No. 1 | Anweisungen

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Leanne's POV

Heute würde ein langweiliger Tag werden. Irgendwelche Abgeordneten aus Frankreich sollen zu Besuch kommen und als Mitglied der Adelsfamilie von Norwegen muss ich natürlich anwesend sein.

Den ganzen Tag nur rumsitzen und den Erwachsenen beim Reden zuhören, ab und zu nett mit dem Kopf nicken und das wars.

Am Ende würde auch noch ein riesiger Ball stattfinden. Das mag vielleicht der Traum von vielen Mädchen sein, Ballkleider und alles... Aber eigentlich war es ziemlich nervig.

Nur noch ein bisschen Rouge und mein Make-Up war fertig. Ich seufzte noch einmal und stand auf.

Als ich die Tür meines Zimmers öffnete, wartete Martinus schon. Als er mich sah, lächelte er.

Überrascht fragte ich: "Wie lange stehst du da schon?"

"Also ungefähr seit 6 Uhr..." Er trat von der Wand weg, an die er sich eben gelehnt hatte.

Ich schaute auf mein Handy. Es war 7:30 Uhr.

"Ist schließlich mein Job." Martinus drehte sich um und wollte loslaufen, als er stehenblieb und mich nochmal anschaut.
"Wohin sollen wir eigentlich?"

Lachend ging ich voran und führte ihn zur Empfangshalle. Ich wählte absichtlich einen längeren Weg, um Martinus so viel wie möglich von dem Palast zu zeigen.

Zufrieden sah ich, wie er nur mühsam seine Bewunderung verstecken konnte. So reagierte jeder, der das erste Mal hier war.

"Würdest du mir später eine kleine Tour geben?" fragte Martinus, während er sich ein Gemälde anschaute.

"Natürlich, ich würde alles lieber machen als dieses langweilige Essen."

Verdutzt sah er mich an. So eine Aussage hatte er wohl nicht erwartet, aber ich meinte es ernst. Ich würde gerne den ganzen Tag mit ihm verbringen, aber das ging nicht.

Und schließlich kamen wir in der großen Halle an, wo die Gäste empfangen werden würden. Meine Eltern standen schon
da und warteten auf mich.

"Leanne, da bist du ja! Wieso hat das so lange gebraucht?"

Martinus POV

Während Leanne die ganzen Abgeordneten begrüßte, hielt ich mich im Hintergrund und beobachtete sie genau. Einerseits, weil ich natürlich auf mögliche Anschläge aufpassen musste, aber der wichtigere Grund war sie.

In dem Moment als wir uns gestern in die Augen geschaut haben, hat sich etwas in mir verändert. Bevor ich sie getroffen hatte, war sie nur ein Auftrag. Jetzt würde ich alles geben, um sie zu beschützen.

Aber wie ich sie jetzt so sah, war sie nicht glücklich und das ging nicht in Ordnung. Person für Person schüttelte sie Hände und lächelte. Aber es war nicht das ehrliche, warme Lächeln das ich eben bei ihr gesehen hatte.

Als alle sich begrüßt hatten, erhob Leanne's Vater die Stimme und lud alle in den Bankettsaal ein. Die Menschen setzen sich in Bewegung und auch sie ging in die Richtung.

Hektisch blickte sie sich um und erst als sie mich erblickte entspannte sich ihr Gesichtsausdruck. Ich nickte und folgte den Menschenmassen.

Ihr Satz von eben hatte mich auf eine Idee gebracht, aber ich musste erst noch ein bisschen warten...

Zuerst hielten Leanne's Eltern eine Rede, dann ein wichtiger Typ aus Frankreich und noch irgendein Minister. So langsam verstand ich, wieso Leanne diese Essen todlangweilig fand.

Beauty and the Badboy {M&M FF}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt