Kapitel 6

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Erschöpft schlief ich in Reis Armen ein. Ich bemerkte noch wie er uns sauber machte und sich dann zu mir ins Bett kuschelte.
Am nächsten Morgen öffnete ich dann meine Augen. Wow. Es ist schon ein sehr besonderes Gefühl, dass das erste was man sieht, die Person ist, die du am liebsten hast. Leicht peinlich berührt betrachtete ich sein Gesicht. Sofort musste ich an den gestiegen Tag denken. Oh Gott. Wie soll ich ihm jemals wieder in die Augen sehen. Kurz darauf schaute er mich an.

Das vorherige Grinsen war nun zu einem Lachen geworden.
„Was grinst du denn so?", frage ich.
„Na, du bist Rot. Und zwar verdammt, dass sieht eben süß aus, wenn du dann auch noch dazu an mich angekuschelt bist", grinst er mich an. Schnell schrecke ich auf und schubse ihn aus seinem Bett. Er stöhnt schmerzvoll auf und ich verstecke mich unter der Decke.
„War das jetzt nötig?", sagte er leicht.
Ich blieb weiterhin unter der Decke und nickte. Er lachte leise und legte sich wieder zu mir ins Bett.

„ Hast du gut geschlafen Touma?"
Schweigend nickte ich leicht.
„Hey, du musst doch vor mir nicht schüchtern sein, nicht nachdem was wir Gestern gemacht haben."
„ G-Ge-Gerade genau deswegen, ja!"
Leicht kicherte er. Ich schaute, durch ein kleines Loch in der Decke, ihn an. Sofort war seine wundervoll warme Hand an meiner Wange und drückte einen sanften Kuss auf die Andere. Wieder begannen meine Wangen zu glühen.
„ Was hältst du davon, wenn wir an den Strand gehen? Heute ist schönes Wetter und ich wollte dich unbedingt mal Oberkörperfrei sehen.", leicht pervers grinste er, wofür er wieder auf dem Boden landete.

So kam es das wir tatsächlich an den Stand gingen. Er war ja nun nicht unbedingt so weit entfernt. Wir suchte uns ein etwas abgelegenes Plätzchen. Rei hatte eine Picknickdecke mitgenommen und breitete sich gerade aus. Ich beobachtete nur das Spiel seiner perfekt definierten Muskeln.
„Was sabberst du da so vor dich hin? Bin ich so unwiderstehlich?"
Ein wenig in Trance nickte ich. Er lachte nur laut.

Er setze sich dann neben mich unter den Sonnenschirm.
„Willst du nicht endlich mal dein T-Shirt ausziehen?"
„A- Auf keinen Fall!"
„Warum denn nicht. Du bist bestimmt sexy", er lächelte verschmilzt vor sich hin.
„N-Nein, b-bin ich nicht!!" Ich spürte die Wärme in meinen Wangen.
„Dann gehe ich eben alleine Schwimmen" Schon rannte er in das nasse Blau. Mal wieder ein wunderschönes Bild. Klar, Rei ist wunderschön, aber jetzt ist er noch so viel schöner. Ich kramte in der Tasche und holte dann meinen Zeichenblock und meine Stifte heraus.

Seine perfekt definierten Muskeln versuchte ich so ästhetisch wie möglich herüber zu bringen. Das Blaue des Wassers hob ich besonders hervor. Dieses Bild war nicht eines meiner Besten, aber die Tatsache, dass dort Rei zu sehen war, machte mich so unsagbar Glücklich. ---

Ich sollte diese Zeit genießen so lange es mir noch erlaubt sei.

Lächelt rannte Rei aus dem Wasser auf mich zu. Doch anstatt vor mir Halt zu machen, stürzte er sich einfach auf mich.
„Waaaah, R-Rei, so werde ich noch ganz nass!"
„Ja, das ist ja der Sinn der ganzen Sache, dann kommst du auch endlich mal ins Wasser!"
Lächelt stütze er seiner Arme neben meinem Kopf ab, dabei kam sein Gesicht gefährlich nah an meinem.--


„W-W-was hast du vor?", stotterte ich hochrot.
„Das"
Er überwand das letzte Stück Luft zwischen und drückte mir einen fetten Schmatzer auf die Lippen.
Etwas geschockt starre ich ihn an.
„W-W-Was!!"
Fragend sieht er mich an.
„ Das war ein normaler Kuss"
„Ja, das weiß ich ja, aber warum? Machen das Freunde so?"
„F-Freunde? Ich dachte... Ach, egal, komm jetzt endlich mit ins Wasser!"

--
Wieso wirkt er so niedergeschlagen. Habe ich was falsch gemacht? Unsicherheit machte sich in mir breit. Diese rückte allerdings wieder in den Hintergrund, als Rei mich an der Hand in das Wasser zerrte.

Völlig erschöpft ließ ich mich in das Bett fallen.
„Gute Nacht", wünschte mir Rei noch und dann verstummte fast jegliches Geräusch in dem Raum. Nur das gleichmäßige Atmen Reis war zu hören..

--

Ich lag noch wach im Bett. Ich hatte heute definitiv etwas falsch gemacht. Ich hatte Rei traurig gemacht. Ich bin so dumm. Warum konnte ich nicht einfach mal alles richtig machen. Ich stand mit Tränen auf. Immer fiel das Salzige Zeug auf mein
T-Shirt. Langsam öffnete ich die Bad Tür. Ich ging zu dem, mir allzu bekannten Schrank und griff wie gewohnt zum üblichen Gegenstand. Ich setzte an. Warum hatte ich Rei verletzt, er war mir doch so wichtig. Ein kurzer stich Schmerz war zu spüren, dann das Rote Wasser, das meinen Arm hinunter floss.


Doch mehr Schmerz war mir nicht zugeschrieben. Eine große starke Hand hielt mich von Weiterem ab. Ich drehte langsam meinen Kopf und sah in Reis wundervolle Augen. Er legte seinen Kopf traurig in meine Halsbeuge.
„ Warum? Du hast versprochen, dass, dass, dass.... Warum?"


Er war traurig, wütend und enttäuscht. Wieder ich war daran schuld. Wieso mach ich alles falsch.
„I-Ich h-h-habe dich d-doch heute ver-verletzt. Ich m-musste mich einfach bestrafen, weil d-du mir doch so wichtig b-bist."
Entsetzt guckte er mich an.


„Nein! Das musst du nicht! In einer Freundschaft verzeiht man sich gegenseitig, redet miteinander über seine Probleme und vertraut sich. Wenn du meinst du hättest mich verletzt, dann rede mit mir und nimm es nicht einfach stillschweigend hin.

Dass du mir noch nicht ganz so sehr vertraust kann ich mir vorstellen ich meiner wir kennen uns vielleicht eine Woche, aber ich werde alles tun um dein Vertrauen zu gewinnen. Komm ich verbinde jetzt erstmal deine Wunde und dann reden wir, Ja?"

Ich nickte leicht. Er nahm einen Verband und versorgte meinen Arm.
„D-Danke"
„Für das, das war doch gar nichts"
„Nein, dafür, dass du für mich da bist"
Er schenkte mir ein wunderschönes Lächeln als Antwort.
„Wegen heute Mittag, da war ich nicht sauer, nur enttäuscht, weil ich mir irgendwie Hoffnungen gemacht habe."
„Hoffnungen?"


„ja, ich dachte dass wir vielleicht mehr sind als nur Freunde, vor allem nachdem was wir am Freitagabend gemacht hatten."
Wieder lief ich etwas rot an, bei der Erinnerung an den Tag.
„W-Wie meinst du das: Mehr als nur Freunde?"
„Naja sowas wie ... Liebespartner?"


Überrascht sah ich ihn an. Liebe? So etwas hatte ich noch nie erfahren.
„ B-Bist du dir auch sicher? Ich meine mich a-als Lieb-Liebespartner....Ich hab doch von so etwas keine Ahnung."
„JA! So sicher war ich mir noch nie!"
Er lächelte mich mal wieder wundervoll an und gab mir gleichzeitig das schönste Gefühl, dass man sich nur vorstellen könnte.


Ende

Stummer Hilfe-Schrei (Yaoi)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt