❀ Kapitel 2 ❀

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Jimin P.O.V

Seufzend schleppte ich meine unzähligen Koffer in das vierte Stockwerk des Mehrfamilienhauses.
Da kommt man neu in Seoul an und wird schon gleich von den überfüllten Straßen und Atmosphären überrumpelt.

Anfangs war noch alles gut, ein Parkplatz für mein Auto zu finden dauerte zwar seine Zeit, jedoch fand ich nach einer dreiviertel Stunde einen geeigneten Parkplatz für mein zukünftiges Leben. Doch meine gute Laune veränderte sich schlagartig, als ich merkte, das der Fahrstuhl gesperrt war und ich die Treppen nehmen musste.

Nach ein paar Minuten kam ich schon in meiner kleiner Wohnung an. Vorsichtig Schloss ich sie auf und meine Beine hatten einen gefühlten, halben Marathon hinter sich.

«Das habe ich mir echt größer vorgestellt..», seufzte ich und stellte mein Koffer auf den Tisch ab.
«Was solls, ich schlafe nur hier.»

Vorsichtig blickte ich mich in der spärlichen Wohnung um und räumte schon mal ein paar von den Klamotten in den Schrank ein.
Von dem schönen Busan in die Großstadt Seoul und das nur, weil ich zu einem anderen Gefängnis verlegt wurde. Richtig gehört, Gefängnis. Mein Beruf bestand aus Insassen aufzupassen, eher gesagt bin ich Gefängniswärter und mir wurde ein Platz in Seoul geboten. Mehr Geld, also warum nicht?

Da es noch ziemlich früh am Morgen war und ursprünglich heute meine Anmeldung erwartet wurde, ließ ich es mir nicht entgehen schon mal hinzufahren und vielleicht meinen ersten Tag dort zu starten.

~

Angekommen, blieb ich erstmal sitzen und schaute mir das Gebäude vom Auto aus an. Natürlich schlicht in weiß gehalten..eben..wie ein Gefängnis. «Nah dann mal auf, Herr Park..»

Schweren Herzens erhob ich mich aus meinem warmen Auto und schloss die Tür hinter mir ab. Hier kam es mir viel kälter vor als in der Stadt..wer hätte es gedacht.
Seufzend lief ich zum Eingang und wurde gleich erstmal von zwei meiner zukünftigen Kollegen aufgehalten.

«Die Besucherzeit ist Donnerstags um 16-17 Uhr. Ich bitte Sie wieder zu gehen und am Donnerstag zu kommen», wurde ich aufgefordert.

«Ich bin nicht deswegen hier.»

Schnell erklärte ich ihnen alles und wurde nach einer gründlichen Taschenkontrolle aufgefordert ihnen zu folgen. Der Hof für den täglichen Ausgang der Insassen war totenstill und kein einziger Mensch war dort zu sehen. Warscheinlich alle auf ihren Zellen.

An der 'Rezeption' angekommen wurde ich in das Büro des Leiters gebeten und so befand ich mich innerhalb kürzester Zeit vor dem Leiter dieses Gebäudes.

«Schön Sie persönlich kennenzulernen, Herr Park. Sie sollten gute Arbeit geleistet haben und sind ein treuer Mann», murmelte der Mann mittleren Alters und stolz nickte ich. «Ich will es nicht in die Länge ziehen, Sie werden gleich einmal hier rumgeführt und Ihnen wird alles gezeigt. Außerdem bekommen sie eine neue Kleidung. Was ist ihre Größe..?»

«M, Sir.» Nickend notierte er es sich und schaute dann zu mir. «Sie bekommen eine Etage in der Sie zuständig sind. Sie werden über diese Etage die Entscheidungen und Konsequenzen leiten und führen, ich hab vollstes Vertrauen in Sie, Park.»

«Ich gebe Ihnen die Liste der Insassen Ihre Abteilung. Name, Alter, dessen Straftat und wie lange er hier schon ist und noch verweilen muss steht dort drauf.»
Gespannt nahm ich die Liste und betrachtete alle Namen einmal kurz. So viele Leute in so einem jungem Alter. Ich verstehe es nicht..

Nachdem das Gespräch beendet war, kam einer meiner Kollegen und führte mich in eine Umkleidekabine. «Hier ist ist Ihre Uniform, ziehen Sie sich bitte um.»

Seufzend drehte ich mich um und fing an mich bis zur Boxer zu entkleiden. Da der Wächter allem Anschein nach nicht gehen wollte, zog ich mich mit roten Wangen in Windeseile um.

«Passt.»

«Gut, folg mir. Ich führe dich rum."»

Im schnellem Schritttempo und geradem Gang folgten meine Füßen dem hochgewachsenen Mann vor mir. Er erklärte mir wo alles lag. Die Küche, Bücherrei und der kleine Garten, wo sich die Insassen von diesem Leben etwas entfernen konnten und eine jeweilige Arbeit sich aussuchen durften.

«Und das werden ihre zukünftgen Gänge werden, in dem sie auf und ablaufen werden.» Super, das hörte sich schon mal vielversprechend an.

Ehrlich gesagt kannte ich es nicht anders. «Ihre Kollegen sind gerade in dem kleinen Essraum und machen dort Mittagspause. Ich würde in der Zeit mal kurz alle Zellen besuchen und sich Ihnen kurz und knapp vorstellen», meinte er noch und lief zur Tür, stoppte aber und drehte sich noch einmal zu mir um.

«Passen sie auf, Park. Hier gibt es welche die mit Ihnen spielen. Sie sollten mit ihnen spielen und nicht andersrum, zeigen Sie es ihnen. Sein Sie ruhig kalt und gefühlslos. Zeig ihnen, das Sie die Macht alleine haben.»

Und schon verschwand er hinter der Tür und ließ mich etwas unbeholfen zurück. Klasse..

Sofort nahm ich mein Zettel zur Hand und schaute nochmal alle Namen durch. Ich schaute mir das erste Zimmer an, prägte mir die Namen ein und fing dann an, das erste Zimmer zu öffnen. Ich ging alle Namen einmal durch und stellte mich kurz und knapp mit einem strengen Unterton vor.

So ging es weiter, bis ich an einem Zimmer ankam. Ich ging die Namen wieder durch und unter anderem war dort auch der Name Min Yoongi. Er war noch jung.

Kurz klopfte ich an, öffnete die Tür und schaute mir die Insassen an. Es stank ziemlich nach den verschiedensten Gerüchen und vor Ekel krauste ich meine Nase. «Macht das Fenster auf und lüftet, hier stinkt es wirklich penetrant...», seufzte ich und ging gerade durch zu dem Fenstern um es schnell zu öffnen und etwas frische Luft zu schnappen.

Ich blieb dort so stehen und las alle Namen vor, kam dann bei Min Yoongi an. «Min Yoongi..?»

«Hier.» Er lag im Bett und hob kurz die Hand, beachtete mich gar nicht, sondern starrte an die Decke. Schnell schaute ich auf den Zettel und seufzte. «Ein Frischling..», murmelte ich zu mir selber, jedoch so, das es jeder hören konnte. Seine Tat..Diebstahl, immerhin besser als Mord.

«Nah wie dem auch sei, ich bin neu hier und bin der Leiter dieser Etage.» Ich ging von der Fensterbank weg und lief langsam zur Tür, schaute mir noch einmal das Zimmer an.

Das ist echt widerlich. Wie will man hier drinne wohnen?

Ich verabschiedete mich schnell von den Häftlingen und klapperte die restlichen Zimmer ab, ratterte den selben Text genauso ab, wie in den Zimmern davor und stellte mich zum Schluss noch meinen netten Kollegen vor.

Mein restlicher Tag bestand daraus, einfach in den Gängen auf und ab zu laufen und aufzupassen, das nichts passierte. Am nächsten Tag sollte ich wohl mehr mit einbezogen werden und beim Mittagessen und während des Auslaufes der Häftlinge mit die Aufsicht übernehmen.

~

Als ich Abends in meinem Bett lag, dachte ich nochmal an alles nach und musste leicht lächeln. Ich habe auf jeden Fall die richtige Stelle gefunden und ich war gespannt, was in der Zukunft auf mich zukommen würde.

Nach einer weiteren halben Stunde schlief ich dann zufrieden und stolz ein und freute mich schon auf meinen neuen Arbeitstag.

Forbidden Love ↯Yoonmin↯ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt