4. Kapitel Isabelle

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Etwas musste passiert sein.
Hatte sie ihre Mutter jemals
so aufgelöst gesehen?
Ein Bild von Max schob
sich vor ihr inneres Auge.
Der Tod!
Sie schrie
„Mum, was ist passiert?"
Stille.
Nach einem Moment
der Verzweiflung stürmte
sie durch das
New Yorker Institut
und rief nach Jace
und ihrem Vater,
und Alec?
Wo war er?
Bestimmt trieb er sich
mal wieder in Magnus' Wohnung rum.
Sie lächelte.
Sie hatte ihren Bruder
noch nie so glücklich erlebt,
bevor er mit Magnus zusammengekommen war.
Jace kam schnellen Schrittes aus der Waffenkammer
und Robert Lightwood trat
aus der Bibliothek.
„Mum" brüllte sie
und zu dritt liefen sie zu Maryse,
die als ein Rest Elend zusammengekauert
in der verstaubten Ecke,
die nie gesäubert wurde,
saß.
Robert kniete
sich liebevoll neben
seiner Frau nieder.
Unter seiner Umarmung
zuckte sie zusammen
und ihr entfuhr ein
heiseres Wimmern.
Isabelle wusste,
dass ihre Mutter Zeit brauchte
und gab Jace und ihrem Vater
mit einer Augenbewegung
zu verstehen sich hinzusetzten.
Zu dritt ließen sie sich
neben Maryse auf
den Parkettboden nieder
und warteten.
Für Isabelle war
das Warten sehr unangenehm.
Sie wünschte sich so sehr,
dass Alec jetzt hier wäre
und mit ihr warten würde.
Isabelle wollte wissen,
wieso ihre Mutter so verzweifelt war.
Plötzlich nahm Isabelle
eine Bewegung im Augenwinkel war
und sah wie Maryse Lightwood
sich langsam aufsetzte.
„Mom, was ist passiert?"
entfuhr es ihr.
Maryse schwieg
und eine weitere Ewigkeit vergang.
Doch dann öffnete sich der Mund ihrer Mutter
und ein leises Flüstern erklang.
Erst verstand Isabelle nichts,
doch dann konnte sie
einzelne Worte erkennen.
„Alexander...ist...tot."
Ruhe breitete sich aus.
Es war zu ruhig
um wahr zu sein.
Bilder aus ihrer Kindheit
zogen vorbei.
Bilder zusammen im Sandkasten,
Bilder bei ihrem
gemeinsamen Schattenjägertraining,
Bilder aus Zeiten
in denen Max noch ein
kleiner Junger war,
fast noch ein Baby,
Bilder,
als sie Hand in Hand
gegen das Böse
in dieser Welt
gekämpft haben.
Das ist nicht die Wirklichkeit.
Das ist nicht die Realität.
Oder doch?
Ihr zweiter Bruder,
verloren.
Ihr stiller Begleiter.
Ein hoher Ton erklang
und Isabelle ersarrte.
Das Geräusch brachte
ihr Herz zum gefrieren.
Dann wieder zum schmelzen.
Immer schneller.
Hitze und Kälte durchströmte ihren zierlichen Körper.
Alles begann sich zu drehen.
Und plötzlich wurde
ihr bewusst,
dass der Schrei
aus ihrer Kehle stammte.
Sie schloss den Mund
und die Augen.
Wimmerte und Strampelte
bis sie reglos liegen blieb.
Sie konnte nicht mehr.

Irgendwer hatte sie in
ihr Bett getragen. Jace.
Isabelle wachte auf
und wieder und wieder
wurde sie von dem Horror
des letzten Tages überschüttet.
Alec tot. Alec tot. Alec tot.
Das Unmögliche ist geschehen.
Vorgestern noch mit einem schlichten, typischen Aleclächeln verabschiedet,
jetzt nie mehr.
Aber dann spürte sie,
dass sie nicht allein war.
„Simon!" schrie sie
und fiel in seine Arme.
Wie sehr hatte sie das vermisst.
Er gab ihr das Gefühl in diesem Moment nicht vollkommen alleine zu sein
„Wie?"
schluchzte Isabelle in sein, schwach nach Melonen riechendes,
Sweatshirt.
„Clary hat es mir erzählt" flüsterte er ihr liebevoll zu. „Wo ist Jace?"
fragte sie.
„Er ist bei Clary"
antwortete er.
Die Tränen flossen ihr über
das glasige Gesicht.
Sie hörte die dumpfen Stimmen ihrer Eltern aus dem Esszimmer.
Isabelle bat Simon zu gehen und er drückte ihr einen leichten Kuss auf die Schläfe und sie lösten sich
schweren Herzens.
Als sie kurz nach ihm
ihr Zimmer verließ
stoppte sie abrupt.
„Sei eine Schattenjägerin,
sei stark, für Mom und Dad
und Jace...für Alec."
Aber es half nichts.
Ihr Herz war wie
eine schwere Last
in ihrem Brustkorb.
Als sie das Esszimmer
betrat stach ihr sofort Alecs Platz ins Auge.
Leer.
„Mom, Dad,
war es ein Albtraum?"
fragte sie schwach.
Es blieb still.
Auch ihre Familie wusste,
dass sie sich die Frage
selbst beantworten konnte.
„Nein, Natürlich nicht.
Es war kein Albtraum.
Das ist echt.
Mein verdammtes Leben.
Mein verdammtes Ich.
Er kommt nie wieder.
Nie wieder."
schrie sie innerlich.
„Wie? Warum?"
flüsterte sie
und dann begann Maryse
zu erzählen:

Izzy, du machst das!!!Ich kann nicht aufhören zu weinen😭 aber es ist unglaublich schön ❤❤️❤️

~City of Death~ MalecWo Geschichten leben. Entdecke jetzt