Nach zwei Stunden, in denen sie einfach nur durch die Gegend geschlendert war, wurde Snow bewusst, dass dringend nach einem Schlafplatz suchen sollte. Einbruch oder sonst ein Gesetzesverstoß kam für sie nicht infrage.
In ein Obdachlosenheim würde man sie auch nicht lassen. Dafür sahen ihre Jacke, ihre Jeans und ihre, wenn auch etwas kaputten, Chucks einfach zu neu aus. Niemand würde ihr glauben, dass sie tatsächlich kein Dach über dem Kopf hatte. Wahrscheinlich würde man sie nur für eine von den vielen Jugendlichen in New York halten, die einfach von Zuhause ausrissen.
Glücklicherweise hatte sie beim Verlassen der Wohnung auch an einen alten Schlafsack gedacht. Mit der Winterjacke würde er sie auch draußen nachts ein bisschen warmhalten. Sie entschied sich für eine kleine Nische an einer Straßenecke.
Seufzend starrte sie der untergehende Sonne zu, deren rotes Licht an all den Fenstern zurückgeworfen wurde. Eine kalte Brise zog vorbei und ließ sie frösteln. Das würde garantiert eine kalte Nacht werden.
Zumindest war sie nicht ganz allein. In der Stadt liefen rund um die Uhr Leute herum. Obwohl die meisten sie nicht mal eines Blickes würdigten.
Irgendwann schloss sie die Augen. Sie wollte die Welt um sich herum wenigstens für einen Moment vergessen. Bis der Schlaf sie holte.
Da war ein Licht. Ein grelles Licht, das sie blendete. Sie blinzelte dagegen an und langsam erkannte sie die Umgebung um sie herum. Sie war in einem großen Saal. Das Licht kam von einem Scheinwerfer. Vor ihr lagen lange Reihen von Sitzen aus Samt. Sie selbst saß auf einer Bühne. Und dort fühlte sie sich ... zu Hause.
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Schneewittchen (Märchenadaption)
AdventureDie 16-jährige Snow wächst bei ihrer grauenvollen Ziehmutter Lucinda auf, die in ihrem Job als Schauspielerin eigentlich keine Zeit für das Mädchen hat. Als diese sie eines Tages auf die Straße setzt, weiß sie nicht wohin. Bis ihr eine ältere Dame b...