Das geheime Tagebuch

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Professor McGonagall hatte ihnen die Tür geöffnet und den Blick in den Raum offenbart: Es war ein bizarres Bild.

Mr und Mrs Weasley saßen mit trüben Mienen vor dem Kamin, neben dem auch und – Zoes Herz machte einen Hüpfer – Dumbledore stand. Alle Köpfe waren auf sie gerichtet und die sorgenvollen Mienen wandelten sich binnen Bruchteilen einer Sekunde von niedergeschlagen, auf verblüfft zu erleichtert und glücklich. Zoe konnte dies geradezu aus den verweinten Augen von Mrs Weasley lesen, die nun aufsprang „Ginny!" rief und sich auf ihre Tochter stürzte.

„Du hast sie gerettet! Du hast sie gerettet!", sprach sie immer wieder und weinte vor Freude.

Auch Mr Weasley kam nun heran und nahm seine beiden Frauen in den Arm.

„Kommen Sie herein!", sprach Professor McGonagall schließlich und Zoe ließ sich nicht zweimal bitten.

Zoe schmiss das Tagebuch auf den Schreibtisch, rannte auf ihren Großvater zu, warf sich endlich in seine Arme und klammerte sich so fest sie nur konnte. Nie mehr, wollte sie ihn loslassen.

„Du bist endlich wieder da!", sagte sie schniefend und drückte ihr Gesicht in seine Roben.

„Ich war doch nie wirklich weg", sagte Dumbledore sanft und strich ihr über das Haar.

Das sah Zoe jedoch ganz anders, aber sie war viel zu glücklich um zu widersprechen.

„Du hast sie gerettet!", murmelte Mrs Weasley wieder und ließ ihre Tochter los. „Wie hast du das nur geschafft?"

„Das, glaube ich, würden wir alle gern erfahren", sprach Professor McGonagall und bot ihnen Plätze an.

Erst jetzt ließ Zoe den malvenfarbenen Umhang ihres Großvaters los und wandte sich zu Harry um. Er atmete tief ein, ging zu McGonagalls Schreibtisch hinüber und legte den Hut und auch das Schwert neben das Tagebuch. Mit seinem blut- und schleimverschmierten Umhang sah er ziemlich mitgenommen aus und er ließ sich gerne in den Lehnsessel plumpsen, den ihre Verwandlungslehrerin für ihn heraufbeschworen hatte und dann begann er zu erzählen:

„Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll", meinte er grübelnd und sah zu Zoe herüber. „Ich glaube angefangen hat es vor ein paar Wochen, als Zoe und ich feststellten, dass wir beide diese Stimme hören konnten. Eine unheimliche Stimme, die von Fressen und Morden sprach und die ich zuvor öfter schon gehört hatte. Nur konnten sie weder Ron und Hermine wahrnehmen.

Es war kurz vor den Quidditchspiel gegen Hufflepuff, als sie wieder auftauchte und Zoe hatte sie auch gehört. Und da war Hermine etwas klar geworden und sie rannte einfach los und meinte, wie würde es uns später erzählen.

Doch leider kam sie nicht mehr dazu, weil sie angegriffen wurde."

Er machte eine kurze Pause und überlegte, wie es weitergehen sollte. Zoe ging nun ebenfalls zu einem Sessel hinüber und machte es sich bequem. Ihr ganzer Körper zitterte nun vor Erschöpfung und sie hätte ein Königreich für ein heißes Bad gegeben.

„Und ... und da ist uns noch aufgefallen, dass alle Spinnen panisch das Schloss verließen. Wir haben uns gefragt warum und dann sind wir ihnen gefolgt und haben im Wald", er ließ absichtlich das ‚Verbotene' weg, Aragog getroffen. Aragog war Hagrids Haustier und er erzählte uns, dass man Hagrid damals aus der Schule geworfen hatte, weil sie glaubten, dass Aragog das Mädchen getötet hatte. Riddle hat auch alles danach aussehen lassen und ‑"

„Riddle?", fragte Professor McGonagall verwundert.

„Ach ja ... Tom Riddle, also Voldemort."

Alle, bis auf Dumbledore zuckten bei dem Klang des Namens zusammen. Professor McGonagall wollte erneut nachfragen, doch Dumbledore deutete ihr, dass sie Harry weiter sprechen lassen sollte.

Zoe Dumbledore und die Kammer des SchreckensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt