》Kapitel 8《

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》Wer den FEIND umarmt, macht ihn bewegungsunfähig.《

Grauenvoll brach meine Stimme krächzend ab. Ich konnte einfach nicht mehr weiter schreien, auch wenn den Schmerz hinaus zu schreien angenehmer war, ließen meine Stimmbänder dies nicht mehr zu. Endlich ließ auch Esther von mir ab indem sie den elektronischen Apparat abschaltete. Erleichternd atmete ich aus und konnte zum ersten Mal wieder meine Muskeln entspannen, die ich schmerzerfüllt angespannt hatte. Mein Stirn war schweißgebadet und ich konnte fühlen wie meine Lippen zitterten. Jeder Muskel meines Körpers zuckte aufgrund dieser hohen Elektrizität, welcher sie ausgesetzt waren. Etwas angeekelt krümte ich meine Nase, denn ich könnte schwören, den Geruch von verbranntem Fleisch wahr zu nehmen. Meinem verbrannten Fleisch. Es fühlte sich an als würde mein Magen sich schlagartig zusammen ziehen. Mir war übel. Es war abstoßend den Geruch meines verbrannten Körpers zu riechen. ,,Ist das alles was du zu bieten hast, alte Hexe?", keuchte ich wütend. Ich versuchte stark zu klingen und meine Tränen zurück zu halten, ebenso wie meine Würgereiz. Amüsiert grinste Esther mir direkt in meine Augen. ,,Mein Kind, ich muss nicht mehr bieten können. Ich hab dich schon längst da wo ich dich haben wollte." Sie drehte sich von mir und blickte nun Klaus an. Was meinte sie damit? Wo hatte sie mich? ,,Ich denke du hast genug gesehen, mein Sohn. Zarina und ich werden uns jetzt ein bisschen unterhalten und Informationen austauschen. Wenn ich dich bitten darf?" Mit einer siegessicheren Miene machte sie eine Handbewegung zu dem Mann, der Klaus reingebracht hatte. Wie auf Kommando packte er Klaus grob unter seine Arme und schleppte ihn schleifend wieder aus dem Raum. Wütend versuchte Klaus sich aus den Fängen des Mannes zu befreien, vergebens. Traurig verfolgte ich Klaus und den Mann mit meinen Augen, welche nun die Tür erreicht hatten. Kurz bevor die beiden in ihr verschwanden, drehte sich Klaus noch ein letztes Mal in meine Richtung. Ich konnte die Verzweiflung in seinen Augen sehen, zumindest ging ich davon aus das es Verzweiflung war, welche sich in seinen blauen Augen spiegelte. Doch in diesem Moment, gelang es mir nicht an etwas anderes zu denken, als an diesen nur sehr langsam abklingenden Schmerz. Immer wieder zuckte ich zusammen, obwohl ich schon lange nicht mehr den elektrischen Impulsen ausgeliefert war. Knallend fiel die schwere Holztür zu. Jetzt waren nur noch Esther und ich hier. Mühevoll schob sie den Elektroschocker beiseite und machte sich somit den Weg zu mir frei. Lächelnd stellte sie sich an meinen Kopf und legte ihre Hände auf meine Schläfen. ,,Was tust du?", zischte ich aufgeregt und fuchtelte mit meinem Kopf. Vergeblich versuchte ich diesen aus ihren Händen zu befördern, was mir jedoch sogar mit all meiner Kraft nicht gelingen wollte. ,,Tsch, tsch Zarinalein. Ich möchte lediglich ein paar winzig kleine Informationen von dir. Ich verspreche dir du wirst auch welche von mir erlangen. Der Tausch wird es wert sein." Für einen kurzen Moment hielt ich inne. ,,Welche Dinge könntest du schon wissen, die für mich von Bedeutung sein könnten?", heftig schüttelte ich mit meinem Kopf und versuchte mich ein weiteres Mal aus ihrem Griff zu befreien. ,,Vertrau mir, ich habe Informationen die du nur zu gern haben willst.", seufzte die Hexe und ließ von meinen Schläfen ab. Mit schnellen Schritten verschwand sie im hinteren Teil des Raumes. Innerhalb weniger Sekunden trat sie, mit einer kleinen Flasche, wieder in mein Blickfeld. ,,Ich ging davon aus, dass meine Foltermethode genug Schmerz auf einmal war um dich willig zu machen. Doch ich glaube ich muss zu weiteren Mitteln greifen." Panisch blickte ich zuerst auf die Flasche dann zu Esther, welche nun stürmisch auf mich zu lief während sie die Öffung der Flasche auf drehte. Gerade als ich zum Sprechen ansetzten und protestieren wollte, drückte sie mir schon die Flasche auf meinen Mund und erstickte meinen Versuch zu reden. Ich konnte spüren wie die durchsichtige Flüssigkeit sich einen Weg entlang meiner Schleimhaut ätzte. Immer weiter und tiefer sank die Flüssigkeit und verbrannte meinen Hals von innen heraus. Mehrere Male verschluckte ich mich und versuchte dem starken Druck von Esther zu entfliehen, doch sie hielt das Getränk weiter stur auf mich gerichtet. Bis zum letzten Schluck wich sie keinen Millimeter zurück. Mit einem Mal entfernte sie die Flasche, worauf ich hektisch nach Luft schnappte und versuchte die unerträglichen Schmerzen wieder heraus zu spucken. Ich konnte fühlen wie meine Sinne nachließen, wie mich mein klarer Verstand verließ. Alles um mich herum verschwamm, meine Augenlider wurden schwer. So schwer wie Beton und drohten zu zufallen. Ich hatte Schwierigkeiten sie offen zu halten. Ich durfte nich nach lassen. Ich durfte nicht aufgeben. Schwäche zu zeigen war keine Option, doch mir blieb keine andere Wahl. Mit restlicher Kraft zwang ich mich zu einer letzten Frage ,,Was war das?" Die Frage war eher ein Hauchen. Ich war mir nicht einmal sicher ob Esther es gehört hatte, doch sie antwortete mir als sie wieder die Position an meinem Kopf einnahm. ,,Ein kleines Gemisch aus Eisenkraut und Wolfswurz. Jetzt gehören deine Gedanken mir.", flüsterte Esther leise in mein linkes Ohr ehe alles um mich herum dunkel wurde und ich ihr hilflos ausgeliefert war.

🥀 The Forgotten Beauty 🥀Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt