Between Light and Dark Side [Kylo Ren FF]

Chapter 22 - Dark Side

(AN: Das Bild oben hat nichts mit dem Kapitel zu tun, ich fand es einfach nur ganz schön! ;-))

Jadenins Aufschrei war so laut, dass sie dachte, die gesamte Festung müsse aufgewacht sein. Das konnte nicht wahr sein. Wie hatte Kylo Ren sie bemerken können?
Panisch und mit pochendem Herzen drehte sie sich langsam zu ihm um. Seine Augen funkelten matt und sein schwarzes Gewand verschmolz mit der Dunkelheit.

Ihr Meister trat einen Schritt auf sie zu, sodass sie nur noch eine Armlänge trennten. Jadenin wollte ihm ausweichen, doch als sie unauffällig zurücktreten wollte, stieß sie auch schon an das Cockpit. Ihr Atem ging flach und hektisch, die Hände zitterten und rutschten bei dem Versuch, eine lästige Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen, ab.
"Was wollt ihr von mir?", haspelte sie hervor.
"Die Frage ist doch eher, was willst du hier mitten in der Nacht?", entgegnete der Ren Ritter. Jadenin versuchte, ihre Atmung zu regulieren, was ihr jedoch nur schwer gelang.
"Sprich", forderte er sie auf.
Niemals, dachte Jadenin und schüttelte deutlich den Kopf.
"Was willst du hier? Warum wolltest du fliehen, denn das wolltest du mit Sicherheit. Wieso sonst wärest du hier hergekommen?"

Jadenin war sich nicht mehr ganz sicher, ob der letzte Satz noch an sie gerichtet war oder ob er schon mit sich selbst sprach.
"Sag es mir", zischte er energischer, Jadenin merkte, wie er langsam aber sicher wütend wurde. Dies änderte jedoch nichts an ihrer Entscheidung, zu schweigen, weshalb sie erneut den Kopf schüttelte. Es war noch nicht der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, doch war es auf dem besten Weg dorthin.

Plötzlich spürte sie sein rotes Lichtschwert an ihrem Hals, nah genug, um die Energie zu spüren, welche von dieser Waffe ausging. Ihr entwich ein leiser Aufschrei.
"Beantworte mir meine Frage", forderte der Ren nochmals. Beim Klang seiner Stimme zuckte sie kaum merklich zusammen. Es schwang nichts mehr von der Belustigung mit, die er an den Tag gelegt hatte, als sie sich damals in der Kantine unterhalten hatten. Da war nichts mehr von der lockeren Seite, als er ihren Apfel gegessen und dämmliche Kommentare abgegeben hatte. Jadenin wollte es nicht zugeben, doch genau in jenem Moment verspürte sie Angst vor ihm. Sie hatte Angst, dass er wieder ausrastete, seiner Wut und Verzweifelung freien Lauf ließ und sich nicht beherrschen konnte. Dass er sie nicht wie beim letzten Mal verschonte sondern ernsthaft verletzte oder sogar umbrachte.

"Helft mir, meine Mutter zu finden", brachte sie hervor, bevor sie anders reagieren konnte, "Dann werde ich euch die Wahrheit sagen."
"Ist das so?", antwortete er leicht spöttisch, "Du solltest eigentlich wissen, dass ich nicht mit mir handeln lasse, denn ich bekomme immer, was ich will."
"Scheint dieses Mal nicht so zu sein", konterte Jadenin, sehr viel mutiger als sie sich fühlte. Kylo Ren erwiderte, mit einer Ruhe in der Stimme die ihr noch weniger gefiel, als sein Zorn: "Ich habe dir schon einmal gesagt, dass mir dein freches Mundwerk nicht gefällt. Es wird dir noch irgendwann den Kopf kosten."
Jadenin merkte, dass er nicht ansatzweise so ruhig war wie er vorgab zu sein daran, dass er sein rotes Lichtschwert noch weiter an ihre Kehle schob, wenn das überhaupt möglich war.
"Nun?", fragte er noch einmal energisch, bemüht ruhig zu klingen, doch die junge Frau schüttelte abermals den Kopf.

Was ihr Meister nun tat, hatte sie nicht vorraussehen können, denn plötzlich streckte er die Hand zu ihr auf und fasste an ihre Schläfe. Sofort durchschoss ein brennender Schmerz ihren Kopf als er versuchte, ihre Gedanken zu lesen. Es war, als würde er in Flammen stehen und jeden Moment explodieren, wenn der Schmerz nicht nachließe. Sie konnte gerade noch einen Schrei unterdrücken, der sich in ein Keuchen verwandelte. Und dann ließ es nach. Das Feuer, welches in ihrem Kopf gewütet hatte, verschwand und ließ nur leichte Kopfschmerzen zurück. Entkräftet sank die junge Frau auf das Cockpit.
Tränen brannten in ihren Augen, die sie verzweifelt versuchte, wegzublinzeln. So heftig waren seine Angriffe noch nie gewesen.

"Hast du immer noch vor, mir nichts zu verraten?", fragte Kylo Ren. Geschockt starrte sie ihn an, den Mund leicht geöffnet. Sie konnte noch immer nicht glauben, was gerade geschehen war. Statt auf seine Frage zu antworten spuckte Jadenin ihm beinahe vor die Füße: "Ich kann euch nicht verstehen. Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass ich euch irgendetwas sage, nachdem ihr mich so verletzt habt."
Sie legte eine kurze Pause ein um tief durchzuatmen. Ihre Worte hangen bleischwer im Raum.
"Das habt ihr schon viele Male getan. Wieso seid ihr in dem einen Moment beinahe das, was man bei euch freundlich nennen kann und im nächsten wollt ihr mich umbringen? Warum seid ihr immer so kalt, von Zorn zerfressen? Weshalb..."
Sie stoppte abrupt bevor sie sich noch weiter in Rage reden konnte und schaute zu ihrem Meister auf. Dieser stand unbewegt da, mit einem Gesichtsausdruck, den sie bei ihm noch nie gesehen hatte. Vielleicht etwas wie Bedauern?

"Weil ich ein Monster bin", beantwortete er ihre Fragen. Jadenin klappte vor Überrauschung, dass sie so etwas von ihm gehört hatte, der Mund auf. Nie hatte sie so eine Antwort erwartet. Ehe sie es sich versah, entgegnete sie:
"Niemand, kein Mensch, ist von Anfang an ein Monster. Es gibt nur jene, die sie zu solchen gemacht haben."

"Und dennoch. Dennoch kommst du jedes Mal wieder, egal was ich dir antuhe, egal wie ich dich behandle", flüsterte er, plötzlich ruhiger und sanfter.

"Auch wenn ihr es vielleicht nicht merkt. Ich habe Angst davor, dass es kein nächstes Mal gibt. Dass ich nicht wieder zu euch zurück kommen kann, wegen euch", beichtete sie leise. Es lag fast schon ein Vorwurf in ihrer Aussage.

"Du sollst dich nicht fürchten", sprach der Ren und hielt ihren türkisenen Blick mit seinem Dunklen fest, "Es gibt Dinge, die kann ich nicht verhindern, egal ob ich es wollte oder nicht."

"Man hat immer eine Wahl", entgegnete Jadenin schwach und vermochte nicht länger seinem Blick standzuhalten.

"Für mich gibt es keine", meinte Kylo Ren und es hörte sich so an, als habe er jegliche Hoffnung verloren, "Oder würdest du den Tod oder eine erzwungene Aufgabe als Wahl bezeichnen?"
Sie antwortete: "Nein, eher nicht. Doch würde ich versuchen, mich von dem Zwang zu befreien, anstatt weiter Taten zu vollbringen, vor denen ich mich streubte, sie zu tun"

"Was, wenn es zu spät wäre?", wollte er wissen und tat einen Schritt auf sie zu.
"Was meint ihr damit?", stellte sie eine Gegenfrage. Aus den Augen Kylo Rens sprach nun keine Härte mehr, sondern Verzweifelung und Verletzlichkeit: "Wenn die Chance auf eine Veränderung, gleich einer Rückkehr, unwiderruflich dahin ist. Wenn du innerlich schon zu zerrissen bist, um wieder zu werden, der du warst. Auch wenn du vielleicht wünschest, so zu werden."
Der jungen Frau war klar, dass sie schon längst von den Fragen gewechselt waren, die rein rhetorisch gemeint waren zu den Fragen, die sich nicht nur auf irgendwen bezogen.

"Es gibt Dinge, die nie mehr sein können wie sie einmal waren und doch kann man damit zurechtkommen, denn nicht immer sind Veränderungen nur schlecht."
Stille herrschte zwischen ihnen, in der sie sich nur musterten. Dann unterbrach der Meister die Stille und fragte seine Schülerin leise: "Willst du es mir nun verraten?"
Jadenin schluckte. Für sie gab es nur eine Bedingung, damit sie ihm den Standort des Steines verriet.

"Ihr dürft es niemand anderem verraten, denn ich lasse nicht zu, dass Snoke die Galaxie ins Dunkle stürtzt."

"Wie kannst du mir vertrauen?"

"Ich vertraue euch nicht, doch sollt ihr es bei unserem Abkommen der Mission schwören."
Und Kylo Ren antwortete mit fester Stimme und ohne zu zögern:
"Ich schwöre bei unserem Abkommen." 

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Hey,

Hier ist wieder ein Kapitel für euch. So langsam nähern wir uns dem Ende, was ich Schade finde.
Trotzdem hoffe ich wie immer, dass euch das Kapitel gefallen hat. Vielen Dank an alle, die mich so toll mit ihren Reads, Votes und Kommentaren unterstützen, ich freue mich über jeden einzelnen!

Möge die Macht stets mit euch sein

VLG SomeonesMiracle

PS: Wir kommen den 1k Reads immer näher!!! ;-)