7 - ...denn ich bin Sehnsüchtig!

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Liebes Tagebuch!
Ich muss ehrlich zu dir sein... Ich will nicht mehr! Meine neue Schule ist anders, als ich es mir vorgestellt habe. Wie kam ich auch auf die Idee, mit einem IQ von 120 auf eine Gesamtschule zu wechseln?! Ich kann es mir einfach nicht mehr vorstellen, ein weiteres halbes Schuljahr mit Wehmut an meiner jetzigen Schule zu bleiben UND gute Noten zu kriegen. Immer vergleiche ich alles mit Felie (und ihrer Schule). Es sind einfach zwei komplett verschiedene Einrichtungen. Und außerdem habe ich den Drang, das, was mit Felie und mir passiert ist, wieder gut zu machen (Das geht jedoch nur durch einen Schulwechsel). Meine Entscheidung steht aber noch lange nicht fest! Ich würde auch nicht wechseln, nur,weil  Sissi mich darum gebeten hatte, sondern, weil ich dann selbst der Meinung für diese Entscheidung wäre. Denn diese würde dann so viel bestimmen. Wenn ich dann tatsächlich wechseln würde, könnte ich nie mehr an diese Schule zurück...

Freiheit ist...
Freiheit ist, kein Leid zu haben, Freiheit ist, kein Leid zu ertragen,
Freiheit ist, kein Leid zu verteilen.
Freiheit ist, wo man will, zu verweilen
Oder zu eilen,
Wie man stets lustig ist.
Freiheit ist, die Regel zu brechen,
Die Mächte zu bestechen.
Freiheit ist, über seinen eigenen Schatten zu springen.
Freiheit ist, mit der Möglichkeit zu ringen,
Freiheit ist, in den Himmel zu sehen
Und niemals zu bereuen, was gescheh'n

Lilliet Smith

*
Eine gute Wendung also... Da gibt es tatsächlich eine Reale, denn, und das weißt du auch, sie ist wirklich passiert.

Das Beste, was euch passiert ist, war die Ablenkung. Sie hat Freiraum geschaffen. Lilly hat auf einmal Zeit mit Elsbett verbracht (und jaa, ich weiß, dass sie nicht so heißt, aber dieser Name beschreibt Sissi am Besten). Du hattest deine alte Kindergartenfreundin wieder. So habt ihr nicht mehr jede Minute zusammengeklebt. Doch anscheinend mochte Lilly die Gesellschaft von Elsbett mehr als die Deine. Sie hat sich fast abgekoppelt von dir!

Mein Gott, VGM, etwas POSITIVES!! Wie schwer kann es sein, irgendetwas Positives aus unserer Freundschaft zu nennen?!

Naja, für Lilly gab es tatsächlich etwas Positives: die ganzen Urlaube, die ihr unternommen habt, weil sie nicht Nein sagen konnte. Die supermegateuren Ohrringe, den sie dir einfach spendiert hat. Lilly hat sich danach immer hundeelend gefühlt, da sie natürlich unglaubliche Schulden bei dir hatte. Das war ein echt schlauer Trick von uns, meine Liebe. Denn diese Schulden haben Lilly an dich gekettet. Deshalb konnte sie nicht Nein sagen zu eurer Freundschaft, obwohl die Gegenwart von dir purer Stress für sie war.

VGM, was Positives! Auch für mich! BITTE!

Sorry, Süße. Das einzige Positive, was ich in dieser Freundschaft für dich entdecken kann, ist das, was Lilly dir je gegeben hat: das Denken, was sie hatte. Die Meinung zur Welt, die sie hatte. Es ist davon zwar nicht sehr viel bei dir hängengeblieben, aber es hätte passieren können. Und wenn wir ehrlich sind, ist dieses Denken eigentlich doch viel wertvoller als die spendierten Urlaube...

Zu spät. Ich heule mittlerweile. Weißt du, wenn man nichts gutes zu sagen hat, sollte man besser gar nichts sagen. Halt dich nächstes Mal einfach daran, oke?

Ach Süße. Ich habe nur die Wahrheit gesagt.

KLAPPE! *schluchtz*

Pah.

Das Leben ist rosaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt