Alles nur noch einmal ganz anders

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Es kennt doch sicherlich jeder das Gefühl etwas wichtiges vergessen zu haben. Etwas das später noch von enormer Wichtigkeit ist. Und jeder weis das es ein Scheiss Gefühl ist. Was soll man auch dagegen machen? Man kann die Erinnerung nicht einfach wieder zurück holen. Vergessen ist vergessen...
Es ist einfach weg, wie ausradiert. Ausradiert aus deinem Gehirn, nie wieder in deinen Gedanken findbar. Doch was wenn es etwas wichtiges war? Wir werden es nie wieder finden, egal wie sehr wir es brauchen. Denn es scheint die Person die alles ausradiert hat nicht zu interessieren ob es wichtig war oder ob die Person uns etwas bedeutet hat, sie lässt es einfach verschwinden. Und der Gedanke der gerade noch in unserem Kopf war verpufft einfach, wie als hätte er sich in Luft aufgelöst. Ist das nicht verwirrend? Schließlich war er eben noch da.

Mir geht es genauso. Es geht alles drunter und Drüber. Bis vor ein Paar Minuten saß ich noch im Zug zum Internat. Unten in der Eingangshalle wurde ich knapp begrüßt und gleich weiter auf mein Zimmer geschickt. Ich solle meine Sachen auspacken. Mir vielleicht ein paar Worte überlegen die ich an die neuen Schülerinnen richten kann. Aber es soll nicht zu viel und zu aufwendig werden. Nur ein paar nette Worte. Ich tat wie mir geheißen, räumte meine Kleidung in den Schrank zu den Schuluniformen, meine Bücher und Zeichenblöcke stapelte ich auf einem kleinen Tisch, den ich mit mit Susann, meiner Zimmer Mitbewohnerin, teilte.
Und in dieser ganzen Hektik hab ich irgendwas vergessen. Oder vielleicht auch schon vorher, aber jetzt wollte ich mich daran erinnern und es war nicht da, einfach weg.

Gerade als ich meinen Koffer auf den Schrank heben möchte, geht die Tür Auf. Ich habe mich so erschrocken das ich zusammen führ und mir der Koffer aus der Hand viel. Mit einem Spitzenschrei sprang ich schnell zur Seite. Susann sah mich lachend an und auch die beiden Jungen hinter ihr konnten sich ein schmunzeln nicht verkneifen. Warte, Jungen? Das hier ist ein Mädchen Internat. "Hallo, Su! Wie geht es dir?" Fragte ich ohne meinen Koffer weiter zu beachten und nahm sie in die Arme. Das noch immer lachende Mädchen schlang ihre ebenfalls im mich und antworte ein gemurmeltes "Gut, und Dir?" Ich löste mich von ihr und sah sie lächelnd an, das Lächeln war nicht echt. "Den Umständen entsprechend." Sagte ich ruhig. Auch ihr Lächeln erstarb "Es tut mir echt leid. Ich hab einen Brief bekommen, wegen dem Zimmer." Sagte sie mitfühlend, "das ist Lucy, sie ist meine Kleine Schwester und wird Grace Bett bekommen." Neben sie stellte sich ein Mädchen das vielleicht 11 Jahre alt war. Ich lächelte sie leicht an. Dann wendete ich mich um und versuchte meinen Koffer auf den Schrank zu bekommen. Ohne Erfolg. Hinter mir hörte ich die Vier Geschwister lachen. "Ja,ja lacht nur." meckerte ich rum. " Ich bin gespannt wie es aussieht wenn du deinen Koffer da hoch bekommen willst, Su." feixend sah ich sie an. "Ach, Peter ist sicher so nett und hilft mir." mit einem Hundeblick drehte sie sich zu dem Größten Jungen. Er hatte Rot blonde Haare und War um einiges größer als Su und ich. Als er sie an sah schüttelt er nur den Kopf und Antwortet Grinsend "wie soll das Teil den Sonst darauf kommen?" Su warf mir einen Blick zu der soviel hieß wie, da siehst du's und machte sich daran ihre Sachen aus zupacken. Lucy hatte bereits damit angefangen und der andere Junge mit den dunkel Braunen, fast schwarzen Haaren half ihr die Sachen in das oberste Schrankfach einzuräumen. Und ich? Ich versuche noch einmal das Ding auf meinen Schrank zu heben. Gerade als ich auf den Zehenspitzen stand fiel er mir aus der Hand und krachte auf den Boden.

Toll.

Frustriert trägt ich dagegen, drehte mich um und lief direkt gegen jemanden.

Toll. Jetzt tut mir auch noch die Nase weh.

Durch den Aufprall fiel ich zurück. Als ich durch einen Schritt nach hinten halt suchen wollte, vergaß ich den Koffer, der dort lag und stürzte nach hinten. Mit geschlossenen Augen machte ich mich auf den Aufprall gefasst, doch merkte ich nur wie zwei Hände mich an meinen Unterarmen fest hielten. Schnell öffnete ich die Augen und blickte den Älteren der Jungen an, den Susan Peter genannt hat. Ich kannte mal jemanden der Peter hieß. Nur wo her? Aus dem Heim? Nein! Oder? Vielleicht? Oder war es jemand aus dem Internat hier? Das könnte sein, hier gibt es sicherlich einen Peter, den ich kennen könnte.

Ich würde von einem kurzen Schmerz aus meinen Gedanken gerissen. Erschrocken sah ich Peter an der mich nur grinsend musterte, nachdem er mir in den linken Unterarm gekniffen hat. "Ey!! Was soll das?" Wütend starte ich ihn an und reiße ich aus seinen Armen los. Drängle mich an ihm vorbei, nehme mir Papier und Stift und platziere mich an dem Tisch. Als ich noch mal den Kopf hebe sehe ich das die anderen drei die Situation zwischen Peter und mir nicht bemerkt haben zu Scheinen. Er zieht mich etwas überfordert aber nachdenklich an.

Sieht schon irgendwie süß aus.

Schell schütteln ich dem Kopf um diesen Gedanken zu vertrieben. Falscher Gedanke, ich sollte mir jetzt ein paar Worte überlegen.

Mit dem Kopf in die Hände gestürzt Lese ich mir immer die Worte durch die ich aufs Papier gebracht habe und denke drüber nach ob es nicht zu viel ist.

Wird schon gehen.

Wenn es Zuviel ist werde ich halt einen Teil einfach weg lassen. Zufrieden mit mir blicke ich wieder auf und sehe das die anderen sich auf die beiden Betten der Schwestern verteilt haben und sich flüstert unterhielten. Als ich meinen Blick etwas weiter schweifen lasse, sehe ich das mein Koffer auf dem Schrank liegt. "Wer von eich hat meinen Koffer darauf gehoben?" Frage ich motiviert. Erschrocken schauen die drei auf. Verlegen denke ich den Kopf und nuschle ein Schuldigen. Susan fängt an zu lachen und auch Peter meldet sich zu Wort "das war wohl ich" stolz grinst er als es an der Tür klopft. Die Schulrektorin steht in der Tür und sagt uns das die Versammlung gleich anfängt. Zu fünft verlassen wir den Raum und lachen viel auf dem Weg nach unten in die Aula.

Alles noch einmal ganz anders (Narnia ff) x abgeschlossen xWo Geschichten leben. Entdecke jetzt