》Das Wovor des Erschreckens ist zunächst etwas Bekanntes und Vertrautes. Hat dagegen das Bedrohliche den Charakter des ganz und gar Unvertrauten, dann wird die Furcht zum GRAUEN.《
500 v.Chr. In einem kleinen Dorf in der Nähe eines Waldes
,,Los Zarina! Beeil dich es wird bald dunkel sein, und Harrys Zustand verschlechtert sich von Minute zu Minute! Du weißt was wir brauchen, Vivica und ich haben dir immer alles erzählt, über jeden Zauber haben wir dich informiert mein liebes Kind. Wir haben dich sonst nie dazu gezwungen große Zauber zu sprechen aber jetzt brauchen wir auch deine Kraft, Tante Vivica schafft es alleine nicht, los beeil dich!" Meine Mutter drückte mir einen Korb in die Hand und drängelte mich aus unserer Hütte. Ich hatte Panik, Panik um meinen Burder, Panik das dieser Zauber nicht klappen könnte, Panik das meine Kraft nicht reichen würde. Ich rannte in den Wald um einige Heilpflanzen zu besorgen, Eukalyptusblätter, Fichtenzweige, Kamillenblüten, Kieferzapfen, Pfefferminzblätter und Thymiankraut. Wir brauchten jede dieser Pflanzen um einen Heilzauber über meinen kleinen Bruder Harry zu legen. Er leidet an einer Lungenentzündung. Es war keine tödliche Krankheit für eine ausgewachsene Person, aber für ein Kind konnte es schlimme Folgen mit sich ziehen, und er war doch noch ein Kind mit seinen 15 Jahren. Ich lief einen kleinen Berg entlang, es war eine übersichtliche Lichtung und bald schon würde ich zum Wald kommen. Ich liebte es in den Wald zu gehen und Pflanzen zu sammeln, ich liebte es die Blätter mit einem leichten Zauber zum fliegen zu bringen, ich liebte es Beeren zu sammeln und sie zu Farben zu mischen um zu zeichnen. Ich fühlte mich der Natur schon immer verbunden. Ich liebte es wie mein schwarzes Kleid im Wind wehte und sich in den Zweigen verfing. Aber ich hasste es in den Wald zu gehen um Heilkräuter zu sammeln, die für Personen gedacht waren, die bald sterben könnten. Immer im Hinterkopf zu haben das ich zu spät, wieder zurück sein könnte, war schrecklich. Und jetzt, ist es auch noch mein kleiner, kranker Bruder, dessen Leben davon abhängt ob ich die richtigen Pflanzen rechtzeitig finde werde.
Ich schaffe es nicht länger als 2 Minuten mit ihm in einem Zimmer zu sein, ich halte es einfach nicht aus ihn so zu sehen. Womit hatte er das verdient? Womit hat irgendeine lebende Seele sowas verdient. Ich habe viele Personen gesehen die an einer Lungenentzündung litten. Wir verloren schon meine Tante Selin an dieser Krankheit. Sie war wie eine zweite Mutter für mich gewesen, sie ging immer mit mir in den Wald und brachte mir die Unterschiede zwischen den verschieden Pflanzen bei, genau wie deren Wirkweisen. Meine Mutter und ich waren am Boden zerstört als sie von uns ging, was würde nur geschehen wenn unser Zauber nicht wirkt, wie damals als wir es bei meiner Tante versuchten, ich war doch erst 14, ich war zu schwach, ich konnte meine Tante nicht retten. Was ist wenn nun unserem Harry das gleiche Schicksal droht. Wenn ich nach 3 Jahren immer noch nicht stark genug bin. Ich spürte etwas warmes meine Wange herunterlaufen, und wurde somit wieder aus meinen Gedanken geholt. Ich hatte gar nicht bemerkt gehabt, das ich anfing zu weinen. Ich strich meine Tränen zur Seite und machte mich auf die Suche nach den besagten Pflanzen. Es dauerte auch nicht lange da hatte ich sie alle beisammen. Durch das ganze Nachdenken hatte ich gar nicht bemerkte gehabt, das es schon anfing dunkel zu werden. Somit nahm ich meinen Korb, mit allen Pflanzen die ich brauchte und rannte so schnell ich konnte zurück zum Dorf. Ich schlug die Tür unsere Hütte auf und stürmte in das kleine Zimmer meines Bruders. Tante Vivica hatte, während ich im Wald war alles nötige vorbereitet, die Kerzen brannten schon im Kreis um meinem Bruder herum. Er sah noch schwächer aus als heute morgen, der Zauber musste so schnell wie möglich durchgeführt werden. ,,Bist du soweit Zarina? Kann ich den Trank vorbereiten?" Ich reichte meiner Tante den Korb und kniete mich langsam neben Harry nieder. Er öffnete leicht seine braunen Augen und machte Anstalten etwas sagen zu wollen. Ich drückte sanft meinen Finger auf seine Lippen und flüsterte ,,Pscht Harry, alles ist gut ich bin bei dir, Tante Vivica und ich werde dich heilen, dann geht es dir wieder viel besser und wir werden wieder wie früher im Wald spazieren gehen können hörst du? Mit Vater verstecken spielen, zusammen zeichnen und wieder Beeren sammeln gehen. Du musst jetzt stark sein mein kleiner, du darfst dich jetzt nicht anstrengen. Wir mischen schnell einen leckeren Saft zusammen und dann wirst du gut schlafen können und wenn du morgen früh wieder aufwachst wirst du wieder gesund sein mein Schatz, das verspreche ich dir." Er nickte nur schwach und krächzte leise ,,Danke Schwester, ich hab dich lieb." Kaum hatte er das ausgesprochen, musste er schrecklich husten und fing zum aller ersten mal an Blut zu spucken. Panik stieg in mir hoch. Ich versuchte ihn zu beruhigen, was mir nur schlecht geling. Dann schloss er wieder seine Augen und fing ruhig an zu atmen. Ich gab ihm einen Kuss auf die Stirn und hauchte ein leises ,,Ich hab dich auch lieb Brüderchen." Vorsichtig legte ich seinen Kopf zu Boden und gesellte mich zu Tante Vivica. ,,Tante wie lange wird es noch dauern, wir müssen uns beeilen, Harry fängt schon an Blut zu spucken und er wird von Minute zu Minute schwächer. Wir müssen uns beeilen." ,,Ich weiß Zarina, es geht nun mal nicht schneller, wir werden deinen Bruder retten. Nimm deinen Platz ein, und sammle deine Kräfte.", wies mich meine Tante hin und ich folgte ihrer Aufforderung. Ich schloss meine Augen und versuchte meine ganze Kraft hervorzuholen. Es musste dieses Mal einfach klappen. Ich hörte wie meine Tante gegenüber von mir Platz nahm, ich öffnete meine Augen und sah meine Tante entschlossen an. Sie hob den kleinen Kopf meiner Bruders und floss ihm den Saft ein. Die Schale stellte sie zur Seite und reichte mir ihre Hände und forderte mich auf diese zu ergreifen. Wir saßen nun beide mit unseren Armen über Harry gebeugt. ,,Sprech mir nach Zarina." Meine Tante schloss die Augen und begann zu sprechen ,,Phasmatos Tribum Melan Veras Raddiam Onu Pavadus Ponemus. Phasmatos Tribum Melan Veras Raddiam Onu Pavadus Ponemus." Ich tat es ihr gleich und schloss mich ihr an ,,Phasmatos Tribum Melan Veras Raddiam Onu Pavadus Ponemus. Phasmatos Tribum Melan Veras Raddiam Onu Pavadus Ponemus." Wir wurden immer lauter, die Kerzen neben uns begannen zu lodern und es kam ein unerbittlicher Wind hinzu, die Fensterläden flogen auf. Ich riss erschrocken die Augen auf und hörte auf zu sprechen, das passierte das letzte mal bei meiner Tante nicht. ,,Zarina nicht aufhören es funktioniert", schrie Vivica mich an. Ich sprach wieder den Zauber und der Wind wurde stärker, die Flammen größer und größer, ich spürte das es klappte. Zumindest dachte ich das. Wir hörten nicht auf bis plötzlich alle Flammen erloschen und der Wind so plötzlich verschwand wie er auch gekommen war. Ich riss meine Augen auf und sah meine Tante gespannt an. ,,Hat es geklappt?" Meine Tante senkte ihren Blick darauf hin nur. ,,Tante Vivica? Was ist? Ich konnte spüren das es klappt! Es war anders als bei Tante Selin, es war viel elektrisierender. Es muss doch geklappt haben, hast du es nicht auch gespürt er wird doch wieder gesund werden?" ,,Zarina!", unterbrach sie mich. Ich verstummte auf der Stelle. ,,Es hat sich nichts geändert, im Gegenteil es ist schlechter geworden. Unser Zauber hat seinen Tod nur rausgezögert, ich muss mit deinem Vater reden was nun geschehen wird." Meine Augen füllten sich mit Tränen, ich starrte sie emotionslos an. Ich sah von meinem Bruder und ihr hin und her, die erste Träne fand ihren Weg meiner Wange entlang hinunter. Ich stand auf und stürmte aus dem Zimmer. Es war mittlerweile mitten in der Nacht gewesen, ich steuerte direkt auf das Lagerfeuer zu das noch leicht glühte. Voller Wut entfachte ich mit einer Handbewegung ein riesen Feuer und schrie vor Schmerzen auf. Ich hatte wieder versagt. Ich war wieder zu schwach gewesen, ich konnte meinen Bruder einfach nicht retten. Wieso war ich eine der schwächsten Hexen die ich kannte. Ich fiel auf meine Knie und fing bitterlich an zu weinen, auch das Feuer begann allmählich wieder an sich zu beruhigen. Ich hörte Schritte die näher kamen, aber es interessierte mich in diesem Moment nicht im geringsten. Eine starke Hand legte sich sanft auf meinen Rücken. ,,Kleines, höre auf zu weinen." Ich kannte diese Stimme nur zu gut. ,,Ich weiß wie sie sich fühlen, aber durch ihr Geweine machen sie es nicht besser." Ich schüttelte die Hand von meinem Rücken und drehte mich um. Er war 2 Jahre älter als ich, stark gebaut, mindestens 2 Köpfe größer als ich. Dunkle, braune Haare, haselnussbraune Augen, ein unwiederstehliches Lächeln mit kerzengeraden Zähnen, jede in unserem Dorf würde sich was daraus machen wenn er sie >kleines< nennen würde. Doch ich nicht. Mein Vater hatte mich ihm seit meiner Geburt versprochen. Und er war sich dessen sicher das ich ihn heiraten würde, zu sicher für meinen Geschmack. ,,Sie wissen gar nichts, rein gar nicht wie es sich anfühlt wieder und wieder zu versagen!", schluchzte ich. ,,Und ich werde so viel weinen wie möglich ist, um meinen Schmerz zu ertränken." Ich drehte mich wieder in die Richtung des Feuers um. Er legte nun beide Hände um mich, um mir zu beweisen er sei für mich da. Doch mir bedeutete diese Geste im Moment gar nichts. Nichts konnte mir meinen Schmerz nehmen, oder ihn lindern. Nichts konnte mir mein Versagen nehmen. ,,My Lord, würden sie mich bitte alleine trauern lassen?", fragte ich deshalb höflich. Er machte zuerst keine Anstalten zu gehen, doch dann lockerte sich sein Griff und ohne ein weiteres Wort entfernte er sich. Nun da ich wieder mir alleine überlassen wurde, kamen wieder die Tränen in meinen Augen zurück, und ich fing leise an zu weinen.
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🥀 The Forgotten Beauty 🥀
ParanormalLangsames Update Diese Geschichte ist urheberrechtlich geschützt, bitte nichts kopieren❤ ---‐----------------------------------------------- Seit Jahrzehnten von allen vergessen, verlassen und nicht mehr in Erinnerung gerufen. Das stärkste Wesen auf...