Together - Das erste Jahr | Harry Potter FF

Hogwarts

"Was ist denn mit meinem Dad?"

„Dein Vater." Chad legte zwischenden Wörtern dramatische Atempausen ein. „Ist der Erfinder." Er schluckte unüberhörbar. „Vom Nimbus Zweitausend." Er endete den Satz mit einem ehrfürchtigen „Wow."

„Achso." sagte Phil nun, da er verstand, worum es den beiden Jungen ging. Nachdem die Erfindung seines Vaters nämlich in die Produktion gegangen war, sprach derTeil der Zaubergesellschaft, der sich zumindest halbwegs für Quidditch interessierte, von einer 'Revolution der modernen Besentechnologie'. Carter Moores sich bewegendes Abbild konnte man an jeder Ecke erblicken. Meistens in einer Pose, die gemeinsam mit einer zurückhaltend höflichen Mimik seine Bodenständigkeit zum Ausdruck brachte.

„Den hab' ich in der Winkelgasse gesehen!" brachte Louise sich mit einem breiten Lächeln ein, das ihre Zahnlücke offenbarte. „Aber wer kann sich so einen leisten?"

Chad hob seine Schultern unwissend.„Keine Ahnung. Aber wäre ich reich, würde ich mir den als erstes kaufen." Er ließ sich einen melancholisch wirkenden Seufzer entweichen. „Und danach einen Lebensvorrat an Schokofröschen."

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Die von lebhaften Unterhaltungen geprägte Zugfahrt fand nach vielen Stunden am Bahnhof von Hogsmeade ihr Ende. Unweigerlich hatte sich jeder der sechs Hogwarts-Schüler im Laufe der Zeit eingestanden, dass sie gemeinsam eine recht lustige Gruppe bildeten. Auch, wenn sie sich, nachdem die freundliche Hexe mit dem Wagen voller Süßes vorbeigekommen war, in höchster Ernsthaftigkeit eine Diskussion darüber geliefert hatten, welche der zahlreichen Süßigkeiten denn am besten schmecke.

Nun standen alle Schulter an Schulter mit anderen Erstklässlern auf dem kleinen, dunklen Bahngleis. Über ihnen hatte der Himmel bereits ein tiefes purpurrot angenommen und vor ihnen erstreckte sich ein Riese von Mann. Sein Gesicht war fast gänzlich von einer langen, zottigen Haarmähne und einem wilden, struppigen Bart verdeckt, doch man konnte seine Augen erkennen, die unter all dem Haar schimmerten wie schwarze Käfer.

Phil, welcher in dem Getümmel neben Anastasia stand, raunte ihr ein „Was ist das?" zu. Nicht ohne denBlick von dem Riesen zu lassen.

„Ich glaube," gab Anastasia zurück„in dem Fall lautet die Frage: 'Wer ist das?'."

Phils Frage sollte erst einmal unbeantwortet bleiben. Ohne eine Vorstellung oder dergleichen rief der riesige Mann über die vielen Köpfehinweg: „Nu mal los, mir nach – noch mehr Erstklässler da? Passt auf, wo ihr hintretet! Erstklässler mir nach!".

Seine Lampe schwingend stampfte er einen steilen, schmalen Pfad hinunter,während die Schülerschar rutschend und stolpernd probierte, mit seinen großen Schritten mitzuhalten. Die Umgebung wurde von einer jähen Dunkelheit verschluckt und die wortlose Stille, die zwischen allen herrschte, ließ einen hier und da einen Eulenruf vernehmen.

„Augenblick noch, und ihr seht zum ersten Mal in eurem Leben Hogwarts", riefder Riese über die Schulter, „nur noch um diese Biegung hier."

Es gab ein lautes „Oooooh!".

Der enge Pfad war plötzlich zu Ende und sie standen am Ufer eines großen schwarzen Sees. Drüber auf der anderen Seite, auf der Spitze eines hohen Berges, die Fenster funkelnd im rabenschwarzen Himmel, thronte ein gewaltiges Schlossmit vielen Zinnen und Türmen.