3|Nicht allein

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Es klappte! Die Tür war offen! Meine Kollegen waren wohl doch nicht so ordentlich und vorsichtig wie sie es eigentlich sollten. Denn immerhin waren sie zuletzt hier und hatten den Tatort unter die Lupe genommen. Aber na ja, umso besser für mich. So konnte ich einfach herein spazieren.
Dies tat ich nun auch. Hinter mir schloss ich die Tür wieder.

Meinen Blick ließ ich durch den Flur des Hauses schweifen. Wow! Der Flur war wirklich riesig!

Langsam schreitete ich durch den Eingangsbereich. Mein Weg führte geradeaus ins Wohnzimmer.

Abrupt blieb ich wie angewurzelt auf der Türschwelle stehen. Das gab es einfach nicht! Nein, das war doch nicht möglich! Die meisten Spuren, von denen ich in der Fallakte laß, waren beseitigt! Wer zur Hölle war das? Hatten das meine dusseligen Kollegen selbst weggemacht? Oder war der Mörder etwa noch mal Vorort gewesen und hatte dann die Spuren beseitigt?

Weiter nachdenken konnte ich nicht, denn aufeinmal vernahm ich Schritte, die soweit ich es zu ordnen konnte vom Stockwerk über mir kamen.

Sofort griff ich zu meiner Waffe und ging vorsichtig und auf leisen Sohlen die Treppe hinauf. Bis jetzt sah ich niemanden. Doch als ich mich oben befand, fiel mir sofort eine Tür auf, die einen schmalen Spalt breit offen war. Weiterhin langsam näherte ich mich mit gezückter Waffe der Tür. Mein Blick haftete an diesem schmalen offenen Spalt. Plötzlich schob sich eine Gestalt in mein Blickfeld. Jetzt musste ich schnell handeln. Sofort platzte ich ins Zimmer rein, richtete meine Waffe auf die Person und brüllte: "Keine Bewegung!"

Schockiert schaute mich ein junger Mann an, der nur in Boxershorts vor mir stand. Verblüfft senkte ich meine Waffe. Ich traute meinen Augen kaum.

"Du?!", fragte ich verwirrt. Das war einfach unmöglich. Nie im Leben konnte dies wahr sein.

"Was machst du hier?", stellte ich nun die Frage, als keine Reaktion kam.

Verlegen kratzte der junge Mann vor mir sich am Hinterkopf. "Es ist anders als du es wahrscheinlich denkst, Ámbar", meinte er. Daraufhin erwiederte ich: "Ich denke nichts, ich bin nur verblüfft."

Langsam und anscheinend vom Schock erholt, setzte er sich auf's Bett, da wir uns im Schlaf- oder Gästezimmer befanden.

Er deutete mir mit einer Handgeste, dass ich mich zu ihm setzen sollte, was ich auch tat. Dann begann er auch schon alles zu erzählen. "Es ist so, dass ich gestern Abend eigentlich mit Luna verabredet war. Doch sie war nicht zu hause, also wartete ich auf sie. Aber sie kam nicht, deshalb dachte ich mir, dass ich einfach hier bleibe. Irgendwann musste sie ja schließlich nach Hause. Dann bin ich eingeschlafen und bin gerade wach geworden. Dann kamst auch du schon ins Zimmer geplatzt."

Mit tausend Fragen im Kopf hörte ich ihm die ganze Zeit zu. Ich glaubte, er wusste es noch nicht, deshalb musste ich es ihm sagen. "Ramiro, sie ist tot."

Nun schaute er noch schockierter drein als zuvor. Er wollte wissen, was passiert wäre, warum sie tot war und ich erklärte ihm alles, was ich wusste.

Jetzt, wo er es wusste, sah ich eine Spur Traurigkeit in seinen Augen. Vielleicht war es jetzt unpassend, aber ich musste ihn einfach fragen. "Warst du ihr fester Freund?" Kaum sprach ich diese Frage aus, lachte er kurz auf. Warum lachte er denn?

"Nein, nein. Ich doch nicht. Ich war nur hier... um mit ihr zu schlafen", gestand er mir.

Grinsend schüttelte ich den Kopf. Er hatte sich kaum geändert, er war genauso wie in den guten, alten Zeiten. Schon damals auf der Highschool nutzte er jede Gelegenheit, bei der er ein Mädchen vögeln konnte, egal welches. Mich hatte er aber nie dazu bekommen. Zwar waren wir damals beste Freunde, aber mehr auch nicht. Das war auch ein Grund, warum unsere Freundschaft den Bach runter ging. Nie wollte er akzeptieren, dass ich nicht mit ihm ins Bett wollte.

Plötzlich umspielte ein Grinsen seine Lippen. "Hast du deine Meinung inzwischen geändert?", fragte er und kam mir näher. Jedoch drückte ich ihn von mir weg. "Nein."

Beleidigt setzte er sich aufrecht hin und verschränkte seine Arme. Man... war er schlimm.

"Es tut mir Leid, aber ich bin dazu gezwungen dich hier raus zu werfen", warf ich die Worte einfach so herraus.

Diesmal blickte er mich verblüfft. "Warum denn?"

"Ich bin Polizistin", antwortete ich kühl und stand auf. Kurz musterte er mich, dann meinte er: "Ist mir gar nicht aufgefallen."

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Sorry, dass so lange nichts kam, aber momentan bin ich völlig unmotiviert. Vielleicht kommt bald wieder mehr.

Hoffe das Kapitel gefällt euch💕

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Mehr als nur ein Mord| Ambeo/Simbar FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt