I REMEMBER + YOONSEOK completed

nine

Ich liege schlafend in meinem Bett. Mein Gesicht ist blass, meine Lippen ausgetrocknet. Hauptsächlich besteht mein Körper nur noch aus Haut und Knochen. Seit vielen Tagen schlafe ich fast durchgehend. Ich bin schwach und werde jeden Tag schwächer.

Als ich ein Rütteln an meiner Schulter spüre, öffne ich meine Augen zu schmalen Schlitzen. Als meine Sicht klarer wurde, zucke ich vor Schreck zusammen. Yoongi steht sanft lächelnd vor mir.

,,Hey, Hoseok."

Ich versuche zu reden, bekomme jedoch kein Wort aus meinem rauen Hals. Schnell dreht Yoongi sich nach hinten und übergibt mir das Wasserglas, welches auf meinem Nachtisch steht. Mühevoll setze ich mich auf und er hält es an meinen Mund, sodass ich trinken kann.

Nachdem ich richtig wach werde, sehe ich Yoongi an, das erste mal seit fast einem Jahr. Er hat sich nicht verändert, nur seine Haare sind blond, nicht mehr braun, wie sonst. Yoongi lächelt noch immer.

,,Was machst du hier, Yoongi", flüster ich beinahe.

Yoongi setzt sich an die Bettkante und nimmt meine Hand. Ich ziehe sie nicht zurück.

,,Ich wollte dich sehen", antwortet Yoongi.

Ich lächel schwach.
,,Du hörst wohl immer noch nicht auf mich."

Leise lachend, damit ihn niemand hört, schüttelt Yoongi den Kopf.

Sein Lächeln verschwindet, als er die Tränen in meinen Augen sieht. Mit seinem Daumen wischt er diese weg.

,,E-es tut mir so leid, Yoongi."

Yoongi schüttelt erneut den Kopf und beugt sich runter, um mir einen Kuss auf die Stirn zu geben und legt seine Hand auf meine linke Wange.

Ich rutsche ein wenig zur Seite, um für Yoongi Platz zu machen. Dieser legt sich dann neben mich und nimmt mich in den Arm. So liegen wir mehrere Minuten, ohne ein Wort zu sagen. Ich fühle mich geborgen, so wie schon lange nicht mehr.

Ich bin kurz vorm Einschlafen, als Yoongi leise meinen Namen sagt.

,,Ich liebe dich."

Mein Herz setzt kurz aus. Habe ich mir das nur eingebildet? Ich höre Yoongis Herz verschnellert gegen seine Brust schlagen. Er hat es wirklich gesagt. Ich will ihn ansehen, es zurück sagen, doch ich bin zu schwach. Bevor ich irgendetwas tun kann, übernimmt meine Müdigkeit die Macht und ich schlafe ein, in den Armen meines besten Freundes. In den Armen meiner ersten, großen Liebe.