Die zwei vermummten Rebellen traten wieder zu ihr in den Raum und lösten ihre Fesseln. Jadenin schüttelte erleichtert ihre schon etwas schmerzenden Handgelenke und wartete, was als nächstes geschehen würde. Sie hatte gar nicht gemerkt wie der Pilot ebenfalls in den Verhörraum gekommen war, denn als seine Stimme an ihr Ohr drang, zuckte sie überrascht zusammen.
"Willst du hier ewig sitzen bleiben? Also ich werde jetzt etwas essen, was du im übrigen auch tun solltest." Er wandte sich ab und Jadenin entschloss sich, ihm zu folgen. Auf dem Weg zur Kantine fiel ihr wieder ein, was sie ihn fragen wollte, kurz nachdem er sie erschreckt hatte.
" Wie hat General Organa eigentlich vorhin gemeint? Sie spürt es? " Dameron schaute zu ihr. Sie waren erstaunlicherweise fast gleich groß, obwohl Jadenin dies mit ihren 1,73 m nicht erwartet hätte.
Er sah kurz nachdenklich aus bevor er sich zu einer Antwort durchringen ließ: "Sie ist machtsensitiv"Für ihn war damit das Thema beendet, denn er sagte nichts weiter dazu. Unzufrieden mit seiner Antwort folgte sie ihm weiter, bis sie sich in einem mit Bänken und Tischen bestücktem Speisesaal wiederfand.
Es roch stark nach Brühe, was auch nicht weiter verwunderlich war. Einige Rebellen hatten die Köpfe zusammen gesteckt und schauten auf, als sie an ihnen vorbei gingen. Halb misstrauische, halb neugierige Blicke wurden ihr zugeworfen welche sie strickt versuchte zu ignorieren.Poe steuerte auf die Essensausgabe zu, an der er sich ein Tablett nahm und sich von einer pummeligen Frau einen Teller geben ließ, auf dem Jadenin einen grünlichen Eintopf erkennen konnte. Sie machte es ihm gleich und setzte sich dann gegenüber von ihm auf eines der Bänke. Als sie einen Löffel ihres Mahls gekostet hatte, fragte der Pilot sie: "Und, wie schmeckt's?"
Eine recht banale Frage, nur dazu gut ein belangloses Gespräch anzufangen und das unangenehme Schweigen zwischen ihnen zu brechen.
Jadenin antwortete ihm höflich: "Eigentlich ganz gut, in meiner Heimat gab es meistens nur Schleimsuppe. Tagein, tagaus."
Sie verzog das Gesicht bei dem Gedanken an das widerliche Essen, was Poe zum lachen brachte.
Dann meinte er: "Erzähl mir mehr über dich und deine Heimat."
"Es gibt nicht sonderlich viel zu erzählen", erwiderte sie schulterzuckend und fing trotzdem an, ihn mit den alltäglichsten Dingen des Mondes vollzulabern. Bestimmt langweilte sie ihn nur, doch Dameron schien mit ehrlicher Interesse zuzuhören.Als sie schließlich, nach einem weiteren Teller Eintopf endete, steuerte er zu dem Gespräch bei: "Ich bin auch schon einmal dort gewesen. Jeder Pilot hat in seinem Leben schon mal auf Nar Shaddaa angedockt."
Jadenin nickte und sie gingen aus der Kantine.
Poe zeigte ihr den restlichen Nachmittag beinahe den gesamten Stützpunkt des Widerstands.
Dann wurde es Zeit, ins Bett zu gehen. Der Pilot zeigte ihr ein kleines Zimmer mit gemütlichem Nachtlager und wünschte ihr schließlich eine gute Nacht.
Jadenin entschloss, sich eine kurze Dusche zu genehmigen, wonach sie noch viel müder, jedoch wesentlich entspannter war und bald darauf einschlief.Ein älterer Mann lief auf das Geländer einer riesigen, dunklen Halle zu die nur spärlich mit roten, kleinen Lampen beleuchtet war.
"Ben!", schrie er über einen tiefen Abgrund hinweg. Eine dunkle Gestalt mit metallener Maske blieb augenblicklich stehen und drehte sich langsam zu ihm um, bevor er mit kalter, verzerrter Stimme zu sprechen begann, die an den Wänden widerhallte: "Han Solo, schon lange habe ich auf dieses Treffen gewartet."Der Angesprochene schluckte und schritt langsam auf die Brücke, zu der Gestalt Kylo Rens. Als er die Hälfte der Strecke geschafft hatte, rief er: " Zieh die Maske ab, du brauchst sie nicht."
" Wen denkst du siehst du, wenn ich es tue? ", entgegnete Kylo Ren.
" Das Gesicht meines Sohnes."Han Solos Mine war bestimmt, ein Hauch flehentlich war seine Stimme. Beide starrten sich für einen kurzen Moment an, bis schließlich Ren die Maske mit einem lauten Klacken abzog. Han Solo atmete tief durch und betrachtete das Gesicht seines Sohnes, noch immer aus der Ferne.
Dessen tiefe Stimme durchschnitt nun die eisige Stille: "Dein Sohn ist fort. Er war schwach und törricht wie sein Vater, also zerstörte ich ihn."Der ältere Mann tat immer weiter Schritte auf ihn zu, sodass der Abstand immer geringer wurde.
"Das ist es, was Snoke dich glauben lassen will, aber es ist nicht wahr. "
Han Solos Schuhe gaben ein hartes Klacken bei jedem seiner Schritte ab, als sie auf die Metallbrücke trafen. In der Atmosphäre zwischen ihnen lag etwas bedrohliches, etwas angespanntes, was Solo nervös werden ließ.
"Mein Sohn ist am Leben."
"Nein! ", widersprach Kylo Ren seinem Vater eisern, "Der Supreme Leader ist weise."
"Snoke nutzt dich wegen deiner Macht, wenn er bekommt was er will, wird er dich vernichten."Han Solo war bei seinem Sohn angelangt. "Du weißt, es ist wahr."
Wieder schwiegen sie und standen einfach nur da, während sie sich musterten.
" Es ist zu spät. " Der Ren Ritter ließ sich nicht von seiner Meinung abbringen.
"Nein ist es nicht. Geh mit mir, komm!" , er fügte traurig hinzu, "Wir vermissen dich."Kylo Ren erwiderte energisch: "Ich will frei sein von diesem Schmerz! Ich weiß was ich tun muss, aber ich weiß nicht ob ich die Stärke habe, es zu tun. Kannst du mir helfen?"
Han Solo machte noch einen weiteren Schritt auf ihn zu.
"Ja, bei allem." Sein Sohn schaute zur Seite und ließ seinen Helm fallen, bevor er wieder zu ihm aufschaute.Dann nahm er sein Lichtschwert vom Gürtel und hielt es ihm auf den behandschuhten Händen hin. Han Solo legte seine rechte Hand auf den Griff. Da verzog sich plötzlich der Mond und es wurde noch dunkler in der Halle als zuvor. Kylo Rens Griff verstärkte sich augenblicklich. Dann rammte er die ausgefahrene, rot leuchtende Klinge in den Bauch seines Vaters.
"Danke", keuchte er ohne jede Reue. Han Solo legte ein letztes Mal die Hand auf die Wange seines Sohnes, dann stürzte er in den Abgrund.
Jadenin schreckte schweißgebadet aus dem Albtraum. Ihr Atem ging hektisch und sie zitterte am ganzen Leib. Da bemerkte sie erst Poe, der neben ihr hockte und beruhigend eine Hand auf die Schulter legte.
Immer noch schwer atmend fragte Jadenin ihn: "Warum bist du hier?"Es lag kein Vorwurf in dieser Frage, einfach nur Verwirrung. Poe antwortete ihr ruhig und besorgt zugleich: "Du hast geschrien. Weshalb?"
Die junge Frau atmete tief durch. Sollte sie es ihm sagen? Aber wieso nicht? Dann begann sie, von ihrem Albtraum zu erzählen. Als sie endete, fragte Poe noch einmal nach: "Du hattest also eine Vision, dass Han stirbt, Jadenin?"
Diese verbesserte zögerlich: "Ich würde es nicht direkt Vision nennen, eher ein Albtraum." Der Pilot nickte müde." Wir können morgen weiterreden, es ist besser, du versuchst jetzt zu schlafen."
"Damit diese Träume wieder kommen?" , protestierte sie ängstlich. Poe seufzte.
"Versuch es wenigstens, es tut mir Leid. Und denk dran, Träume müssen nicht immer schlecht sein. Durch sie erfährst du, was dich wirklich beschäftigt. Und nun, schlaf gut." Damit stand er auf und verließ ihr Zimmer. An Schlaf war nicht für Jadenin zu denken.••••••••••••••••••••
Das Gespräch zwischen Han Solo und Kylo Ren habe ich aus dem Englischen übersetzt, weshalb es bestimmt viele Unstimmigkeiten gibt. Bei zwei Sätzen war ich mir auch nicht ganz sicher und habe sie deshalb vorsichtshalber rausgelassen. Wenn ihr schwerwiegende Fehler entdeckt, bitte ich euch mich auf diese aufmerksam zu machen, sodass ich sie verbessern kann.VLG und noch viel Spaß
SomeonesMiracle
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Between Light and Dark Side [Kylo Ren FF]
Fanfiction"Wir könnten zusammen über die gesamte Galaxie herrschen. Ich wäre der König und du meine Königin!" Jadenin Faimont ist eine einfache Fabrikarbeiterin auf dem Schmugglermond Nar Shaddaa. Ihr Leben ist eintönig und langweilig, bis eines Tages ein Rau...