Das neue Schuljahr hatte begonnen. Um genau zu sein, gestern. Ohne Lilly. Schon im Bus habe ich sie vermisst, und in der Schule, auch zu Hause, einfach andauernd. Gestern war auf jeden Fall der schlimmste Tag meines Lebens. Wieso? Wegen Lilly natürlich! Weil sie eben nicht da war. Ich habe zu Hause angefangen, darüber nachzudenken, was ich nun tun könnte, ohne meine Lilly - Protection. Nach stundenlangen Überlegungen und verwirrenden Skizzen hatte ich eine grandiose Lösung (Schonmal zur Vorwarnung : für jede Lösung ein Problem...)
Grandiose Lösung: Ich würde Lilly, da ich ja wohlweislich kaum ohne sie weiter leben könnte (d.h., meinen Stand in der Hackordnung unserer Schule verlieren werde ), einfach zeigen, dass sie:Erstens: so unnütz ist wie ein Wald ohne Bäume,
Und zweitens: dass ich sie NICHT bräuchte (so macht man das eben unter richtigen Zicken),
damit sie dann zu mir zurückkriechen und mir die Füße küssen könnte. Und das geht so:
1. Das beliebteste Mädchen der Klassenstufe und wenn es geht, auch die, der gesamten Schule werden
2. Sich von Lilly weiter verwöhnen lassen
Und das Problem: Die gesamte Schule weiß, dass meine angebliche Feminität (ok, bis jetzt war noch nicht sehr viel davon zu merken...) einfach nur totaler Fake ist. Und dank Lillys (spärlichen) weiteren Kontakten wissen einige Mädchen aus der Parallelklasse auch, dass ich doch etwas extremer bin, als ich aussehe, und leider, leider, hatten sie keine Scheu, schön viele, extravagante Lügen zu verbreiten, von wegen, ich hätte Lilly dazu gezwungen, mein Handy aus einem nicht wirklich sauberen Klo zu fischen!! Als ob! So eine Folter hätte ich niemandem, wirklich NIEMANDEM gewünscht. Blöde Kühe.
Okay. Befolgen wir Schritt 1! Ich suchte die Mädchen meiner Stufe und die zu diesen Cliquen gehörenden Jungs auf. Ich hatte mich wirklich aufgebrezelt:
Meine Braunen Locken hatte ich zu einem lässigen Pferdeschwanz zusammengebunden. Mein Make Up fiel heute besonders auf, da ich meine Augen , wie ich finde, wundervoll betont habe. Ich hatte meine Plateustifeletten über einer Netzstrumpfhose an (die sind an unserer Schule gerade im Trend) darüber trug ich einen extravaganten, rosefarbenen Minirock , mit einem zierlichen Ledergürtel mit einzelnen Goldpartikeln gebunden. Das Oberteil sah ziemlich kompliziert aus mit allen den Bändern und Schnüren, trotz der Farbgebung nur in schwarz. Es gab den Blick auf meine zierliche, silberne Halskette frei, welche das Bild komplettierte.
Ich fand mich ziemlich gelungen, die anderen wohl auch, da sie mich mit großen Augen annstarrten. Wie sich aber herausstellte, nur wegen meiner Heldentat in der Schule, und, da es für meine Kleidung nicht doch noch etwas zu früh wäre, jetzt im Oktober, wie sie meinten. Als dies geklärt war, kam zu dieser Lösung das Problem:
Ich war auf ein mal Luft für meine Mitschüler. Egal, wie auffällig ich mich machte, sie interessierten sich nicht für mich, ja, ich schrie sogar und hätte beinahe dem Beliebtesten der Jungs ein Paar verpasst (einfach nur so), da ich um jeden Preis Aufmerksamkeit wollte. Aber sie haben mich einfach über den Zaun des Schulhofes geschmissen und sich über mich schlappgelacht.
Ich ging betreten nach Hause. Das wars dann wohl. Wahrscheinlich müsste ich auch die Schule wechseln, da ich hier wahrscheinlich das neue Mobbingopfer würde. Obwohl ich mich dann vor Lilly geschlagen geben würde. Und es dann nicht 100%ig sicher ist, dass wir wieder Freunde werden. Der Anlass zum Streit war so wie so der Dümmste überhaupt, sie hat nur so heftig reagiert , und da ich so was von Lilly natürlich nicht gewohnt war, hat sich die ganze Situation so doll verschärft, dass Lilly, MEINE LILLY, mir tatsächlich ohne Reue ihren Schulwechsel WEGEN MIR an den Kopf gehauen hat. Aber wieso hat sie sich dann nicht längst wieder mit mir vertragen?
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Das Leben ist rosa
Teen FictionFelie drehte auf dem Absatz um und funkelte mich aus ihren Multicolor - Augen gefährlich an. Jeder, der halbwegs bei Verstand wäre, würde sich nach diesem Blick aus reinem Selbstschutz im Keller einschotten. Ich aber nicht. Wieso nahm Felie mir alle...