Kapitel 6

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“Aufwachen Schlafmütze“, hörte ich Chris' sanfte Stimme neben meinem Ohr. Es folgte ein Kuss auf meine Stirn. Wie ich es liebte wenn er mich so weckte. Ich öffnete langsam meine Augen und musste sofort lächeln. “Guten Morgen mein Schatz“, murmelte ich noch ein bisschen verschlafen. “Wie spät ist es denn ?“, fragte ich ihn. “Guten Morgen Engel. Es ist jetzt 9 Uhr. Ich muss um 11 im Studio sein.“, sagte er mir.
“Okay. Ich würde aber gerne hier bleiben.“, sagte ich ihm. “Bist du sicher?“, fragte er. “Ja Chris ich bekomme das schon hin einen Nachmittag alleine zu verbringen. Aber eigentlich könnte ich auch mal wieder was mit Kai machen.“, überlegte ich laut. “Okay du hast mich überzeugt.“, sagte er schließlich. So machte er sich auf den Weg ins Studio und ich drehte mich nochmal um, da ich noch sehr müde war.

Kais Sicht:

Ich wurde von meinem Handy geweckt. Erst dachte ich es wäre der Wecker jedoch wurde ich angerufen. “Ja?“, murmelte ich noch verschlafen. “Hallo Bruderherz. Wie wärs ? Wir beide Frühstücken bei Chris in einer Stunde?“, hörte ich die fröhliche Stimme meiner Schwester. Ich musste erstmal ihre Worte verarbeiten bevor ich überhaupt antworten konnte. “Ähm ja klar. Ich komme vorbei.“ ,sagte ich. “Okay supi! Achso und kannst du Brötchen mitbringen?“  “Sicher. Bis später dann.“ , sagte ich und legte dann auf. Ich stöhnte. Eigentlich war ich überhaupt nicht in Stimmung für so einen Bruder-Schwester-Tag. Aber vielleicht half es mir ja auf andere Gedanken zu kommen. Meine Freundin Luisa hatte nämlich gestern mit mir Schluss gemacht. Wir waren immerhin 5 Monate zusammen gewesen. Sie war die Einzige die ich an mich rangelassen hatte, naja nachdem das mit Melina war.
Die Erinnerungen an sie schmerzten immer noch. Und sofort bekam ich einen Flashback an den Tag an dem sie mir alles gebeichtet hatte. So wirklich realisiert hatte ich es immer noch nicht. Was sie mit Liz abgezogen hatte war echt das Letzte! Und auch wenn ich sie wirklich geliebt hatte, konnte ich alleine deshalb schon nichts mit ihr anfangen. Naja sie war Geschichte und das war auch gut so. Ich wollte einfach nur Luisa zurück. Sie war meine Traumfrau. Alles an ihr war perfekt. Für sie hatte ich so viele Lieder geschrieben aber genützt hatte es ja doch nichts.
Ich schaute auf die Uhr. Oh fuck es war schon viertel vor 11. Ich sollte mich mal fertig machen und dann zu Liz fahren.
Eine dreiviertel Stunde später stand ich dann mit einer Tüte Brötchen vor der Tür und klingelte. Doch auch nach dem fünften Mal klingeln machte niemand auf. “Liz?! Bist du da?“, rief ich durch die Tür. Aber es kam keine Antwort. Ich nahm mir mein Handy und rief sie an. Ich hörte ihr Handy klingeln aber sie ging nicht ran. Fuck. Was war da los?! Ich klopfte und rief erneut aber immer noch keine Reaktion. Dann versuchte ich es nochmal auf ihrem Handy und endlich ging sie ran. “Kai? Oh Gott endlich! Du musst mich hier rausholen.“, rief mir eine panische Liz durch den Hörer zu. “Ganz ruhig Liz. Wo bist du ?“ “Ich bin im Badezimmer. Der Ersatzschlüssel hängt in der Garage.“, sagte sie. So ging ich zur Garage um den Schlüssel zu holen. Dann schloss ich schnell die Tür auf und stürmte ins Haus. “Bist du oben oder unten im Badezimmer?“, fragte ich Liz, die immer noch am Hörer war. “Oben.“, sagte sie. “Ok Liz ich komme ja ?“ “Ja ich höre dich schon. Ich lege jetzt auf.“, sagte sie und dann war die Verbindung unterbrochen. Ich klopfte an die Badezimmertür. “Hey Liz. Ich bin da. Was ist denn passiert?“ “Ich hab mich eingeschlossen und komme alleine nicht mehr hier raus. Der Rollstuhl hat sich verkanntet und ich bekomme ihn nicht von der Tür weg.“ “Okay ich versuche es mal von außen. Bist du von der Tür weg?,“ fragte ich sie noch. “Ja bin ich.“ Also drückte ich gegen die Tür und sie öffnete sich einen Spalt breit durch den ich mich durch quetschen konnte um ins Badezimmer zu gelangen. Ich sah eine verweinte Liz auf dem Boden sitzen. Ich hockte mich erstmal neben sie und nahm sie in den Arm. “Alles ist gut. Ich bin jetzt da.“, sagte ich leise und strich ihr beruhigend über den Rücken. Nachdem sie mir erzählt hatte wie das alles passiert war, stellte ich den Rollstuhl wieder hin öffnete die Tür ganz und schob ihn dann erstmal auf den Flur. Dann trug ich Liz die Treppen runter und setzte sie aufs Sofa. Dann holte ich den Rollstuhl runter und stellte ihn daneben. Anschließend ging ich in die Küche und machte ihr einen Kakao. Der würde sie wieder aufmuntern und runter bringen.
“Danke Kai.“, murmelte sie als ich ihr den Kakao reichte. Hunger hatten wir jetzt beide nicht mehr, weswegen wir einfach nur auf dem Sofa saßen und redeten.

Neustart 2 (Kayef FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt