Max.

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Max.
Max ist ein junges, durchschnittlich hübsches Mädchen. Man könnte behaupten sie wäre ein einfach ganz normales Mädchen, nun das war sie auch. Aber manchmal sind die normalsten Menschen, die spannendsten.
Die braunen Haare waren früher immer in einen hohen Zopf gebunden, doch mittlerweile trug sie kurzes Haar, und fielen ihr gerade wieder ins Gesicht als sie sich nach vorne, über ihre Kamera beugte. Es war Mal wieder viel zu spät geworden, draußen sank sich die Sonne schon. Draußen, hinter dem Fenster der Bahn, welche sie nach Hause bringen sollte. Sollte, wenn sie dank einer Panne nicht schon wieder stehen bleiben musste.
So saß sie da, in der Bahn, vollkommen konzentriert auf den wunderschönen Sonnenuntergang, der sich über der Horizont erstreckte. Ganau in diesem Moment mussten draußen wundervolle Temperaturen herrschen, nachdem die Hitze den ganzen Tag über jedem auf die Lunge schlug.
Als sie das Bild ihrer Kamera kurz schüttelte und es dann neben sich auf den Sitz legte, zog sie kurz darauf eine Flasche auf ihrem Rucksack. Tee, Eistee. Natürlich Pfirsich.
Keine fünf Minuten später lehnte sie sich zurück und starrte in das orange Rot, welches langsam ein beeindruckendes Lila wurde. Lila. Das war ihre Lieblingsfarbe, schon immer gewesen. Nicht Max' Lieblingsfarbe, sie liebte das Blau, welches ihr an manchen Tagen das Gefühl gab, lebendig zu sein.
Ganz plötzlich, völlig ohne Vorwarnung kam ihr dieser Gedanke in den Kopf. Die Bahn stand. Na dann.
Sie nahm ihren Rucksack, die Polaroid-Kamera mit dem Bild und stieg aus der Bahn. Dreiundzwanzig Uhr siebunddreizig. In sechs Minuten würde eine Bahn auf dem Gleis neun einfahren. Sie sprintete los, weit wär' es nicht, knapp würde es trotzdem werden, hätte sie es nicht getan. Sekundengenau stieg sie die letzte Stufe auf, als die Bahn ankam.
Schnell stieg sie ein und wartete ungeduldig. Vier Stationen. Unglaublich lange Zeit verging, zumindest in ihrer Einbildung.
Doch als endlich ihre solange erhoffte Station angesagt wurde, stieg sie in Windeseile aus der Bahn, die Treppen ab und sofort zu ihr. Wenige Minuten vor Mitternacht drückte sie den Knopf an der Haustür, worüber sie erst in der Sekunde danach nachdachte. Es war spät. Egal. Sie klingelte sturm und dass obwohl sich schon kurz darauf die Haustür öffnete und genervte Töne das Treppenhaus hinab klangen.
Ohne Beachtung dafür rannte sie die Treppen rauf.
"Max!", Und ohne mehr zu sagen schloss sie ihre beste Freundin in ihre Arme. Zu lange haben sie sich nicht gesehen, zu viel Zeit war vergangen. Aber jetzt waren sie beide glücklich.

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