Kapitel 2

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Ein weiterer schmerzhafter Tag ging vorüber. Erschöpft wachte ich auf. Meine Augen brannten. Meine Arme taten weh. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Ich war eh schon viel zu spät für die Schule.

Außerdem würde mich eh keiner vermissen. Ich blieb also liegen. Bewegte mich keinen Zentimeter. Doch irgendwann am Nachmittag, klopfte jemand an der Tür. Ich gab ein leises, aber hörbares „ Herein" von mir und die Tür öffnete sich. Er junger Mann mit kurzen schwarzen Haaren stand im Rahmen. „W-wer bist du?", fragte ich unsicher. „Dein neuer Mitbewohner wie es aussieht." Überrascht starrte ich ihn an.

Was? Wie? Niemals würden die Betreuer jemanden zu mir ins Zimmer schicken. Wie kommt es dann, dass...? „ Das kann nicht sein. Es muss irgendein Fehler unterlaufen sein. Frag am besten nochmal nach, ob du nicht das Zimmer wechseln darfst."
„ Warum? Magst du mich etwa nicht. Oder willst du alleine sein?"
„ Nein!", schrie ich unerwartet. Kurz erschreckte er. „ Es .... Ist nur so, dass man nicht unbedingt mit mir in einem Zimmer sein will." Als ich diesen Satz sagte, blickte ich nicht mal in seine Richtung. Normalerweise vermeide ich sowieso jeglichen Augenkontakt, doch gerade machte ich dies gänzlich offensichtlich. „ Oh, Tut mir Leid, aber...", Ich erwartete schon die Antwort. „ Aber ich gehe nicht." Überrascht blickte ich ihn an.

Erst jetzt fiel mir auf wie hübsch er eigentlich war. Diese Ausstrahlung. Lag es nur daran, dass er bei mir bleiben wollte?
„ Ich bin Rei Suoka. Und du?", fragte er mich mit einem Lächeln wie es schon lange nicht mehr gesehen hatte. Wow.
„ ah... I-Ich bin Touma .... Seiko.... „, sagte ich mit zittriger Stimme. „ Und du bist dir wirklich sicher, dass du bleiben willst?"
„Ja!" endlich betrat er das Zimmer und legte seine Sachen auf das freie Bett neben meinem ab. Ich habe natürlich das kleinste Zimmer im ganzen Haus, obwohl noch andere frei waren.

Doch ich war ja nun mal ich. Er schmiss sich aufs Bett. Es war schon erstaunlich, dass noch ein Bett in dieses Zimmer hinein passte, deswegen trennten uns auch nur wenige Zentimeter. Ich beugte mich vorsichtig über ihn. Sein Gesicht war wunderschön. Mit so einem Gesicht könnte man schnell Model werden. Er wird bestimmt von vielen Mädchen begehrt. Ich fand irgendwie Inspiration in seinem Gesicht. Manchmal erleichterte ich meine Sorgen mit Zeichnungen. Sie sahen nicht mal so schlecht aus. Doch das war nur meine Meinung.

Niemand würde sie je zu Gesicht bekommen, dachte ich zumindest. Meine Hand bewegte sich zitternd wie von Geisterhand. Leicht strich ich über Suoka- sans Wange. Er öffnete dann seine Augen ein wenig überrascht.
„Was machst du da?", fragte er lächelnd.
„ oh, ähm.. Tut mir Leid. Äh.. W-wenn es dich nicht stört, d-d-d-darf ich dich dann zeichnen."

Damit war meine Mut Reserve für den restlichen Tag ausgeschöpft. Mit zusammengekniffenen Auge wartete ich auf eine Antwort, die dann auch schon bald darauf folgte.
„Hahaha... Dein Frage, hatte sich fast wie ein Liebest Geständnis angehört. Hahaha... Ach, ähm, Du kann mich gerne Zeichnen wenn du möchtest."


Ich war definitiv rot. Ich bin schüchtern. So etwas wie ein Liebesgeständnis hätte ich doch niemals über meine Lippen bekommen können. Ich bedankte mich noch leise und fing an zu Zeichnen. Ich Zeichnete in meiner eigenen Welt. Wo nun auch Suoka war. Sein schönes Gesicht macht sich in meinem Kopf breit. Ich zeichnete und zeichnete, während mir Suoka auf die Finger starrte.

Stummer Hilfe-Schrei (Yaoi)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt