No. 4 | Unbekannte Gründe

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Martinus POV

Ich konnte es nicht glauben. Nein, mein Gehirn musste mir einen Streich spielen. Vielleicht träumte ich ja auch.

Erstmal musste ich ruhig bleiben und Leanne retten. Ihre Sicherheit war an erster Stelle. Also ging ich schnell alles durch, was ich im Ernstfall machen musste.

Während ich ans Fenster lief und versuchte Leanne und Marcus ausfindig zu machen, schaltete ich mein Walkie-Talkie an und informierte die anderen Sicherheitskräfte.

"Hier spricht Martinus. Leanne wurde von...", ich stockte kurz, "einem Unbekannten entführt. Er ist bewaffnet und durch Leanne´s Zimmerfenster entkommen. Ich nehme die Verfolgung auf. Over."

Ohne auf eine Antwort zu warten sprang ich auf die Fensterbank und kletterte schnell nach unten. Ich sah mich um und sah tatsächlich zwei Gestalten, die sich im Schatten einer Mauer fortbewegten und Richtung Südausgang unterwegs waren.

Sofort lief ich in die Richtung. Durch das ganze Adrenalin merkte ich fast gar nicht, wie sehr mein Körper zitterte.

Noch im Lauf zog ich meine Waffe und hielt sie bereit. Doch bevor ich nahe genug war, um die Situation entschärfen zu können, blieb Marcus stehen und wirbelte herum.

Er hatte Leanne vor sich und hielt ihr seine Pistole and die Schläfe.

"Einen Schritt weiter, und ich töte sie."

Sofort blieb ich stehen und schaute ihn an. Leanne war kurz davor, in Tränen auszubrechen. Nur der Schock des Augenblicks hielt sie zurück.

"Hey, ich weiß nicht, wieso du das tust, aber ich kann dir helfen." Auf den Täter einreden. Ihn beruhigen. So habe ich das bei der Ausbildung gelernt.

"Sei still. Von dir will ich gar nichts hören." Marcus war wütend. Und er durfte es nicht an Leanne auslassen. Ich musste versuchen, ihn abzulenken.

"So habe ich mir unser Wiedersehen nicht vorgestellt. Du warst so lange weg. Ich dachte, ich habe dich verloren."

"Halt die Klappe! Ich werde jetzt mit dem Mädchen hier abhauen. Und wehe, du versuchst uns aufzuhalten." Er hatte die Waffe so fest umfasst, dass seine Hand weiß wurde. Also falsche Ablenkung.

"Ist ja gut, ich werde nichts tun. Aber du darfst das auch nicht tun. Lass sie frei, ich werde dich nicht verfolgen."

"Würde dir so passen. Los, die Waffe auf den Boden, sonst schieße ich ihr in den Arm." Ich sah an seinen Augen, dass er es ernst meinte. Also bückte ich mich langsam und legte die Waffe hin. Dabei beobachtete ich ihn die ganze Zeit.

Jetzt war Marcus ein bisschen entspannter. Vielleicht konnte ich jetzt zu ihm durchdringen.

"Du musst das nicht machen. Was auch immer der Grund ist, wir können das durchstehen. Gemeinsam."

Zu dem Hass in seinen Augen mischte sich Zweifel. Ich war auf dem richtigen Weg.

"Ich war am Boden zerstört, als du verschwunden bist. Aber jetzt bist du ja wieder da. Wir können wieder glücklich zusammenleben, so wie früher.

Er zögerte. "Nein. Das geht nicht."

"Ich bin mir sicher, es geht." Ich konnte es schaffen. Ich konnte ihn zurückbringen.

"Du verstehst das nicht. Es geht nicht anders."

Ich verstand nicht, was er damit meinte. Damals, vor 4 Jahren... Marcus hatte sich einer Gang angeschlossen. Und als er aussteigen wollte, ist alles eskaliert. Ich kann mich nur daran erinnern, dass ich da war. Und als ich im Krankenhaus aufgewacht bin, war er weg.

"Marcus... Was ist damals passiert?"

Er sah mich mit traurigem Blick an. Und als ich schon dachte, dass er weglaufen würde, nahm er seine Pistole runter. Er hielt Leanne zwar immer noch fest, aber sie war außer Lebensgefahr.

"Ich kann es dir nicht sagen. Ich muss-"

In dem Moment ging die schrillend laute Alarmanlage des Schlosses an. Voller Panik riss er Leanne mit sich und lief weiter Richtung Ausgang.

Ich fluchte und griff mir meine Waffe. Genau als ich ihn schon fast beruhigt hatte, musste die Alarmanlage angehen. Heute lief alles schief.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 30, 2018 ⏰

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Beauty and the Badboy {M&M FF}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt