Ich hob beschwichtigend die Arme. Ich hatte irgendwie das Gefühl dass ihn das beruhigen würde. Sehr schlechte Analyse. "okey, es ist nicht so wie du denkst." Na toll, das war genau der Satz von dem ich wusste, dass, egal um was es ging, er alles nur noch schlimmer machte. Und den musste ich natürlich raushauen. "Es reicht mir jetzt, ich will sofort wissen was du mit kyran in unserer Bar gemacht hast!" Ich musste mir verkneifen nachzufragen, wieso er die Bar "unsere" Bar genannt hatte. Trotzdem begann es in meinem Bauch zu rumoren. "Okey, ich erkläres dir." Gab ich mich schließlich geschlagen. Auch wenn ich Angst davor hatte, musste ich ihm die Sache jetzt beichten. Erwartungsvoll und seine vollen Lippen zusammengepresst, beobachtete Ian mich. Ich wollte nicht das, was irgendwie zwischen uns war, kaputt machen, aber das hatte er ja schon für mich erledigt, als er mir geraten hatte, mich von ihm fern zu haltern. Allmählich stieg trotz in mir auf, meine einzige Verteidigungsstrategie. "Ich war betrunken und alleine in der Bar, weil ich mir dachte dass du meinetwegen nicht mehr zur Arbeit gekommen bist. Ich wusste nicht, dass Kyran auch dort war, bisher hatte ich ihn dort noch nie gesehen. Und auch an diesem Abend habe ich ihn nirgendwo gesehen, ich schwöre es dir!" Ich fuhr mir durch die Haare und kam so richtig in fahrt, es sprudelte nur so aus mir heraus. Hätte ich auch nur eine Sekunde gestoppt, hätte ich mich wohl nicht mehr getraut, weiter zu reden. "Aber dann hat mich Matthew angesprochen, ich war Betrunken und habe zuerst nichts gemerkt, aber dann..." Jetzt war es doch so weit und die Worte blieben mir im hals stecken.
"Dann was" hakte Ian mit blitzenden Augen nach. Ich schluckte und senkte den Blick. Es war mir unangenehm, das vor ihm auszusprechen. "Dann hat er begonnen mich zu begrapschen...irgendwie. Und ich habe gesagt er solle aufhören, ich hatte es ja gewusst dass er so einer ist, aber er hat nicht aufgehört." Ian spannte sich merklich und mahlte mit dem Kiefer. Sein Blick war dunkel geworden und auf einmal ähnelte er seinem Bruder in erstaunlich hohem Masse. "Wie, du hast es ja gewusst? Wolltest du deshalb, dass ich dir Boxen beibringe?" Ich schwieg und hoffte vergebens darauf, dass er es gut sein lassen würde. "Diana jetzt sag schon!" Ich presste ein mühsames Ja heraus und kämpfte mit den Tränen. Aber nicht aus Trauer sondern weil es mir so unglaublich peinlich war, wie hilflos ich auf die unangebrachten Anmachen meines Chefs reagiert hatte. Trotz dem Boxunterricht. „Dieser Schweinehund..." knurrte Ian und fuhr sich durch das zause Haar. Ich nutzte die Gelegenheit, um fortzufahren. "Dann kam Kyran. Wirklich wie aus dem Nichts hat er plötzlich neben mir gestanden und begonnen, Matthew zu verprügeln. Er wollte damit auch nicht aufhören, bis uns der Besitzer der Bar hinaus gejagt hat. Dann hat er mich nach haus gebracht." Endete ich. Sofort begann mich mein Schlechtes gewissen von Innen heraus zu verschlingen, doch ich blieb stur und erzählte ihm nicht, was in meiner Wohnung noch vorgefallen war. Langsam nickend lehnte Ian sich an eine der großen Scheiben des Gebäudes und schloss kurz die Augen. Er schwieg eine beträchtliche Zeit lang, in der ich nun an der Reihe war, meine Atmung zu beruhigen. "Du warst nicht schuld, dass ich nicht zur Arbeit gekommen bin. Das hatte andere Gründe." Ich schnaubte verächtlich. Davon kaufte ich ihm jetzt wirklich kein Wort ab. "Also waren deine Worte am Abend nach der Party auch aus anderen Gründen als mir so gewählt?" Er nickte ernst. "Du willst mich doch verarschen? Erwartest du ernsthaft dass ich dir glaube dass du nicht wegen mir so wütend warst und gesagt hast ICH solle mich von dir fernhalten?" Er atmete tief ein und sein enges Shirt spannte sich über seiner muskulösen Brust. Verdammt, nicht hinsehen Diana. jetzt war mein Moment, sauer und vorwurfsvoll zu sein und den wollte ich nicht vertrödeln. "Ja, das hatte auch andere Gründe,Diana. Ehrlich." Ich schüttelte energisch den Kopf. "Und welche? Dann sag mir verdammt nochmals was dann mit dir los ist!"Er zögerte und wand sich wie ein leidendes Tier. Er wollte es mir wohl wirklich nicht sagen. Was konnte so schlimm sein, dass er es mir nicht erzählen konnte? Eine Frage, die besser unbeantwortet geblieben wäre. "Ich kann darüber nicht mit dir reden." ich packte meinen besten, beleidigten Gesichtsausdruck aus und zuckte die Schultern. "Fein, dann lass es eben." Ja es war gemein, aber das waren nun mal die Waffen der Frauen. Und jede Frau die das jetzt verneinte, log. Ich drehte mich um und machte mich bereit, wütend aus dem raum zu rauschen und mich dann in meine Arbeit zu vertiefen, um nicht länger über Ian und seine Geheimnisse nachdenken zu müssen. "Warte, verdammt." Rief er mir nach und ein feines Lächeln huschte mir über die Lippen. Langsam drehte ich mich um und verschränkte die Arme. Er sah echt gequält aus, beinahe schämte ich mich dafür, dass ich ihn zwang, mit mir über dieses Thema zu reden. Aber dann war meine Neugierde doch zu groß. "Nach der Arbeit erzähle ich es dir." Ich runzelte die Stirn. "Wo, in der Bar?" Er schüttelte den Kopf und dachte nach. "Nein, bei mir. Da wo es sicher niemand anders hören kann." Mein Blut begann in meinen Ohren zu rauschen. Hatte er mich etwa gerade indirekt zu sich nach hause eingeladen? Das war kein Grund zur Freude, wenn man es genau nahm, schließlich konnte ich nicht reinen Gewissen in die Wohnung des einen Bruders spazieren, wenn ich vier tage zuvor beinahe mit dem anderen geschlafen hätte. Dann reckte ich trotzig das Kinn. Ich konnte sehr wohl zu Ian nach hause gehen, denn da er ja klar gemacht hatte, dass wir nur Freunde waren, durfte ich mich sehr wohl mit meinem Arbeitskollegen unterhalten. Da war nichts weiter dabei. "Gut." Ich wollte mich schon wieder umkehren, als mir noch was einfiel. "Wieso warst du eigentlich in Matthews Büro?" Erkundigte ich mich und ein feines Lächeln huschte Ian über die Lippen. " Matthew war zwar an diesem Abend betrunken, aber er wusste noch, dass Jemand der aussah wie ich, ihn vermöbelt hatte.Und da unser Boss nichts von meinem Zwillingsbruder weiß, musste ich jetzt den Kopf für ihn hinhalten." Ich machte große Augen. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. "Und was hast du gesagt?" Er zuckte die Schultern. "Ich dachte wahrscheinlich wäre es besser Matthew erführe nichts von Kyran. Also hab ich ihm gesagt ich wüsste was er getan hat, und dass das alles besser unter uns bleiben sollte, wenn er keine Probleme bekommen wolle." Ich musste leicht grinsen. "Das hast du also echt für deinen Bruder getan?" Ich war erstaunt aber auch irgendwie gerührt. Alex hatte vielleicht recht behalten, als er sagte dass die beiden Brüder immer zusammenhalten würden. "Naja, ich denke mit einer Gehaltserhöhung kann ich in Zukunft nicht mehr rechnen, aber was macht das schon aus." Er lächelte schief und mein Herz begann viel zu schnell in meiner Brust zu schlagen. Alex hatte wohl doch recht gehabt, als er mir von dem starken Band zwischen den Brüdern erzählt hatte. Ein Band dass nichts durchtrennen konnte.
Und deswegen wäre es auch nur ratsam, mich nicht dazwischen zu stellen. Was ich ja nicht vorhatte. Ehrlich nicht. Ich würde ab jetzt alles besser machen, das hatte ich mir wirklich vorgenommen.
„Okay gut, dann gehen wir direkt nach der Arbeit zu dir?" fragte ich; da ich mir den Rest meiner Fragen bis zum Abend aufheben wollte. Kurz danach bemerkte ich wie sich die Frage anhörte.
Ich begann zu stottern.
„Also ich meine damit halt einfach ob du noch zuerst duschen willst oder was essen oder so; nicht dass ich dich dabei noch störe."
Super. Das hatte mich jetzt auf jeden Fall gerettet. Ich kniff die Lippen zusammen und wäre am liebsten im Boden versunken.
Aber Ian grinste etwas amüsiert und nickte dann freundlich. „Nein nach der Arbeit passt super."
DU LIEST GERADE
Hold me close *pausiert*
Fiksi RemajaKyran, professioneller Manipulator mit einem Hang zum Sadistischen, selbstgefällig und immer im Anzug zur Stelle. Sein Problem: Die Gefahr in die er sich in jeder Situation meisterhaft hinein manövrieren kann, und in welche er auch immer seinen Brud...