Kapitel 1

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Alleine gelassen. Von jedem der mir lieb war. Meine Eltern starben. Sie liebten mich nicht. Sie schenkten mir keinerlei Beachtung und doch liebte ich sie. Mittlerweile bereue ich es zutiefst. Die liebe war zu Hass geworden. Alles hatte sich seit ihrem Tod geändert. Ich zog ins Waisenhaus. Keiner meiner Verwandten wollte mich. Wozu auch. Es brachte ihnen keinen Vorteil. Das Waisenhaus hatte eine fröhliche Idylle. Doch das war nur Fassade. Ich wurde schlechter behandelt als andere Kinder. Warum? Ich sei ein Mörder sagten sie. Denn meine Eltern sind keineswegs auf natürlichem Wege gestorben. Sie begangen beide Selbstmord. In ihrem Abschiedsbrief, stand, dass sie dass alles nur wegen mir täten. Sie meinten, ich hätte nie Geboren werden dürfen. Ich sei eine Schande für die Familie und auch die restliche Welt.
Ich bin an den 11 September geboren. Ja . Den elften September. Meine Harre waren Pechschwarz, doch meine Augen waren hingegen Blaugrau. Manche hielten es für eine schöne Farbe. Ich ganz sicher nicht. Ich hasste meinen Körper. Ich hasste ihn so sehr. Warum musste ich nur so schrecklich leiden. Meine Haare ließ ich so lange wachsen, bis sie meine Augen größtenteils bedeckten. Ich sah damit fast noch gruseliger aus, doch so konnte ich wenigstens den Blick in den Spiegel vermeiden. Die Betreuer ließen mich machen was ich wollte, so lange ich nur Abstand von ihnen hielt. Von Tag zu Tag wurde die Welt grauer für mich. 


Nun bin ich 17. Ich habe noch immer diese komische Langhaar Frisur, doch sie bedeckt nun nur noch ein Auge. Ich habe mich nämlich auch Braune Kontaktlinsen zugelegt. Spiegel meide ich weiterhin. Sie würden nur zu Blut führen. Ich hatte gerade den ersten Schultag nach den Ferien geschafft. Erschöpft ließ ich mich auf das Bett fallen. Es war hart. Sie gaben mir die schlechteste Matratze in diesem Haus. Sie meinten wie immer, ich habe es nicht anders verdient. Auch heute musste ich wieder die Leute ertragen, die mir ihre Gedanken an den Kopf warfen. Jeder wusste was mit meinen Eltern Passiert war. Jeder. Fast wie in Trance trugen mich meine Füße ins Bad. Der Spiegel war zugeklebt. Meine Hand bewegte sich langsam zur Schublade. Eine Menge Messer, Glasscherben und Rasierklingen kamen zum Vorschein. Das Ergebnis langer Jahre Sammlung. Auch meine Arme und andere Körperstellen bekamen diese zu spüren. Immer wieder. Heute auch. Ich erinnerte mich zurück. Vor knapp zwei Stunden.

„ Ah.... I-Ich bitte dich.... H-Hör bitte a-auf...", flehend leg ich zusammengekugelt vor den Füßen meiner neuen Mitschüler.
„ Ach ja? Und was ist mit uns? Du wirst uns auch noch irgendwann in den Tod treiben. So wie deine Eltern." spottend lachte er. Er gab mir noch einen kräftigen Tritt in den Magen und ließ mich dann liegen. Er und seine Gruppe verschwanden aus der Gasse. Ich blieb liegen. Ja. CA. Eineinhalb Stunden. Dann sammelte ich meine Kräfte und schleppte mich nach Hause.

Meine Klinge in der Hand spiegelte das Licht. Dann beschmutzte ich sie mit meinem Blut. Es Blutete. Ob es weh tat kann ich nicht sagen. Dazu war ich schon zu sehr daran gewöhnt. Noch einmal. Noch einmal. Noch einmal. Noch einmal. Noch einmal. Noch einmal. Noch einmal. Noch einmal. Noch einmal. Noch einmal. Noch einmal. Noch einmal. Noch einmal. Noch einmal. Noch einmal. Noch einmal. Noch einmal. Noch einmal. Noch einmal.

Der Ganze Boden war mit Blut verschmiert. Nicht zum ersten mal. Auch dieses Mal verband ich erst Mal die Wunde, machte dann den Boden sauber, setzte mich in mein Bett und Weinte. Ja ich weinte einfach nur. Mit schmerzenden Augen schlief ich auch dieses Mal ein.  

Stummer Hilfe-Schrei (Yaoi)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt