"Mach's gut Jadenin", flüsterte Finn ihr zu, als er sie umarmte. Dann war Poe an der Reihe. Auch ihn zog Jadenin in eine feste Umarmung und als sie sich wieder lösten sprach der Pilot auf sie ein: "Ich werde dich vermissen, Kleine. Wenn Kylo Ren dir auch nur ein Haar krümmt, lass es mich wissen und ich reiße ihm persönlich den Kopf ab."
Jadenin kicherte: "Das würde ihm bestimmt überhaupt nicht gefallen!" Noch ein letztes Mal winkte sie den Beiden sowie der General zu und machte sich auf den Weg zur Lichtung.Schon von weitem sah sie den so typisch schwarzen Umhang Kylo Rens, der sich stark von der sonst so hellen Lichtung abhob. Als sie schließlich vor ihm zum Stehen kam, brummte er mürrisch: "Du warst lange weg."
Jadenin grinste und verspürte den Drang, ihm durch die Haare zu strubbeln: "Und du musst endlich mal lernen, geduldiger zu werden."
Er warf ihr nur einen tödlich-genervten Blick zu, drehte sich um und bestimmte: "Folge mir!"
Jadenin tat wie ihr gehießen und ging hinter ihm her, wobei joggen ein besserer Ausdruck dafür gewesen wäre.
Schließlich kamen sie an seinem Kommandoshuttle an, wobei Jadenin nicht schlecht staunte, als sie das große Raumschiff sah. Ihre Vorliebe dafür hatte sich in dem vergangenen Jahr noch mehr gesteigert, als sie oft auch das Fliegen geübt hatte.
Die Rampe senkte sich hinab, sie stiegen ein und der Ren ließ sich ohne ein weiteres Wort auf den Sitz am Cockpit fallen. Da Jadenin nicht wusste, wo sie sich sonst hinsetzen sollte, nahm sie einfach den Platz neben ihm ein.
"Schnall dich an", verordnete er und war schon dabei, das Shuttle zu starten. Das leise Klicken des Gurtes verriet dem Supreme Leader, dass sie seine Anweisung befolgt hatte, bevor das Raumschiff sich in die Lüfte erhob und D'Quar den Rücken kehrte. Noch ein letztes Mal schaute Jadenin auf die weiten Ebenen des Planeten, welche von der untergehenden Sonne in ein orange-rötliches Licht getaucht waren. Dann verließen sie die Atmosphäre und flogen in die tiefen Weiten des Alls.Jadenin wachte mit einem seltsamen Gefühl in ihrem Magen auf. Sie öffnete die Augen und musste sich erst einmal orientieren, da ihr das Zimmer in dem sie lag, völlig unbekannt vorkam. Die junge Frau setzte sich auf und kam zu dem Schluss, dass sie wohl auf einem der großen Sternenzerstörer sein musste, auf den gigantischen Ausblick zu schließen.
Seufzend und widerwillig stieg sie aus dem warmen, großen Bett mit der noch viel weicheren Decke und lief auf die Tür ihr gegenüber zu. Das Bad, wie sie nach einem kurzen Blick ernüchternd feststellen musste. Aber wenn sie schon hier stand, konnte sie ja auch gleich duschen.Der Geruch von Zitronengras hing noch immer in ihren Haaren, als sie das Bad verließ, dem unscheinbaren Shampoo in der Dusche zu verdanken. Mit wenig Enthusiasmus drückte sie die Schiebetür des wirklich großen Kleiderschranks zur Seite und zog die erst besten Sachen heraus, die ihr ins Auge fielen. Eine schwarze, eng anliegende Hose und eine schwarze Bluse. Wer hätte das gedacht? Schon jetzt ging Jadenin das ewige schwarz und grau der Kleiudungsstücke der Ersten Ordnung auf die Nerven.
Gelangweilt stieg sie in die ebenfalls schwarzen Stiefel und machte sich auf den Weg nach etwas Essbarem.
Doch weit kam sie nicht, als sie gegen eine Person knallte, die sie von allen gerade am wenigsten sehen wollte. General Hux.
Jadenin wollte schon unauffällig weiter gehen, um eine Konversation zu vermeiden, doch der rothaarige Mann hatte sie schon erkannt.
"Wen haben wir denn da?", fragte er spöttisch, "Jadenin Faimont, dass ich dich noch mal zu Gesicht bekomme, habe ich nicht zu hoffen gewagt."
Gezwungenermaßen drehte sich die junge Frau um und entgegnete: "Sparen sie sich die förmlichen Worte, General und lassen sie mich in Ruhe."
Mit Genugtuung konnte sie beobachten, wie sich seine Stirn zornig kräuselte, doch seine Stimme war ruhig, als er sprach: "Ich glaube nicht, das du in der Position bist, mir Befehle zu erteilen. Gerade weil Lord Ren nicht da ist um dich zu retten."
Jadenin klappte empört der Mund auf. Was dachte er sich eigentlich dabei? Dass sie ein hilfloses, kleines Mädchen wars, dass nicht mal alleine ihren Haferbrei essen konnte?
"Ich brauche keinen Kylo Ren, damit ich gerettet werde. Ich kann selber auf mich aufpassen", spuckte sie ihm entgegen. Ein süffisantes Lächeln breitete sich auf Hux' Lippen aus: "Das wollen wir doch mal sehen, Mörderin Snokes."
Jadenins Gesichtszüge entgleisten, als er ein Handzeichen gab und bestimmt ein Dutzend Sturmtruppler auf sie zukamen.
"Verdammt", fluchte sie. Panik breitete sich in ihrem Inneren aus und schien sie zu lähmen.
Kylo wollte mich nie bei sich haben, dachte sie, er wollte mich von Anfang an für Snokes Tod bezahlen lassen.
Doch wieso hatte er sie bis zum Sternenzerstörer geschleppt und nicht sofort getötet? Das hätte einiges an Arbeit erleichtert.
Jadenin konzentrierte sich wieder auf das Hier und Jetzt. Gegen so viele Sturmtruppler konnte sie ohne Waffe nie ankommen! Es half nur eins: Fliehen.
Noch bevor die weißen Soldaten reagieren konnten, hatte sie sich in Bewegung gesetzt und lief den hell erleuchteten Gang entlang, bevor sie links um eine Ecke bog. Doch wo sollte sie hin? Sie konnte nicht auf ewig vor ihren Verfolgern weglaufen. Irgendwann, sei es früher oder später, würde man sie fangen.
Ein Raumschiff, schoss es ihr durch den Kopf. Wenn sie ihnen schon nicht auf dem Sternenzerstörer entkommen konnte, und das konnte sie ganz sicher nicht, würde sie ihnen im All entkommen können.
Blindlings stolperte sie durch die Gänge, bog an Abzweigungen ab und lief Stufen hoch in der Hoffnung, einen Hangar mit Rauschiffen zu finden.
Langsam aber sicher konnte sie nicht mehr. Ihre Schritte verlangsamten sich und ihr Atem wurde schwerer. Doch die Schritte hinter ihr hielten ihre Geschwindigkeit, sie wurden sogar noch schneller, so kam es Jadenin vor.
Noch einmal bog sie um eine Ecke - Und sah zu ihrem Schreck vier weitere Sturmtruppler am Ende des Ganges. Jetzt saß sie endgültig in der Klemme. Sie konnte nicht mehr vor und zurück. Ihr blieben also nur noch die Türen an den Seiten des Flures. Hastig drückte sie die Klinke einer Tür runter. Abgeschlossen. Kalter Angstschweiß rann ihr den Nacken hinab als sie auf die nächste Tür zulief. Spätestens jetzt müssten die Sturmtruppler sie entdeckt haben.
Und tatsächlich: Kaum hatte sie den Gedanken zu Ende gedacht, rief einer von ihnen: "He, da ist sie!"
Mehr bekam Jadenin nicht mehr mit, da sie schon die Tür geöffnet und in den Raum geschlüpft war. Gerade so konnte sie die Metalltür noch verschließen, bevor auch die weißen Soldaten ihr hätten folgen können.
Keuchend und nach Luft schnappend lehnte Jadenin sich mit dem Rücken an die Tür und stützte die Hände auf die Knie. Was sollte sie jetzt tun? Sie konnte sich ja nicht ewig hier verstecken. Doch bevor sie auch nur weiter darüber nachdenken konnte, unterbrach sie eine dunkle Stimme, die niemand geringeren als Kylo Ren gehörte: "Was ist geschehen?!"*******************
Hey,vielleicht ist euch aufgefallen, dass der EO-TIE-Fighter nun ein Kommandoshuttle ist. Ich habe es auch schon im Epilog geändert, da mir aufgefallen ist, dass der Fighter nicht in den Hyperraum wechseln kann und auch nur (zumindest glaube ich das) einen Sitz hat. Wäre ein bisschen blöd für Jadenin geworden, wenn sie nicht mitgekonnt hätte... ;-)
Jedenfalls hoffe ich wie immer, dass ihr Gefallen an dem Kapitel gefunden habt.Möge die Macht stets mit euch sein
VLG SomeonesMiracle
PS: Noch eine Frage: Kann ein einzelner Pilot den Kommandoshuttle fliegen oder braucht es mehrere? :-)
DU LIEST GERADE
Between Light and Dark Side [Kylo Ren FF]
Fanfiction"Wir könnten zusammen über die gesamte Galaxie herrschen. Ich wäre der König und du meine Königin!" Jadenin Faimont ist eine einfache Fabrikarbeiterin auf dem Schmugglermond Nar Shaddaa. Ihr Leben ist eintönig und langweilig, bis eines Tages ein Rau...