ANMERKUNG:
Kim Jonghyun, das ist für dich
(1990 - 2017)
사랑해!
- 16.01.18Weil ich wie jeden morgen in die Schule musste, klingelte mein Wecker in Dauerschleife.
Es gab nichts schlimmeres als wie das Klirren eines Weckers, wenn man am Vorabend feiern war.
Ja, ich. Ich gehe auch gelegentlich feiern.
Mit 17 tue ich mir dabei zwar ziemlich schwer, aber hier und da komme ich doch mal rein.
Ich machte mich fertig und zog mich an.
Mal wieder hörte ich meine Eltern streiten. Als ich an ihnen vorbeilief taten sie so, als würden sie miteinander auskommen.
Ich hatte es so satt, sie dachten wirklich ich bekam nichts mit.
"Bin in der Schule." Zischte ich genervt und knallte die Haustür zu.
Sie könnten sich scheiden lassen, wenn sie sich schon so hassten. Aber nein, sie mussten neben ihren sinnlosen Diskussionen noch auf mir rumhacken.
Weil ich so 'schlecht' in der Schule war.
Ich hatte vielleicht keinen Einser Durchschnitt, aber einen lächerlichen 2,1 Durchschnitt. Ja ich gehörte zu den Durchschnittlichen. Eine Schande für mein Elternhaus.
Ich sollte Ärztin werden, sollte etwas im Leben erreichen. Weil es meine Eltern nicht geschafft haben. Ich konnte nichts dafür, dass mein Vater ein Alkoholiker war und meine Mutter ihn ständig betrug. Das war sicherlich nicht ich!Was solls ich hatte es wahrscheinlich nicht anders verdient. Denn so wie ich letztens mitbekam, war ich sowieso ungewollt.
Vor der Schule angekommen, starrten mich diese nervigen Gesichter an und sofort fingen sie an zu tuscheln.
„Guck mal, wie finster die schaut!"
„Alter, ist die hässlich!"
„Nein, aber viel zu dünn!"
Tagtäglich dasselbe und niemand änderte was daran, auch nicht ich. Ich war zufrieden, so wie es war.
Ich lief Richtung Klassenzimmer, als ich auf meinen besten Freund traf.
"Ah! Hey, Taeyong.." ich klatschte mit ihm ein und lief dann in den Raum, auf meinen Platz. Dicht gefolgt von meinem Kumpel.
"Scheint so als hätte die kleine mal wieder einen Kater, oder wie siehts aus?" Scherzte mein gegenüber. Doch mehr als ein genervtes funkeln erhielt er nicht.
Er nickte kurz, fuhr sich durch die Haare und sah aus dem Fenster, bevor er weiter sprach;
"Lass mich raten: Deine Eltern streiten sich mal wieder, wie so oft?" Ich nickte, er nickte.
"Kannst nach der Schule mit zu mir."
Er schenkte mir ein breites Lächeln bevor er auf seinen Platz schlenderte. Von da aus winkte er hektisch zu mir hinter, was mich zum lachen brachte. Natürlich mussten alle anderen bloß blöd gucken. Den Spaß ließ ich mir deswegen nicht nehmen.Es gongte und der Unterricht begann. Zuerst Englisch und dann Mathe.
3 Stunden bis zur Pause...
-
Endlich klingelte es zu Pause und ich stürmte so schnell wie möglich zu Taeyong vor, damit wir als erste vor allen auf dem Dach waren und absperren konnten.
Tatsächlich schafften wir es und waren die ersten. Ein Klick und die Tür war zu.
Gelassen ließ ich mich zu Boden sinken und genoss den kühlen Herbstwind.
"Irgendwie ist alles scheisse." Meinte ich nach einer Weile um die unangenehme Stille zu durchbrechen. Tae sah mich an und lächelte schwach.
"Ich weiß was du meinst. Meine Eltern wollen sich in ein paar Wochen scheiden lassen.." erklärte mir mein Bester Freund. Woraufhin ich ihn entgeistert ansah.
"Wieso hast du mir nicht früher davon erzählt!?" Fuhr ich ihn an, als ich ihn in meine Arme schloss.
"Um ehrlich zu sein, hab ich es heute erst erfahren, als sie gestritten haben." Erklärte er leise, da er nun traurig wurde. Die Trauer färbte auf mich über und so wurde es wieder still.
"Zumindest haben wir uns, stimmts?" Grübelte ich und nahm Taeyongs Hand in meine. Er nickte zustimmmend und drückte sanft meine Hand.
So verblieben wir bis zum Ende der Pause.Den restlichen Unterricht verbrachte ich damit, entweder in Gedanken zu versinken oder kleine Strichmännchen in Hefter zu kritzeln.
Taeyong ging eine Stunde früher Heim, da er für den Latein-Kurs nicht eingetragen war. Also verbrachte ich die letzte Stunde alleine.
Als es gongte, war ich die erste auf dem Hof.Ich lief auf die Straße, Richtung Taeyong.
Von weitem sah ich seinen roten Haarschopf aus der Menge stechen.
Ich merkte, dass er auf der anderen Seite des Gehweges stand und wartete, da die Ampel rot leuchtete.
Wir konnten es kaum abwarten uns zu sehen. Nur noch kurz, dann ist es grün.
"Ich komme!" Rief er plötzlich, da die Ampel auf gelb geschalten hatte. Ich riss meine Augen auf. "Bleib stehen!"Dann verlief alles wie in Zeitlupe. Der Skoda kam immer näher. Taeyong lief immer weiter mittig auf die Straße, ohne das Auto zu beachten.
War er taub?! Hörte er die Hupe denn überhaupt nicht!!?
"NEIIIN!!" Ich versuchte alles. Kein schrei half mir weiter. Er rannte stur auf mich zu. Nun war es so weit. Das Auto kollabierte mit seinem Körper. Es schleuderte ihn meilenweit die Straße entlang. Als er aufkam, hörte ich ein ekliges Knacken.
Bitte Gott, nimm ihn mir nicht! Er ist alles was ich habe!Ohne zu zögern sprintete ich zu ihm, begann unaufhörlich zu weinen und schlug auf seine Brust, die blutverschmiert war.
"ChaeJin... Chae-.."
"Wie konntest du auf die Straße rennen?! Wie konntest du nur??!" Schimpfte ich lautstark. Immer mehr Menschen versammelten sich um uns herum. Immer mehr getuschel war zu hören.
"Miss, ich habe einen Krankenwagen verständigt." Ein älterer Mann strich mir über den Kopf, um mich zu beruhigen. Dankbar verbeugte ich mich auf den Knien, wandte mich aber dann zu Tae.
Er verlor zu viel Blut. Das Auto war nicht zu sehen. Ist es weggefahren?
Ich nahm sein Gesicht in meine Hände.
"Bitte bleib stark! Der Krankenwagen ist bald da. Ich brauch dich doch, ohne dich bin ich nichts.." ich küsste seine kalte Stirn. Einmal, zweimal. Ich hoffte, dass ich ihm damit irgendwie helfen konnte.
Natürlich war es Schwachsinn, aber ich gab nicht auf.Von der Entfernung waren die Sirenen zu hören und die Menschenmenge machte nun Platz, damit er dann gleich durch konnte.
Tae wurde zum Ende immer blasser. Langsam wurden seine Augen schwerer und sie drohten sich zu schließen.
"Nein! Bleib wach!" Ich rüttelte ihn so fest ich konnte, aber er gab nach.
"Beste Freunde.. für immer...Chaejin..."War jetzt alles aus und vorbei?
Hatte ich ihn wirklich verloren?
DU LIEST GERADE
Diphylleia Grayi // KIM JONGHYUN
FanfictionDie Blüte zwischen uns, so transparent, man sieht sie kaum. Getränkt durch unsere Tränen und sie schwindet mehr und mehr durch unsere Traurigkeit. Die Schuldgefühle, die Tränen und die Verzweiflung, die hinterlassen wurden, als du fort gingst, sie s...