?"

Ich merkte, wie er lächelte auch wenn ich ihn nicht sah.

"Quatsch. Ich wollte nur fragen ob ich.. naja also ob ich heute Nacht nochmal zu dir kann. Ich will nicht wieder alleine sein."

"Klar kannst du. Sag mir wo du bist, ich hol dich von dort."

Also sagte ich ihm noch die Straße und 5 Minuten später stand er mit dem Auto vor mir. Er stieg aus, um mir die Tür aufzuhalten. Ich lächelte und setzte mich. Wir fuhren also zu ihm. Dort gab er mir nochmal die Klamotten, die ich letzte Nacht auch anhatte.

"Wenn du noch was brauchst, sag bescheid. Ich mach was zu essen."

Ich nickte und setzte mich auf das Bett. Erst jetzt fiel mir auf, dass in seinem Zimmer viele Bilder standen. Von einem Mädchen, das ihm ähnlich sah. Ich ging zu dem Bild und betrachtete es.

"Sie ist vor 3 Jahren gestorben"

Ich drehte mich um und sah, wie Harry das Tablett mit ein paar Sandwiches auf dem Schreibtisch abstellte und auf mich zukam. Er stellte sich neben mich und betrachtete das Bild ebenfalls. "Das ist, meine Schwester, Gemma. Sie starb vor 3 Jahren in einem Zugunglück. Damals ist meine Welt zusammengebrochen und ich bin ein halbes nicht mehr zur Schule gegangen, weil es mich so fertig gemacht hat." Er musste auflachen, aber es war ein trauriges und falsches Lachen. Ich sah ihn nur leicht geschockt und traurig an. "Das.. das tut mir leid. Das wusste ich nicht.."

"Ist schon gut, Kleine"

Mir machte es gerade nichts aus, dass er mich 'Kleine' genannt hatte. Ich musste ihn jetzt einfach in den Arm nehmen.

"Gott, Harry, es tut mir so leid"

Er erwiderte die Umarmung. Es war eine lange Umarmung in der man so viele Emotionen spüren konnte. Schmerz, Trauer, Wut. Als er sich wieder löste, setze er sein allbekanntes Lächeln auf und bat mir Essen an. Ich nahm es dankend an und wir setzten uns auf das Bett. Es herrschte Stille während dem Essen. Aber es war eine angenehme Stille. Nach dem Essen schauten wir noch irgendeinen Film an. Als dieser dann auch zu Ende war legten wir uns wieder so hin, wie es letzte Nacht war.

"Gute Nacht, Harry."

"Gute Nacht, Kleine."

Secrets [h.s.] ~ on hold ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt