The Night Subscriber

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Langsam löste er sich von Sebastian und sah ihn an. „Kaffee und Frühstück?", fragte er nach dem Offensichtlichen und ohrfeigte sich innerlich. Sep jedoch schien es nicht zu stören, da er lächelte und nickte. „Gerne. Ich mach Sammy nur noch eben was fertig...", antwortete der Grauäugige und verschwand in den Flur. Währenddessen schnappte Jay sich zwei Tassen und die Kaffeekanne und brachte beides ins Wohnzimmer, wo noch immer Seps geschmierte Brote lagen. Er lächelte ein wenig, sein Herz ging auf, als er die Geste bemerkte und lief wieder in die Küche, um noch Milch und Zucker dazuzustellen. In der Küche sah er, wie der Ältere seinen Kater im Arm hielt, während er dessen Frühstück in eine Schüssel gab. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen und er öffnete leise den Kühlschrank, um den Moment nicht zu zerstören. Kaum hatte er die Milch aus dem Kühlschrank geholt, war Sammy auch schon am Frühstücken und Sep sah ihn ebenfalls leicht lächelnd an. „Ich nehm den Zucker mit", sagte der Brünette und nahm sich die kleine Schale mit den Würfeln an sich. Er lachte. „Wie du willst..." Schließlich stand der Frühstückstisch und sie setzten sich aufs Sofa. „Danke für deine Hilfe, Sep... Ohne dich wären die letzten Tage echt schwierig geworden", sagte er leise und sah in die grauen Augen. Ein Lächeln umspielte die Lippen seines Gegenübers und sein Blick wurde erwidert. „Das ist doch völlig selbstverständlich, dass ich dir helfe, wenn es dir nicht gut geht, Jay... Immerhin bin ich ja auch nicht umsonst hier..." Er nickte lediglich und widmete sich schließlich seinem Frühstück. Sep hatte ihm ein Leberkäsbrot geschmiert und sich selbst ein Käsebrot. Genüsslich trank er etwas von dem schwarzen Gold, welches er nach der Nachtschicht bitter nötig hatte. Er hörte das leise Lachen des Ingenieurs und sah ihn an. „Was denn? Ich genieße halt meinen Kaffee...", murmelte er und biss dann schließlich in sein Brot. „Danke", sagte er mit einem Lächeln, während er sein Frühstück aß. „Was hältst du gleich von Netflix?", fragte der Ältere nach dem Frühstück und begann, den Tisch abzuräumen. „Gerne, lass uns das Zeug nur noch schnell in die Spülmaschine räumen", erwiderte er und trug einiges in die Küche und sortierte es in die Maschine. Der Grünäugige tat es ihm gleich und nachdem alles wieder in Ordnung gebracht war, ging er ins Wohnzimmer und schaltete seinen Fernseher an. „Was willst du denn gucken?", fragte er an Sebastian gewandt. „Den Hobbit?" „Ja, gerne", antwortete er und ließ den Film laufen.


Während des Filmes hatte er sich zurückgelehnt und die Beine auf den Tisch gelegt, Sep hatte es ihm gleich getan. Er merkte, wie die Nachtschicht sich auf ihn auswirkte und trotz des Kaffees fielen ihm langsam aber sicher die Augen zu. Er merkte, wie er zur Seite sackte und sich an etwas warmes schmiegte. Mit einem zufriedenen Lächeln ließ er sich in den Schlaf geleiten und genoss die Wärme. Bevor ihn der Schlaf komplett einnahm, sah er Sep lächelnd im Türrahmen stehend vor seinem inneren Auge.


Etwas kitzelte seine Wimpern und er blinzelte leicht. Etwas verwirrt sah er sich um und realisierte, dass er an Seps Brust lag. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen und er bewegte sich nicht, um den Moment nicht zu zerstören. Er konnte den Herzschlag des Älteren hören und lächelte noch ein wenig breiter. Er beschloss, den Moment noch ein wenig hinauszuzögern und schloss seine Augen, um zu simulieren, dass er schlafen würde. Über sich konnte er den Ingenieur schwer atmen hören und schließlich seufzte er. „Warum endest du eigentlich immer so? Immer so.. zerbrochen... Ich bin gerne da, um dich aufzubauen und wieder zusammenfügen, aber ich will auch das es so bleibt, nicht, dass man dich wieder verletzt... dafür bist du mir einfach zu wichtig Jonathan." Verwunderung breitete sich in ihm aus und er widerstand dem Drang, nach oben zu sehen und die Worte des Maschinenbauers zu hinterfragen. Seine Neugierde wuchs und wurde belohnt, aber nicht so, wie er es gedacht hatte. Anstelle der Weiterführung seines Gedankenganges schwieg der Brünette. Jay erstarrte kurz, als er ein Gewicht an seinem Scheitel spürte. Zügig entspannte er sich wieder und hoffte, dass sein ehemaliger Schulkamerad nichts davon bemerkt hatte. Dem schien nicht so zu sein und er entspannte sich wieder. Hätte er nicht genau hingehört, hätte er gedacht, dass sein Gehör ihn trügen würde, aber Sebastian wiederholte sie noch einmal. „Ich liebe dich doch, Jay..." Er hielt seine Augen geschlossen und ließ die flüsternde Stimme des Älteren die Worte immer und immer wiederholen. Sein Herzschlag beschleunigte sich und Wärme breitete sich in ihm aus. Der Blonde ließ seine Augen geschlossen und wagte es nicht, sich zu rühren. Das Gewicht von seinem Scheitel wich einer Berührung und er dachte, dass der Grauäugige ihm durchs Haar fahren würde, aber er spürte nur eine kurze Bewegung und danach wieder das Gewicht auf seinem Scheitel. Es dauert ein wenig, bis ihm dämmerte, dass Sep seinen Scheitel geküsst hatte.


The Racing HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt