Chapter 6

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Ich will nicht derjenige sein, der ihre Eltern umbringen musste. An sich ist Leute umbringen sowieso nicht so toll. Aber was sollte ich denn damals machen? Ich musste es tun, sonst wären ich und alle die mir was bedeuten drauf gegangen.

*Flashback*

''Wenn du nicht tust, was ich dir sage, weißt du ja was dir und deiner Familie blüht! Ich hab dir eine einzige Aufgabe gegeben und du hast mich mal wieder enttäuscht. Ich habe immer ein Auge zugedrückt, weil du einer meiner besten bist und ich war in der Hoffnung, das sich das bessern würde. Aber da lag ich falsch. Harry, reiß dich zusammen! Ich gebe dir jetzt noch eine Aufgabe, wenn die bis Montag nicht erfüllt ist, bist du weg von der Bildfläche. Haben wir uns verstanden?''

Ich nickte nur.

''Gut. Ich will, das du zu meinem Stammkunden gehst und ihm eine Lektion erteilst indem du ihn, naja, umbringst. Er hat mir den letzten Stoff nicht bezahlt, das wird er bereuen. Zeig keine Gnade. Also, du weißt, was du zu tun hast. Verschwinde endlich!''

Ben ist so ein krankes Schwein. Ich weiß wirklich nicht, wieso ich mich damals auf diese 'Arbeit' eingelassen habe. Klar, ich hab Geld gebraucht, aber ich hab mich da echt in die Scheiße reingeritten. Wenn meine Tante davon Wind bekommt, kann ich sowieso abhauen. Ich will keinen Menschen umbringen. Das ist sogar mir zu krank und ich mach fast alles mit.

*Nächster Tag*

Ich muss das hinter mich bringen. Also stehe ich um halb 4 morgens auf und mache mich fertig. Dann schnappe ich mir meine Schlüssel und gehe so leise wie möglich raus zu meinem Auto. Ben hat mir gestern Abend noch die Adresse geschickt. Ich hoffe die schlafen noch. 5 Minuten später bin ich bei dem Haus. Sieht eigentlich ziemlich schön aus. (Bild ist beigelegt) Nur die Frage ist: Wie komm ich da rein? Ich hätte beinahe den Schlüssel vergessen den mir Ben noch gegeben hat. Vielleicht passt er ja. Ich frag mich, von wo er den bekommen hat. Ich frage ihn einfach mal irgendwann, wenn er nicht drauf und dran ist, mich umzubringen. Also nehme ich den Schlüssel aus meiner Hosentasche und sperre die Tür auf. Ich fühle mich wie so ein Einbrecher. Okay, das bin ich wohl auch. Wie gesagt, ich sperre auf und gehe leise hinein. Es ist stockdunkel, also nehme ich mir meine Handytaschenlampe zur Hand. Jetzt nur noch das Schlafzimmer finden.

*Flashback Ende*

Ich kann Lucy das doch nicht einfach so erzählen, als wäre das gar nichts. Aber sie wird es sowieso irgendwann rausfinden, das ist nur eine Frage der Zeit.

''Harry? Ist es okay, wenn ich mich jetzt hinlege und versuche zu schlafen? Du kannst ruhig noch weggehen oder so. Zurück auf die Party zum Beispiel. Ich komm auch alleine klar.''

''Ach was, leg dich hin. Ich will sowieso nicht mehr weg. Ich leg mich dann später einfach dazu. Schlaf gut.'' Und mit diesen Worten ging ich wieder mal raus auf den Balkon.

*Amandas (Harrys Tante) POV*

''Tom? Ist dir auch aufgefallen, das Harry sich in dem letzten halben Jahr immer so komisch benommen hat und sich zurückzieht, oder bilde ich mir das nur wieder ein?''

''Schatz, mach dir keine Sorgen. Er weiß was er tut. Wir haben ihn ja schließlich gut erzogen. Aber es stimmt schon, er zieht sich ein wenig zurück.'', antwortet Tom.

''Ich weiß auch nicht, vielleicht hat er irgendwas, was er uns nicht sagen will. Ich werde mal hochgehen und mit ihm reden.''

Ohne auf eine Antwort zu warten, ging ich die Treppen nach oben zu Harrys Zimmer. Ich klopfte an der Tür, aber als niemand etwas sagte, ging ich eifach rein. Ich sah Lucy schlafen, also ist er entweder auf seinem Balkon oder er ist weggegangen. Ich vermute, das er auf dem Balkon ist und wie zu erwarten, bestätigt sich meine Vermutung dann auch.

''Was ist los mit dir, Harry?''

''Was soll los sein? Mir gehts gut.'', sagte er mit gesenktem Blick.

''Hör auf zu lügen, ich weiß das du was hast.''

''Nein, und wenn, würd ich es dir sowieso nicht erzählen also geh, ich will ketzt auch schlafen.''

So hab ich ihn ja noch nie erlebt. Früher hat er mir alles erzählt. Klar, er ist erwachsen geworden, aber trotzdem. Und wenn er mir nichts erzählen will, muss ich eben selbst suchen. Irgendwas muss es ja geben. Morgen beginne ich mit der Suche, jetzt bin ich auch müde. Ich gehe also wieder runter und versuche zu schlafen. Aber der Gedanke, irgendwann von Harry, Tom oder Lucy erwischt zu werden, geht mir nicht aus dem Kopf. Trotz alle dem versuche ich zu schlafen. Morgen ist ein neuer guter Tag. Vielleicht sind wir ja auch morgen alle wieder besser drauf und nicht so angepisst.

Secrets [h.s.] ~ on hold ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt