Abgestempelt

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Ein Sonnenstrahl kitzelte meine Nase. Langsam öffnete ich meine Augen und streckte mich. Ich lag alleine im Bett. War das gestern ein Traum?  Halb verschlafen stieg ich aus dem Bett und ging ins Badezimmer. Ich versuchte krampfhaft mich an gestern zu erinnern, aber alles woran ich mich erinnern konnte war, als ich Alec geküsst habe. "MIAAA", hörte ich Alec rufen. Automatisch hielt ich meinen Atem an und blieb stocksteif stehen. Ich wollte Alec jetzt nicht sehen, ich wollte zuerst herausfinden was gestern wirklich passiert ist. Ich kann doch nicht einfach zu Alec gehen und ihn fragen ob wir gestern miteinander geschlafen haben. Toll, mein erstes Mal und ich kann mich nicht daran erinnern. Wirklich gut gemacht Mia...

"Mia?" Hörte ich Alec nun viel näher sagen. Schnell hüpfte ich in mein Bett, deckte mich zu und schloss die Augen. Alec öffnete die Tür. Ich spürte wie er näher kam. Er streichelte meine Wange. "Ich muss arbeiten hübsche Mia, ich komme heute ein bisschen später nach Hause." flüsterte Alec und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Leise schlich er sich aus meinem Zimmer und ca. zehn Minuten später, hörte ich wie Alec die Haustür hinter sich schloss.

Ich ging aus meinem Zimmer die Treppen hinunter und hinein in das Wohnzimmer. Alles stand noch so wie gestern. Das Popcorn schön verteilt am Boden, die Kissen waren alle in einer Ecke der Couch gedrückt und der Fernseher lief auch noch. Ich seufzte und begann gleichzeitig aufzuräumen. Nach gut drei Stunden putzen, war das Haus wieder auf Vordermann gebracht. Glücklich schnappte ich mir die DVD von gestern und wollte sie Fred zurück bringen  als ich einen Zettel auf dem Tisch neben der Eingangstür vorfand. Drauf stand: "Guten Morgen mein Sonnenschein, du hast noch geschlafen als ich zur Arbeit ging, also schreib ich dir einfach. Ich komme heute ein bisschen später nach Hause. Bis heute Abend.  - Alec"  "Nichts was ich nicht schon wüsste Alec" sagte ich grinsend, steckte den Zettel in meinen Mantel und machte mich auf dem Weg zu Fred's Ramschladen. Kurz vor Fred's Laden, in einer Sackgasse, nahm ich ein Gespräch wahr. Ich blieb stehen und beobachtete zwei Männer. Ich hörte nicht viel außer "Hast du sie dabei?" und "Ja, jetzt dräng nicht so" Es war Kc der mit irgendjemanden verhandeltete.  Die zwei Männer kamen mir entgegen und schnell versteckte ich mich hinter dem Auto welches gegenüber von mir stand. Ich hörte zuerst wie Schritte immer näher kamen und danach abrupt hinter mir stehen blieben. "Kann ich dir helfen?" Schnell sprang ich auf und drehte mich um. Es war der Mann von vorhin. Er war eher klein und schaute sehr grimmig, außerdem trug er eine Sonnenbrille und einen beigen langen Mantel. Ich schluckte. "Ich, ich hab nur einen Cent verloren und er ist mir unters Auto gerollt, aber ich hab ihn schon wieder, danke der Nachfrage." Sagte ich und verschluckte gefühlt jedes zweite Wort. Mit geducktem Kopf und beiden Händen in der Manteltasche rannte ich förmlich davon und drehte mich kein einziges mal um. Ich wusste eigentlich gar nicht wohin ich ging, aber eines wusste ich, ich wollte so schnell wie möglich weg von hier. Warum auch immer, aber dieser Mann von vorhin war kein Netter. "Vorsicht!", hörte jemanden rufen und wurde nach rechts gestoßen und flog zu Boden. Erschrocken sah ich auf. Es war Kc, der mir aufhalf. "Alles Gut?" fragte er, zog seine Kapuze noch weiter in sein Gesicht und reichte mir seine Hand.  "Ja, danke" Zu gern würde ich wissen wer dieser Kc war. Er trug wie letztens einen schwarzen Pullover, welchen er bis zu seinen Augenbrauen in sein Gesicht zog hat und seine Augen verdeckte er mit einer Sonnenbrille. "Ich kenn dich doch" sagte Kc und hob sein Gesicht, sodass er mir ein wenig in Meines schauen konnte. Er hielt seinen Kopf ein wenig geduckt, wie das erste Mal als ich ihn sah. "Du bist die Kleine von gestern, du weist schon bei Fred's Laden." Vollendete er seinen Satz und zog eine kleine Box aus seiner Hosentasche worin sich Zigaretten befanden. Er steckte sich Eine in seinem Mund und holte ein Feuerzeug hinaus. Angewidert sah ich ihn an. "Ist was?" "Alles gut, ich finde Zigaretten nur ein bisschen widerlich." Kc hob seinen Kopf nun komplett, zündete die Zigarette an, machte einen ersten Zug und lachte. "Oh Süße, da bin ich ganz deiner Meinung, ich rauche Zigaretten nun schon seit ca. 2 Jahren nicht mehr." Verwirrt sah ich ihn und sein rauchendes Irgendetwas an.  So schnell Kc's grinsen da war, verflog es auch wieder. Er zog seinen Kopf und Mundwinkel  nach unten. "Also dann, schönen Tag noch" Als er sich umdrehte flog sein Feuerzeug aus der Tasche. Ich hob es auf und erkannte den berühmten Nirvana Smiley darauf. Ich grinste. "Kc, du hast etwas verloren" Wie angewurzelt blieb er stehen und drehte sich langsam um. "Woher kennst du meinen Namen?" Fragte er und wurde Käseweiß im Gesicht. Ich grinste ihn an und genoss die Überhand zu haben. "Komm runter Mann, ich bin Alec's Mitbewohnerin. Er hat mir mal von dir erzählt" sagte ich.  Kc setzte zum Kontern an, doch er hielt inne. Er riss mir das Feuerzeug aus der Hand und ging Wortlos davon. Idiot, dachte ich mir und ging in Richtung Fred's Laden. Dort angekommen begrüßte mich Fred wie immer mit einer erdrückenden Umarmung. "Na Mimi wie war's gestern mit Alec?" "Es war schön" sagte ich und legte die DVD auf den Tresen. "Junge Liebe" sagte Fred und schlug sich dabei auf die Brust. Er nahm die DVD und brachte sie zurück in sein Lager. "Sag mal Fred, würdest du jemanden einstellen?" rief ich ihn nach. Hastig kam er zurück. "Was? Nein, nein ich stelle Niemanden ein. Der Laden ist so klein, den schupfe ich schon alleine. Außerdem kann ich mir keinen Angestellten leisten" "Auch nicht, wenn die Angestellte eine sehr gute Freundin wäre und dringend ein bisschen Geld braucht?" Fragte ich  und sah Fred mit großen Augen an. "Mimi..." sagte er schwach. "Ach komm schon Fred ich brauche einen Job. Mein Ersparnis wird schon langsam alle und es ist ende des Monats, ich muss Alec die Miete zahlen. Außerdem würde jemand zweites hier im Laden nicht schaden. Ich könnte alles sauber machen und ein paar Dinge gehören hier dringend erneuert. " Also erstens, musst du Alec keine Miete zahlen, das weist du. Du weist du könntest gratis bei ihm Wohnen, aber ich weis auch, dass du das nicht willst." Fred unterbrach seinen Satz und sah mir eine Zeit lang in die Augen, bis er nachgab. "Also gut, du fängst nächsten Mittwoch an. Ich kann dich aber nur geringfügig einstellen. Du kommst jeden Mittwoch und Donnerstag und jeden zweiten Dienstag okay?" "ICH LIEBE DICH FRED, DANKE DANKE DANKE!" quietschte ich und sprang Fred um den Hals.  "Sag das nicht zu früh, du wirst mich hassen wenn du erst  siehst wie mickrig die Bezahlung ist." sagte Fred lachend und schlang seine Arme um mich. 


"Alec?" rief ich, als ich die Eingangstür aufmachte. Er rannte aus dem Wohnzimmer auf mich zu. "Hast du heute mit Kc gesprochen? Wieso sagst du ihm, ich hätte dir von ihm erzählt?" "Mein Tag war toll, danke der Nachfrage. Komm runter Alec, er hat mir sozusagen mein Leben gerettet. Ich hab nicht aufgepasst und hab das Auto hinter mir nicht gesehen und er hat mich auf den Straßenrand gezogen. Ich hab ihn Kc genannt und er hat mich daraufhin gefragt wieso ich seinen Namen kenne und da hab ich gemeint, dass du mir von ihm erzählt hast." Am liebsten hätte ich Alec angeschrien und ihn gefragt welches Geheimnis er mit Kc hat, welches ich nicht wissen darf. Aber ich wollte Fred nicht mit reinziehen. Alec's Gesicht entspannte sich. Er lächelte und strich mir durchs Haar. "Tut mir leid, dass ich dich so angefahren bin Mia. Es war heute ein stressiger Tag. Ist dir etwas passiert? Soll ich dich in das Krankenhaus fahren?"  "Mir geht's gut. Ich muss dir noch etwas sagen. Ich hab jetzt einen Job, bei Fred." "Einen Job? Du weist du.." "Ja Alec, ich weis ich muss mir keinen Job suchen und ich muss dir keine Miete zahlen, aber ich will es. Ich will nicht deine kleine Hausfrau sein." "Du meinst meine kleine hübsche Hausfrau" "Ich meine es ernst Alec, hör auf so blöd zu grinsen." Er zog mich an sich und umarmte mich. Am liebsten wäre ich für immer in seinen Armen und ich wünschte mir, dass unsere Umarmung nie aufhören würde. Doch dann viel mir wieder gestern Abend ein. Schnell löste ich mich aus Alec's Umarmung und schaute verlegen zu Boden. "Hör mal, also wegen Gestern" stotterte ich vor mich hin. "Es ist nichts passiert Mia. Du bist, nachdem du mir deine Zunge in den Hals geschoben hast eingeschlafen. Dein erstes Mal sollte etwas besonderes sein, mit Jemanden den du wirklich gerne hast." Ich wurde rot und ich fing an zu schwitzen. Ich fuhr mir durch die Haare und traute mir nicht Alec ins Gesicht zu schauen. Ich versuchte etwas zu sagen, aber ich war so beschämt und brachte kein Wort hinaus. Alec räusperte sich, auch er war ein wenig verlegen. "Heute kommt eine alte Freundin von mir vorbei, das wollte ich dir noch sagen." Ich nickte und verschwand in die Küche. Ich machte den Abwasch und begann Abendessen zu kochen. Ich machte Alec's Lieblingsessen, Süßkartoffelauflauf mit Ziegenkäse. Ich wusste nicht wohin er gegangen war, denn normalerweise kochen wir immer gemeinsam.

Als der Auflauf fertig war hörte ich wie die Eingangstüre aufging. "Hier sind wir schon, stell deine Sachen ruhig hier ab. Warte ich nehme deine Jacke." Langsam ging ich aus der Küche in den Flur zur Eingangstür. Es war Alec mit seiner anscheinend alten Freundin. Sie war wunderschön. Schwarze lange Haare, mandelförmige strahlend blaue Augen, wunderschöne volle Lippen und eine Traumfigur. Neben ihr sehe ich aus wie ein alter Putzlappen, wie ein kleines albernes Kind, das denkt sie könnte mit einem fünf Jahre älteren etwas anfangen. "Mia, das ist Sharon." Sagte Alec ohne seinen Blick von Sharon abzuwenden. Er sah sie an, wie er mich noch nie angesehen hat. So verliebt und glücklich. Es zerbrach mich. "Hi Mia, nett dich kennen zu lernen. Alec hat mir einiges von dir erzählt. Du hast recht Alec sie ist wirklich sehr süß." Sagte Sharon als sie mich umarmte. Ihre haut ist perfekt und ebenmäßig, alles an ihr ist perfekt. Kein Wunder, dass Alec sie so ansieht. Ich atmete tief ein und aus. "Ich hab essen für euch gemacht. Alec's Lieblingsessen. Steht alles schon am Tisch, also dann viel Spaß." Ich wollte weg, einfach nur weg, doch Alec hielt mich am Arm fest. "Mia, was ist den los?"  "Ich bin verabredet, kann spät werden heute. Schönen Abend noch." Ich rannte aus dem Haus. Tränen füllten meine Augen. Ich hörte wie Alec mir nachrief, aber ich blieb nicht stehen. 


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Das war Teil fünf. Ich hoffe es hat euch gefallen.

Wie schon gesagt tut mir leid, falls mir Rechtschreibfehler unterlaufen sind, denn das sind sie sicher. 

Ich wünsche Euch noch einen schönen Tag/Nacht oder wann auch immer ihr das hier liest. 

WHERE IS KURT COBAINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt