Smile || Yoonmin

1

Traurig betrachtete ich mich im Spiegel und zog mir meinen Mundschutz über den Mund.
Ich zeige nicht gerne meinen Mund, vor allem nicht mein Lächeln.
Der einzige, dem ich mein Lächeln zeige, ist mein bester Freund Jimin.
Immerhin zeigt auch er mir sein außergewöhnliches Lächeln.

"Kommst Du?", lächelte er und stellte sich hinter mich und blickte in den Spiegel, vor dem ich stand.
Nickend drehte ich mich zu ihm und hielt ihm meine Hand hin.
Wir sind keine gewöhnlichen Freunde, wir sind speziell.
Aber nein, wir sind nicht zusammen.
Noch nicht, hoffe ich.
Ja, ich habe mich in ihn verliebt.
Und er weiß es nicht.

Lächelnd verschränkte er seine Finger mit meinen, als er meine Hand nahm, und zog mich die Treppen runter.
"Tschüß Mum!", rief er noch und verließ mit mir sein Haus.
Wieso ich bei ihm bin?
Meine Mutter ist gestorben, Krebs hatte sie. Und mein Vater hatte ich nie kennengelernt.
Ich bin sozusagen ein Weisenkind, aber das wollte Jimin nicht.
Deswegen wohne ich jetzt bei ihnen, oder eher zusammen mit Jimin im Zimmer.

"Du bleibst bei mir, ja?", befahl er lächelnd und blickte mich an, woraufhin ich nur nickte.
Jimin passte in der Schule besonders auf mich auf, er wollte nicht das mir auf irgendeiner Weise etwas passierte.

An der Schule angekommen, gingen wir beide in das Schulgebäude zu unserem Klassenzimmer.
Wir hatten Glück und sind in der Fünften in die gleiche Klasse gekommen, sonst wäre das ziemlich doof.
"Ich geh noch eben auf die Toilette ja? Hock dich schon mal rein", nickend bejahte ich und blickte Jimin nach.
Sollte ich nicht bei ihm bleiben?
Seufzend öffnete ich langsam die Klassenzimmertür und trat in dieses.
Direkt waren alle Blicke auf mich gerichtet.
"Och wie süß, er verdeckt extra sein Lächeln damit wir kein Augenkrebs bekommen", rief ein gewisser Mobber von mir und brachte die Klasse mal wieder zum lachen.
Jedoch ließ ich mir nichts anmerken und saß mich stumm an mein Platz.
Sprüche warfen sie mir an den Kopf, doch ich blockte sie alle ab. Zwar nur äußerlich, aber ich zeige keine Schwäche.
Doch dann saß sich ein Junge neben mich und grinste mich nur schief an.
Jimin? Wo bleibst Du?..